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G20-Gipfel in Südafrika 2025: Ergebnisse zu Wissenschaft, Forschung und Innovation

Berichterstattung weltweit

Beim diesjährigen G20-Treffen in Südafrika kamen erstmals Staats- und Regierungschefinnen und -chefs auf dem afrikanischen Kontinent zusammen. Die gemeinsame Abschlusserklärung greift verschiedene Aspekte zu Wissenschaft, Technologie und Innovation auf.

Das Motto der südafrikanischen Präsidentschaft lautete: Solidarität, Gleichheit, Nachhaltigkeit. Die vier inhaltlichen Schwerpunktthemen der südafrikanischen Präsidentschaft waren: Katastrophenvorsorge, Schuldentragfähigkeit der Entwicklungsländer, Energiewende und kritische Rohstoffe.

Aus deutscher Sicht bietet der Austausch im Rahmen der G20 die Chance, Bindekräfte zwischen den G20-Mitgliedern zu fördern, die an regelbasierter Zusammenarbeit orientiert sind. Das gilt gerade jetzt, wenn der Gipfel in einem international sehr schwierigen Umfeld stattfindet.

Die gemeinsame Erklärung der Staats- und Regierungschefs umfasst 122 Punkte. Darin werden u. a. folgende Aspekte zu Wissenschaft, Technologie und Innovation aufgegriffen:

Übergreifender Leitgedanke

  • Partnerschaftliche Nutzung von Wissenschaft, Technologie, Unternehmertum sowie indigenem und lokalem Wissen, um Wohlstand für alle zu fördern: Unternehmertum ist dafür ein Eckpfeiler, Start-ups sowie Mikro-, kleine und mittlere Unternehmen (MSME) sind Motoren für Beschäftigung, Innovation und lokale Entwicklung (Punkt 38)

Wissenschaft

  • Bedeutung der G20 Research and Innovation Working Group und der Förderung internationaler Partnerschaften in Wissenschaft, Technologie und Innovation; Verpflichtung zur Umsetzung der G20‑Empfehlungen zur Öffentlichkeitsbeteiligung an der Wissenschaft; Bekenntnis zu Open Science (Punkt 107)
  • Aktive Förderung der Beteiligung von Frauen und Mädchen an MINT-Fächern; Abbau von Ungleichheiten beim Wissenszugang und der Wissensproduktion (Punkt 107)
  • Stärkere Umsetzung und Kohärenz regionaler Übereinkommen zur Anerkennung von Qualifikationen sowie des UNESCO-Übereinkommens über die Anerkennung von Qualifikationen im Hochschulbereich (Punkt 111)
  • Kenntnisnahme der Einrichtung einer von Südafrika eingerichteten Kommission (Ubuntu Commission), die u. a. die Forschung und einen informierten Dialog zu globalen öffentlichen Herausforderungen fördert (Punkt 89)

Künstliche Intelligenz und Digitale Technologien

  • Bekräftigung der G20‑Prinzipien für Künstliche Intelligenz (KI, engl. AI): Fokus auf Sicherheit, Menschenrechte, Transparenz, Erklärbarkeit, Fairness, Rechenschaftspflicht, Regulierung, Sicherheit, menschliche Kontrolle, Ethik, Bias, Datenschutz und Daten-Governance (Punkt 45)
  • Einrichtung der UNESCO "Technology Policy Assistance Facility" (TPAF) zur Unterstützung bei der KI‑Politikgestaltung (Punkt 46)
  • "AI for Africa Initiative": Zugang zu Rechenleistung, KI‑Talenten/Training, hochwertigen repräsentativen Datensätzen und Infrastruktur; Aufbau eines afrikanischen KI‑Ökosystems durch freiwillige technische und finanzielle Beiträge; souveräne KI‑Fähigkeiten für Afrika (Punkt 47)
  • Schließen digitaler Klüfte; Unterstützung der Entwicklungsländer beim Aufbau digitaler Infrastrukturen; Schaffung einer menschenzentrierten, offenen, fairen, diskriminierungsfreien und nachhaltigen digitalen Wirtschaft (Punkt 108)
  • Anerkennung digitaler öffentlicher Infrastrukturen als Hebel für eine gerechte, inklusive, resiliente, erfolgreiche digitale Transformation auf lokaler Ebene (Punkt 109)

Technologiekooperation, Transfer, Unternehmertum

  • Stärkere Partnerschaften für technologiebezogene Zusammenarbeit als Grundlage für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung; Ausbau flächendeckender Frühwarnsysteme auf Grundlage der UN-Initiative "Early Warnings for All" und deren Umsetzung bis 2027 (Punkt 12)
  • Erleichterung von Investitionen in bestehende und Zukunftstechnologien und Förderung industrieller Innovationen durch technologische Innovationen (Punkt 36)
  • Schließen der Finanzierungslücke für MSME entsprechend dem Aktionsplan "Global Partnership for Financial Inclusion" (Punkt 71)

Darüber hinaus gibt es weitere Themenfelder mit Innovationsbezug, beispielsweise im Bereich Ernährung (Punkt 40) oder im Finanzsektor (Punkt 68).

Zum Nachlesen

Quelle: G20; Die Bundesregierung Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Südafrika G7 / G20 Themen: Strategie und Rahmenbedingungen

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