StartseiteThemenDigitaler WandelSoziale Interaktion durch virtuelle Realität verbessern: Universität Magdeburg koordiniert Projekt für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung

Soziale Interaktion durch virtuelle Realität verbessern: Universität Magdeburg koordiniert Projekt für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung

Innovation aus der Praxis Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Ingenieurpädagoginnen und Ingenieurpädagogen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg möchten die Qualität des Lernens für Schülerinnen und Schüler mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) verbessern. Das international ausgerichtete Projekt „BitTheSpectrum“ setzt dabei auf die Aus- und Weiterbildung des Lehrpersonals und auf die Bereitstellung moderner Bildungstechnologie. Mithilfe von Werkzeugen der virtuellen und erweiterten Realität sollen die Lese- und Schreibfähigkeiten sowie die soziale Interaktion von Menschen mit ASS verbessert werden. Zugleich kann damit die Qualität der inklusiven Bildung in den am Projekt beteiligten Ländern erhöht werden.

Die Autismus-Spektrum-Störung ist eine komplexe neurologische Entwicklungsstörung, die eine beeinträchtigte Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung zur Folge hat. Tim Volkmann vom Lehrstuhl für Ingenieurpädagogik und Didaktik der technischen Bildung der Universität Magdeburg und Koordinator des Projektes führt aus:

„Soziale und emotionale Signale sind für Menschen mit ASS schwer einzuschätzen sowie auszusenden. Die Betroffenen zeigen häufig wiederkehrende und stereotype Verhaltensweisen und reagieren teilweise stark auf Veränderungen in ihrer Umgebung.“

Ziel von „BitTheSpectrum“ ist es, die Erfahrungen und Fähigkeiten von Expertinnen und Experten für neue Technologien und Autismus-Spektrum-Störung zusammenzubringen, um die Qualität des Lernprozesses für Schülerinnen und Schüler mit ASS und auch die Bildungs- und Betreuungsabläufe zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die Projektpartner auf innovative Werkzeuge, vor allem auf Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Tim Volkmann erklärt:

„Die Ergebnisse verschiedener Studien, die den Einsatz von AR und VR bei Kindern mit ASS untersucht haben, deuten darauf hin, dass AR und VR das Üben und Erlernen sozialer Fähigkeiten erleichtert und die selektive Aufmerksamkeit der Schüler verbessert. Durch die VR-Tools können die Kinder beispielsweise soziale Interaktionen, wie Begrüßung, Bitten, Bezahlen oder Danken trainieren.“

Zusätzlich helfe es den Schülerinnen und Schülern dabei, neue Dinge zu lernen und die Mimik und die Emotionen anderer Kinder besser zu verstehen.

Aktuell arbeiten die Projektpartner daran, die Expertise und Meinung von Fachkräften einzuholen, um Bildungsangebote zu erstellen, die in der Praxis anwendbar sind. Am Ende der Projektlaufzeit soll ein frei zugängliches Bildungsangebot für Fachkräfte stehen, bei dem ihnen die Möglichkeiten und der Umgang mit AR-/VR-Anwendungen im Umgang mit Kindern mit ASS nähergebracht wird.

Das Konsortium des Projekts besteht aus der Accademia IRSEI APS in Italien, der spanischen Organisation SkillsDivers, dem finnischen Unternehmen 3DBear, dem finnischen Luovi Vocational College und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, welche die Koordination des Projekts übernimmt. Gefördert wird das Projekt von dem Erasmus+-Programm der Europäischen Union.

Quelle: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg via idw Nachrichten Redaktion: von Felix Kessinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Finnland Italien Spanien Themen: Bildung und Hochschulen Innovation Lebenswissenschaften

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