StartseiteThemenCOVID-19-PandemieÜberlebensfrage - und Beispiel für offene Gesellschaft: Globale offene Wissenschaftskooperation im Zuge der COVID-19 Pandemie

Überlebensfrage - und Beispiel für offene Gesellschaft: Globale offene Wissenschaftskooperation im Zuge der COVID-19 Pandemie

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Stellungnahme des Vorstands der Deutschen UNESCO-Kommission

Nahezu alle Länder weltweit haben auf die beispiellose COVID-19 Pandemie mit massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens reagiert. Viele Staaten, darunter Deutschland, erlassen ihre Maßnahmen nur nach intensiver Abwägung von Vor- und Nachteilen, auf Basis wissenschaftlicher Beratung, und zeitlich begrenzt, um Grundrechtseinschränkungen und unumkehrbare wirtschaftliche Schäden zu minimieren. Bestimmte Grenzschließungen sind zwar aktuell erforderlich, müssen aber wieder aufgehoben werden, sobald es aus wissenschaftlicher und medizinischer Sicht wieder möglich ist, damit Erfolge der letzten Jahrzehnte für ein zusammenwachsendes Europa und für eine offene, solidarische Weltgemeinschaft nicht verloren gehen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler demonstrieren in dieser Zeit mustergültig neue Formen der multilateralen Zusammenarbeit. Indem sie Prinzipien von „Open Science“ unmittelbar anwenden – also die Wissenschaft zwischen den einzelnen Disziplinen, zur Gesellschaft hin und über Grenzen hinweg öffnen – sind sie Vorreiter für eine weltoffene Gesellschaft.

Auf eine solche globale, offene Wissenschaftskooperation kommt es jetzt in entscheidender Weise an. Mit schnell verfügbaren Impfstoffen, Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten sowie mit günstigen, in großer Zahl produzierbaren Schnelltests wird es möglich sein, Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens wieder aufzuheben.

Die Wissenschaft stellt dazu auf Preprint-Servern Daten und Analysen der COVID-19 Forschung zeitnah zur Verfügung – vor der üblichen Veröffentlichung im Peer Review-Verfahren. Dies ermöglicht es anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, neueste Erkenntnisse unmittelbar in ihrer eigenen Arbeit aufzugreifen, was den Fortschritt der Forschung enorm beschleunigt. Durch diese beispiellos rasche Selbstorganisation von neuer Qualität zeigt die Wissenschaft ihre Solidarität, Verantwortung und Leistungsfähigkeit. Sie demonstriert, dass Teilhabe am wissenschaftlichen Fortschritt ein Menschenrecht ist.

  • Wir danken den Abertausenden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, ebenso wie allen Ärztinnen und Ärzten und allem Pflegepersonal für ihren unermüdlichen Einsatz.
  • Wir appellieren an die Wissenschaft in allen Disziplinen, Lehren für die Nutzung von Open Science aus der aktuellen Erfahrung der Erforschung der neuartigen Corona-Viren, ihres Tests, ihrer möglichen Vorsorge und Behandlung und Begrenzung der Ausbreitung zu ziehen. Wir appellieren an die Wissenschaftsverwaltung, daraus gleichfalls Impulse für die künftige Forschungsförderung aufzugreifen.
  • Wir danken der UNESCO, hierfür durch eine konzertierte Abstimmung unter den Wissenschaftsministerinnen und -ministern sowie durch die Erarbeitung eines Völkerrechtstextes zu Open Science den Rahmen abzustecken.
  • Wir laden alle gesellschaftlichen Sektoren weltweit dazu ein, sich daran zu orientieren, wie die Wissenschaft trotz sich schließender Grenzen ein globales, offenes Gemeinwesen vorantreibt.
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Global UNESCO Themen: sonstiges / Querschnittsaktivitäten Strategie und Rahmenbedingungen

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Das Schmuckbild zeigt eine erleuchtete Stadt aus der Vogelperspektive bei Nacht.

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