Großgeräte der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung bilden eine tragende Säule der deutschen Forschungsinfrastruktur. Mit dem Rahmenprogramm "Erforschung von Universum und Materie" (ErUM) verfolgt das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) das Ziel, die Großgeräteinfrastruktur weiterzuentwickeln und die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit sowie das Leistungsspektrum vorhandener, geplanter beziehungsweise im Bau befindlicher Anlagen zu steigern. Dabei wird die Weiterentwicklung der Großgerätelandschaft systematisch im europäischen und internationalen Kontext mitgedacht.
Im Mittelpunkt der Fördermaßnahme stehen Beiträge zu Antworten auf den Ursprung und die Entwicklung des Universums und seiner Bestandteile, die Natur von Materie, Energie, Raum und Zeit sowie zu den fundamentalen Gesetzmäßigkeiten in der Natur unter Nutzung von Synergien zwischen der Astrophysik und der Astroteilchenphysik sowie mit der Teilchenphysik, die in anderen Schwerpunkten des BMFTR gefördert wird.
Dabei konzentriert sich die Maßnahme auf Vorhaben zur Forschung und Entwicklung, die sichtbare Beiträge zu den genannten Fragestellungen leisten und den nachfolgend aufgeführten Bereichen zugeordnet werden können.
- Entwicklung und Bau innovativer Instrumentierung,
- Erarbeitung neuer Forschungstechniken und Methoden,
- Entwicklung von Schlüsselkomponenten und Basistechnologien.
Die Förderung ist in erster Linie auf entsprechende Vorhaben zu den nachfolgend aufgeführten Großgeräten ausgerichtet. Im Bereich der Astrophysik sind dies:
- Teleskope beziehungsweise Teleskopanlagen der Europäischen Südsternwarte (ESO): prioritär das Extremely Large Telescope (ELT) und des Weiteren Instrumente am Paranal Observatorium wie VLT/VLTI und VISTA;
- Großgeräte zur Untersuchung des Zentimeterwellenlängenbereichs oder neuartige Großgeräte im Radiowellenbereich: primär MeerKAT, Square Kilometre Array Observatory (SKAO) und Low Frequency Array (LOFAR):
- Millimeter-/Submillimeterastronomie: primär das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA).
Im Bereich der Astroteilchenphysik sind dies:
- Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für Experimente des Laboratori Nazionali del Gran Sasso (LNGS) zu Neutrinoeigenschaften;
- Cherenkov Telescope Array (CTA);
- Weiterentwicklungsarbeiten zu Neutrinoteleskopen: zum Beispiel IceCube.
Darüber hinaus können in begründeten Einzelfällen im Rahmen internationaler Kollaborationen signifikante Forschungs- und Weiterentwicklungsarbeiten an anderen Großgeräten unterstützt werden, wenn diese entscheidende Beiträge für das Verständnis astrophysikalischer und kosmologischer Prozesse leisten oder die Ergebnisse der bisherigen Förderung aus ErUM-Pro in besonderer Weise weiterentwickeln.
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMFTR den Projektträger DESY beauftragt. Das Antragsverfahren ist einstufig. Dem Projektträger sind bis spätestens 1. Dezember 2025 förmliche Förderanträge vorzulegen.