Das Fördervolumen für die drei Zuse Schools umfasst rund 25 Millionen Euro bis 2027. Die Graduiertenschulen widmen sich in dieser Zeit unterschiedlichen Schwerpunkten: Während sich die Konrad Zuse School of Excellence in Learning and Intelligent Systems ELIZA (Darmstadt, Berlin, Freiburg und weitere) besonders auf die Grundlagen maschinellen Lernens konzentriert, widmet sich Konrad Zuse School of Excellence in Embedded Composite Artificial Intelligence SECAI (Dresden und Leipzig) dem Zusammenspiel von Elektrotechnik, Informatik und Medizin und die Konrad Zuse School of Excellence in Reliable AI relAI (München) hat es sich zum Ziel gemacht, die Entwicklung und Erforschung zuverlässiger Künstlicher Intelligenz voranzutreiben – mit Blick auf Sicherheit, Datenschutz, Robustheit und gesellschaftliche Verantwortung.
Ausbildung von KI-Talenten
Eine Besonderheit der Zuse Schools ist das durchgängige Betreuungskonzept. Masterstudierende können, sofern sie exzellente Leistungen vorweisen, über eine durchgehende Förderung anschließend direkt eine Anstellung als Doktorandin oder Doktorand erhalten. Gefördert werden sowohl deutsche als auch internationale Talente.
Nach drei Jahren Förderzeit lautet die beeindruckende Bilanz: 288 Masterstudierende und 130 Promovierende aus rund 60 Ländern weltweit, über 400 wissenschaftliche Publikationen, 22 Auszeichnungen, drei Ausgründungen und 45 Industriepartner. Dabei waren die Graduiertenschulen schon von Anfang an auf eine möglichst breite Wirkung in Forschung und Gesellschaft angelegt. Ziel soll es sein, zur Ausgestaltung einer „KI made in Europe“ beizutragen, die grundrechtliche Werte wie Demokratie, Menschenwürde, Freiheit und Gleichstellung schätzt. Dr. Michael Harms, stellvertretender Generalsekretär des DAAD, führte dazu anlässlich des dritten Jahrestreffens der Zuse Schools am 28. Oktober an der TU Darmstadt aus:
"Das Zuse-Programm zielt nicht nur darauf ab, Finanzmittel und Infrastruktur bereitzustellen, sondern auch ein Gefühl der Zugehörigkeit, Sinnhaftigkeit und ethische Grundlagen zu vermitteln, und zwar auf Grundlage von Wissenschaftsfreiheit und interdisziplinärer Zusammenarbeit."
Ausgründungen: Transfer von Wissenschaft in die Praxis
Insbesondere beim Transfer von Forschungsergebnissen leisten die Zuse Schools einen wichtigen Beitrag. Mit am deutlichsten zeigt sich die Transferkompetenz anhand universitärer Ausgründungen. Der Kontakt zu Netzwerkpartnern und Informationsveranstaltungen zum Gründen ermutigen Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Fellows, ihre eigenen Start-ups zu gründen. Ein Spin-off der Zuse School SECAI entwickelt Software und Hardware für autonome Systeme wie Drohnen oder mobile Roboter, die sich in komplexen Umgebungen ohne GPS oder vorab bekannte Karten zurechtfinden können. Ein weiteres Zuse-School-Start-up ging aus dem Lehrstuhl für Hochparallele VLSI-Systeme und Neuromikroelektronik der TU Dresden hervor und hat sich auf besonders energiesparende Hochleistungsrechner spezialisiert – einer der Gründer ist Stipendiat bei SECAI. Generell ist das Potenzial für neue, innovative Lösungen groß.
AI made in Europe
Neben den großen Potenzialen der Technologie gibt es nach wie vor auch Herausforderungen, die man ernst nehmen sollte. Die Zuse Schools nehmen diese Herausforderung an, so Dr. Harms. Sie seien Orte, an denen Exzellenz auf Verantwortung treffe und ein interdisziplinärer, interkultureller Dialog gepflegt werde. Im Zentrum stünden die Menschen, die KI entwickeln – junge Talente aus aller Welt. Sie alle trügen dazu bei, eine Zukunft im Sinne einer „AI made in Europe“ zu gestalten, in der intelligente Systeme demokratischen, europäisch-ethischen Werten Rechnung tragen.
Zum Nachlesen
- DAAD Journal (25.11.2025): Drei Jahre Zuse Schools: Exzellenz mit Verantwortung
- DAAD (12.11.2025): Drittes Jahrestreffen: Zuse Schools in Darmstadt