Textilbeton ist ein Verbundwerkstoff aus feinkörnigem Beton und textiler Bewehrung aus Carbon-, Glas- oder Basaltfasern. Im Gegensatz zu Stahlbeton nutzt er korrosionsfreie, flexible Gewebe. Dadurch entstehen dünne, leichte und zugleich hochfeste Bauteile, ideal für filigrane Konstruktionen, Sanierungen und ressourcenschonendes Bauen. Der Beton trägt die Druckkräfte, die Fasern die Zugkräfte – so bleibt das Bauteil stabil und tragfähig.
Bislang wird Textilbeton vor allem bei normalen Temperaturbedingungen eingesetzt. Für tragende Bauteile in Gebäuden bestehen jedoch häufig besondere Brandschutzanforderungen. Hierzu fehlt es bisher an belastbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Genau hier setzt das neue Forschungsprojekt an: Die Forschenden wollen herausfinden, wie sich Textilbeton bei hohen Temperaturen verhält und wie er so eingesetzt werden kann, dass er auch unter extremen Bedingungen seine Tragfähigkeit behält. Im Fokus stehen dabei die Materialeigenschaften im Hochtemperaturbereich und die Entwicklung und Erprobung leichter Tragelemente aus Textilbeton. Außerdem wird die rechnerische Modellierung des Verhaltens im Brandfall sowie die Bewertung der Umweltfreundlichkeit über den gesamten Lebenszyklus des Bauteils miteinbezogen.
Die BAM bringt ihre langjährige Erfahrung im Bereich Brandschutz und Hochtemperaturverhalten von Baustoffen ein. Die CTU UCEEB ist auf die Entwicklung und Bewertung von Textilbeton spezialisiert. Gemeinsam verfolgen beide Institutionen das Ziel, neue wissenschaftliche Grundlagen zu schaffen, die den sicheren und nachhaltigen Einsatz von Textilbeton im Bauwesen ermöglichen.
Das Projekt FiReC3 wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Tschechische Wissenschaftsstiftung (GAČR) gefördert.
Zum Nachlesen
- BAM (24.09.2025): BAM erforscht Brandschutz von Textilbeton