StartseiteAktuellesErfolgsgeschichten40 Jahre JET: EUROfusion feiert vier Jahrzehnte Fortschritt in der Fusionsenergie

40 Jahre JET: EUROfusion feiert vier Jahrzehnte Fortschritt in der Fusionsenergie

Erfolgsgeschichten

Das Europäisches Konsortium zur Entwicklung der Fusionsenergie (EUROfusion) feiert den 40. Jahrestag des Joint European Torus (JET) – ein wichtiger Meilenstein für den weltweit größten und fortschrittlichsten Tokamak-Fusionsreaktor, der immer wieder Rekorde aufgestellt und das Verständnis der Fusionsforschung vorangetrieben hat.

JET- Mitarbeitende und Forschende in ganz Europa feierten das 40. Jubiläum des ersten JET-Plasmas am 25. Juni 1983. In der JET-Anlage in Großbritannien fand eine feierliche Zeremonie statt, unter anderem mit einer speziellen JET-Torte und einer Ausstellung mit 40 Tafeln, die die 40 Jahre des JET-Betriebs widerspiegeln.

Seit seiner Gründung im Jahr 1983 ist JET Vorreiter bei der Suche nach sicheren, kohlenstoffarmen und nachhaltigen Fusionsenergielösungen zur Deckung des künftigen Energiebedarfs der Welt. Die Anlage nutzt Magnetfelder, um das Plasma einzuschließen und so die Fusion von Wasserstoffisotopen zu Helium und die Freisetzung von Fusionsenergie zu ermöglichen. Er arbeitet bei einer Temperatur von 150 Millionen Grad Celsius – zehnmal heißer als der Kern der Sonne. Als Vorläufer des internationalen ITER-Projekts ist der JET derzeit der einzige Tokamak-Reaktor der Welt, der mit Deuterium und Tritium betrieben werden kann, dem für künftige Fusionskraftwerke geplanten Brennstoffmix.

Von deutscher Seite ist das Forschungszentrum Jülich seit Beginn des Projekts an JET beteiligt und hat seine Mitarbeit in den letzten 25 Jahren immer weiter ausgebaut. Der wichtigste technische Beitrag der Jülicher Fusionsexperten ist die Entwicklung des "ITER-ähnlichen Wolfram-Divertors", der dazu dient, das Plasma von Verunreinigungen zu befreien, und so eine kontinuierliche Fusionsreaktion möglich zu machen. Darüber hinaus haben die Jülicher Forschenden zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse beigesteuert, etwa zu den Wechselwirkungen zwischen Plasma und Reaktorwand.

JET ist die zentrale Forschungseinrichtung des europäischen Fusionsprogramms und das größte und erfolgreichste Fusionsexperiment der Welt. Die JET-Anlage im englischen Culham und wird von mehr als 31 europäischen Forschungseinrichtungen gemeinsam genutzt. Im Dezember 2021 erzielten die Forschenden des EUROfusion-Konsortiums am JET einen Rekord von 59 Megajoule an anhaltender Fusionsenergie.

Während seiner Laufzeit hat JET entscheidende Erkenntnisse über die komplexen Mechanismen der Fusion geliefert. Diese ermöglichten den Forschenden die Planung des internationalen Fusionsexperiments ITER und des Demonstrationsfusionskraftwerks DEMO, das derzeit von der europäischen Fusionsgemeinschaft entwickelt wird. JET tritt nun in seine letzte Phase ein und wird die Vorbereitungen für den Betrieb von ITER mit abschließenden Experimenten in diesem Jahr unterstützen, bevor es zur ersten Fusionsenergieanlage der Welt wird, die stillgelegt und wiederverwendet wird. Die von JET durchgeführten wertvollen Forschungsarbeiten werden die Entwicklung der Fusionsenergie weltweit weiter vorantreiben.

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Quelle: Forschungszentrum Jülich Redaktion: von Laura Bazahica, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) EU Themen: Energie Infrastruktur Physik. u. chem. Techn.

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