StartseiteThemenCOVID-19-PandemieEuropäischer Innovationsrat: Unterstützung für marktreife Innovationen von europäischen Unternehmen – auch aus Deutschland

Europäischer Innovationsrat: Unterstützung für marktreife Innovationen von europäischen Unternehmen – auch aus Deutschland

Berichterstattung weltweit

Die Europäische Kommission hat am 8. Juni über den Europäischen Innovationsrat (EIC) fast 166 Mio. Euro an 36 Unternehmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie vergeben. Darüber hinaus erhalten weitere 36 Unternehmen über 148 Mio. Euro als Beitrag zum Europäischen Aufbauplan. Damit belaufen sich die Gesamtinvestitionen aus „Horizont 2020“, dem Forschungs- und Innovationsprogramm der EU, in der aktuellen Ausschreibungsrunde auf 314 Mio. Euro. Zu den erfolgreichen deutschen Unternehmen gehören eine Firma aus München und drei aus Berlin.

Die ausgewählten 36 Unternehmen, die zum Kampf gegen das Coronavirus beitragen werden, werden an zukunftsweisenden Projekten arbeiten. Zudem wurden 139 Unternehmen, die gegen das Coronavirus vorgehen und in dieser Runde aufgrund von Haushaltszwängen keine Mittel erhalten konnten, mit dem neu eingeführten COVID-19- Exzellenzsiegel ausgezeichnet. Dieses ist ein Zeichen der Anerkennung für ihre wertvollen Vorschläge und soll ihnen dabei helfen, Unterstützung aus anderen Finanzierungsquellen zu gewinnen.

Weitere 36 Unternehmen, die den europäischen Aufbauplan unterstützen sollen, werden in einer Vielzahl von Sektoren und Projekten tätig sein, dazu zählt etwa die Entwicklung stärkerer und höherer Windkraftanlagentürme aus Holzmodulen, die Potenzial für eine massive Senkung der Windenergiekosten bieten, ein System zur Produktion von biologischem Dünger und eine auf der Blockchain-Technologie beruhende Lösung für nachhaltiges Recycling im verarbeitenden Gewerbe. Schließlich wurden 679 Exzellenzsiegel für Vorschläge hoher Qualität verliehen, die die Kriterien für eine Finanzierung durch den EIC erfüllten, aber aufgrund begrenzter Haushaltsmittel nicht gefördert werden konnten.

Eine Rekordzahl von fast 4.000 Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hatte sich im März für das Accelerator-Pilotprojekt des EIC beworben; über 1.400 von ihnen legten Innovationsvorschläge von Bedeutung für den Coronavirus-Ausbruch vor. Aus diesem Grund wurden für diese Finanzierungsrunde kürzlich weitere 150 Mio. Euro bewilligt, mit denen der Gesamtbetrag der Mittel für innovative Unternehmen 314 Mio. Euro erreichte. Die für eine Förderung ausgewählten Start-ups und KMU stammen aus 16 Ländern: 12 EU-Mitgliedstaaten, dem Vereinigten Königreich und drei assoziierten Ländern.

Geförderte deutsche Unternehmen

Die Münchener Firma Advitos hat ein Therapiesystem entwickelt, dass das Potenzial hat, die Überlebenschancen von COVID-19-Patienten zu erhöhen, die an schwerem Multiorganversagen (MOF) leiden. Die Blutreinigungstherapie kombiniert die Leber-, Lungen- und Nierenunterstützung und die direkte pH-Korrektur des Blutes in einem Gerät und soll dazu beitragen, in der Corona-Krise Leben zu retten.

Die Berliner Firma Content Flow bietet eine komplette Livestreaming-Plattform, die von einem einzigen Hub ausgeht. Content Flow hilft Unternehmen dabei, auch während der Pandemie weiterhin Informationen per Live-Streaming auszutauschen und Veranstaltungen online zu stellen. Sie bietet u.a. Flexibilität für verschiedene Formate, Streaming in Full-HD und Restreaming auf alle wichtigen sozialen Plattformen (z.B. Facebook, Twitter, YouTube).

Ebenfalls in Berlin ansässig ist Tretbox, die den Ono Pedal Assisted Transporter (PAT) entwickelt haben, der die Stadtlogistik verändern soll. Die Pandemie hat die Nachfrage nach Paketzustellung erneut enorm ansteigen lassen. Dennoch haben sich die Zustellungsmethoden in den letzten 90 Jahren kaum weiterentwickelt. Ono PAT soll hier Abhilfe schaffen. Das Elektrofahrzeug kombiniert die Flexibilität und Vorteile eines Fahrrads mit der Haltbarkeit und Ladekapazität eines Transporters.

Streem.ai aus Berlin hat ein Tool zur Erkennung von KI-Anomalien für große Mengen von Zeitreihendaten in Echtzeit entwickelt. Die Kerntechnologie von Streem.ai trägt auch zu qualitativ hochwertigeren und effizienteren Virustests bei, indem sie Diagnosegeräte überwacht und Testergebnisse analysiert, um Muster für die Forschung zu ermitteln.

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Quelle: Europäische Kommission Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Förderung Innovation

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