Bestätigt eine unabhängige Stelle schwarz auf weiß, dass gewisse Anforderungen und Standards sicher erfüllt sind, schafft dies Vertrauen. Mit Zertifizierungen weisen Unternehmen daher in ihrem eigenen Interesse nach, dass ihre Produkte oder Leistungen hohe Standards einhalten. Zertifizierungsstellen wie TÜV, DEKRA oder das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik prüfen und bestätigen Qualität und Sicherheit.
Auch KI-Systeme können durch Zertifizierungen an Vertrauen und Akzeptanz gewinnen. Hier setzen das neue Forschungsprojekt an und beleuchten die KI-Zertifizierung als Regulierungsinstrument für Künstliche Intelligenz. In der Zertifizierung liege eine vielversprechende Lösung, die einerseits der rasanten Dynamik der digitalen Märkte und andererseits dem Regulierungsbedürfnis nach Kontrolle und Sicherheit gerecht werde, so Professor Georg Borges, Direktor des Instituts für Rechtsinformatik der Universität des Saarlandes. Gemeinsam mit den Teams von Informatikprofessor Holger Hermanns, ebenfalls von der Universität des Saarlandes, und Jura-Professor Juliano Souza de Albuquerque Maranhao von der brasilianischen Universität São Paulo untersucht der Experte für IT-Recht und Rechtsinformatik die rechtlichen Auswirkungen der KI-Zertifizierung in Europa, Deutschland und Brasilien. Die Forschungsteams loten dabei verschiedene Zertifizierungsarten und ihre Regelungen aus und bewerten diese. Ziel des Projektes ist es, einen sicheren Einsatz von KI-Systemen in verschiedenen Wirtschafts- und Lebensbereichen zu ermöglichen.
Das Projekt, das von der DFG und der brasilianischen Partnerorganisation CAPES gefördert wird, startete im Mai 2025 und knüpft an zahlreiche Forschungsarbeiten der Saarbrücker Arbeitsgruppen an. Anfang August fand zu Beginn des Projekts ein internationaler Workshop statt, der sich mit der Thematik der KI-Zertifizierung befasste.
Zum Nachlesen
- Universität des Saarlandes (30.07.2025): KI-Zertifizierung: Neues Projekt erforscht, wie Künstliche Intelligenz vertrauenswürdig wird