Von brasilianischer Seite nahmen Vertrerinnen und Vertreter verschiedener Ministerien, nationaler Forschungseinrichtungen sowie Förderorgansiationen beteiligt. Die Europäische Kommission war durch die Generaldirektion Forschung und Innovation, den Auswärtigen Dienst und ihre Delegation in Brasilien vertreten. Beide Seiten bekräftigten ihre Übereinstimmung in den wichtigsten Prioritäten und betonten ihren Status als strategische und verlässliche Partner, die durch gemeinsame Werte verbunden sind. Die EU und Brasilien hoben die zentrale Rolle von Forschung und Innovation in ihren wechselseitigen Beziehungen hervor. Dies zeige sich insbesondere an der Teilnahme Brasiliens am aktuellen EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“. Brasilien weist die höchste Beteiligung aller lateinamerikanischen Länder auf und belegt unter allen Nicht-EU- und nicht assoziierten Ländern den sechsten Rang.
Die brasilianische Seite stellte zudem eine Reihe von Aktivitäten vor: unter anderem das Programm für Innovationsdiplomatie, den „New Industry Brazil Plan“ und das nationale „Growth Acceleration Programme“. Die Delegation berichtete zudem über die laufenden Vorbereitungen der neuen nationalen STI-Strategie, die bis Ende 2025 fertiggestellt werden soll.
Die EU präsentierte ihrerseits wichtige Initiativen, die Chancen für die europäisch-brasilianische Zusammenarbeit bieten. Darunter den Kompass für Wettbewerbsfähigkeit, die EU-Strategie für Start-ups und Scale-ups, die Initiative „Choose Europe“ und das kürzlich vorgestellte Arbeitsprogramm von Horizont Europa 2025.
Zur Vertiefung der Kooperation wurden folgende Maßnahmen angestoßen:
- Brasilien wurde eingeladen, sich der EU-Mission „Sauberer Wasserstoff“ anzuschließen sowie der europäischen „Horizon Europe Clean Energy Transition European Partnership“ beizutreten und sein Engagement in der Mission „Urban Transitions“ zu verstärken.
- Brasilien wurde außerdem eingeladen, sich an einer neuen multilateralen Initiative zu Klimawandel und Gesundheit zu beteiligen.
- Brasilien kommt ausnahmsweise für eine EU-Finanzierung im Rahmen der kofinanzierten Partnerschaft „Raw Materials for the Green and Digital Transition“ in Betracht.
- Zudem wurde die Teilnahme an mehreren Aufforderungen im Rahmen des Arbeitsprogramms 2025 von „Horizont Europa“ mit Bezug zu Lateinamerika vereinbart.
Weitere Gespräche betrafen die Zusammenarbeit in der Meeresforschung, etwa im Rahmen der All Atlantic Ocean Research and Innovation Alliance (AAORIA), der Erdbeobachtung im Kontext der Group on Earth Observation (GEO) und zu Biodiversität im Rahmen der zwischenstaatlichen Plattform für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (IPBES). Weitere Punkte betrafen die Bereiche Bioökonomie und Wissenschaftsdiplomatie, einschließlich der Zusammenarbeit im Rahmen der G20, sowie die weitere Kooperation im Rahmen des 2024 erfolgten Beitritts Brasiliens zu EUREKA.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission (10.06.2025): 12th EU-Brazil Joint Steering Committee Meeting on Research and Innovation