StartseiteThemenMeeres-, Küsten- und PolargebieteInternationales Forschungs- und Ausbildungsprogramm GAME untersucht Auswirkung von Lichtverschmutzung auf Muscheln

Internationales Forschungs- und Ausbildungsprogramm GAME untersucht Auswirkung von Lichtverschmutzung auf Muscheln

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Nach einem Monat Online-Training reisen zwölf Studierende des internationalen Forschungs- und Ausbildungsprogramms GAME (Globaler Ansatz durch Modulare Experimente) des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel zu Forschungsstationen in sieben verschiedenen Ländern. Bis Oktober führen sie dort methodisch vergleichbare Untersuchungen zu Auswirkungen von Lichtverschmutzung auf filtrierende Organismen am Meeresboden durch.

GAME untersucht die Auswirkungen von Lichtverschmutzung auf Filtrierer wie Muscheln in Küstenregionen rund um den Globus. Bereits im jahr 2021 zeigten Experimente mit Schnecken, Krebsen und Seeigeln, dass einige Arten natürliches Licht eher meiden, weil es das Risiko erhöht, von Fressfreinden entdeckt zu werden. Dadurch verkürzt sich aber die Zeit, die die Tiere für die Nahrungsaufnahme haben. Andere hingegen blieben aufgrund des Kunstlichts länger aktiv und fraßen mehr.

Um jetzt mehr über die Reaktionen festsitzender Organismen zu erfahren, führen zwölf Studierende über sechs Monate hinweg vergleichbare Experimente mit weltweit verbreiteten Muschelarten in sieben verschiedenen Ländern durch. Hierdurch werden zum ersten Mal Reaktionen von Muscheln auf künstliches nächtliches Licht systematisch an verschiedenen Stationen über mehrere Monate beobachtet werden.

Als riesige Wasserfilter sorgen Muschelbänke für eine gute Wasserqualität. Außerdem stabilisieren sie die Küsten und liefern Nahrung für viele andere Meeresorganismen und den Menschen. Falls Lichtverschmutzung ihre Filtrationsleistung beeinflusst, könnte dies Folgen haben, die sich kaskadenartig auf die betroffenen Ökosysteme auswirken.

2022 finden wieder Experimente in Cabo Verde, Finnland, Japan, Malaysia und Spanien statt. Außerdem sind zwei neue wissenschaftliche Partner zu GAME gestoßen: Erstmals wird auch an der Universidad Católica de Santísima in Concepción, Chile, und am University Centre of the Westfjords in Isafjördur, Island, geforscht. Die Teilnehmenden berichten im GAME-Blog auf der Plattform "Oceanblogs" über ihre Experimente und ihren Alltag.

GAME ist ein Programm des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und feiert Ende 2022 sein 20-jähriges Bestehen. Die aktuelle GAME-Studie wird von der Klaus Tschira Stiftung ermöglicht und von einer Reihe langjähriger Förderer unterstützt.

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Quelle: GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel via IDW Nachrichten Redaktion: von Hendrik Dellbrügge, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Cabo Verde Chile Japan Malaysia Finnland Island Spanien Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit

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