StartseiteAktuellesNachrichtenForschende der Uni Bonn untersuchen bedrohtes Kulturerbe in Afrika und Südamerika

Forschende der Uni Bonn untersuchen bedrohtes Kulturerbe in Afrika und Südamerika

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

In Afrika und im Amazonasregenwald haben sich Menschen über Jahrhunderte an ihre Umwelt angepasst und ihre Lebensgrundlagen darauf ausgerichtet. Durch diese Koexistenz mit der Natur sind wertvolle Kulturlandschaften entstanden, die auch von der UNESCO gelistet sind. In zwei wissenschaftlichen Projekten untersuchen nun Forschende der Universität Bonn zusammen mit lokalen Institutionen, wie sich diese Landschaften besser schützen lassen. Die VolkswagenStiftung fördert diese Vorhaben mit mehreren Millionen Euro.

Anhand von zwei Fallstudien der Konso Cultural Landscape in Äthiopien und der Sacred Mijikenda Kaya Forests in Kenia untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Äthiopien und Kenia, wie sich die Mensch-Umwelt-Beziehungen in den von der UNESCO gelisteten Kulturlandschaften verändert haben.   

Zentrale Frage des Forschungsprojektes ist, wie diese Veränderungen von der UNESCO in ihrem Bestreben, den Schutz von Kulturlandschaften von globaler Bedeutung zu unterstützen, berücksichtigt werden.

Das Vorhaben “Lokale Dynamiken und Integration von UNESCO-Welterbestätten von außergewöhnlichem universellem Wert: Evidenz aus Kulturlandschaften in Äthiopien und Kenia” wird in den nächsten vier Jahren mit fast 1,5 Millionen Euro unterstützt.

Das bedrohte Kultur- und Naturerbe dreier indigener Gruppen des bolivianischen und brasilianischen Amazonasgebietes untersucht das Projekt „Erbe und Territorialität: Vergangene, gegenwärtige und zukünftige Wahrnehmungen bei den Tacana, T'simane und Waiwai“. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt in den nächsten drei Jahren mit fast 1,1 Millionen Euro.

In dem Vorhaben arbeiten lokale indigene Forscher mit weiteren wissenschaftlichen Institutionen zusammen. Beteiligt sind das Núcleo de Estudos da Amazônia Indígena (NEAI) an der Bundesuniversität Manaus in Brasilien, die Universidade Federal de Santa Catarina (UFSC), die Universidade Federal do Oeste do Pará (UFOPA) und die Wildlife Conservation Society (WCS) in Bolivien. Ziel des Projektes ist die Konstruktion neuer Konzepte von Heritage, indem es bisher unabhängige Themenfelder (ökologische und soziale Beziehungen, historische Territorialität, immateriell-materielle Kultur und indigene Perspektiven) zusammenführt und Strategien für den Schutz und die (Neu-)Schaffung von Heritage auf der lokalen, nationalen und globalen Ebene entwickelt.

In ihrer gemeinsamen Ausschreibung “Global Issues - Integrating Different Perspectives on Heritage and Change” stellen die Fondazione Compagnia di San Paolo (Italien), der Riksbankens Jubileumsfond (Schweden) und die VolkswagenStiftung (Deutschland) insgesamt rund elf Millionen Euro für acht neue Projekte zur Verfügung. Auf Basis eines internationalen Begutachtungsverfahrens wurden interdisziplinäre Forschungsprojekte ausgewählt, in denen die Perspektiven von Forschern und Beteiligten aus verschiedenen Ländern zusammengeführt werden. Neben einem Hauptantragsteller aus Deutschland, Italien oder Schweden sind an jedem Projekt mindestens zwei Partner aus Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen außerhalb Europas beteiligt.

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Quelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Äthiopien Kenia Bolivien Brasilien Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Förderung Geowissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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