StartseiteAktuellesNachrichtenGegen Wüstenbildung: NamTip-Projekt stärkt den Wissenstransfer in Namibia

Gegen Wüstenbildung: NamTip-Projekt stärkt den Wissenstransfer in Namibia

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Wie lässt sich Wüstenbildung aufhalten? Und wie können wissenschaftliche Erkenntnisse lokal wirksam werden? Diesen Fragen ging das deutsch-namibische Forschungsprojekt NamTip nach, das die Ursachen ökologischer Kipppunkte und Möglichkeiten ihrer Vermeidung in Namibia untersuchte. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert und von der Universität Potsdam koordiniert. Nun fand der Projektabschluss bei den lokalen Partnern in Namibia statt.

Ziel des Forschungsprojekts war es, Kipppunkte der Wüstenbildung und deren Triebkräfte zu untersuchen, um zu erkunden, wie durch gezieltes Management die Resilienz der Savannen gestärkt oder ein degradiertes Ökosystem bestenfalls sogar wiederhergestellt werden kann. Neben der Universität Potsdam beteiligten sich an "NamTip" auch die Universitäten Bonn, Köln und Tübingen, das ISOE – Institut für Sozial-ökologische Forschung, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, die University of Namibia und die Namibia University of Science and Technology. Als Implementierungspartner kamen die Namibia National Farmers Union sowie die Bildungsinitiative EduVentures hinzu, die sich für den Wissenstransfer an namibische Schulkinder einsetzt.

Eines der wichtigsten Projektziele war es, praxisrelevantes Wissen für lokale Akteure bereitzustellen. Dazu entwickelten die Beteiligten eine Reihe von informativen Factsheets, die sich mit zentralen Fragen der Weidewirtschaft beschäftigen und von Drohnentechnologie zur flächenspezifischen Bewirtschaftung von Weideland mithilfe von Indikatoren der Vegetationsgesundheit bis hin zu einem Maßnahmenkatalog reichen, mit dem die Landwirtinnen und Landwirte die ökologischen Kipppunkte auf gemeinschaftlich genutzten Weideflächen aktiv managen können. Weitere Themen sind der Schutz der ausdauernden Gräser und ihrer Bodensamenbank durch eine Rotationsbeweidung, die für kommunale Weideflächen geeignet ist, und eine Kombination verschiedener Maßnahmen zur Wiederherstellung degradierter Savannen. Um die Mechanismen der Degradierung besser zu verstehen, installierte das Team zu Beginn des NamTip-Projekts ein groß angelegtes Feldexperiment in der Waterberg-Region Namibias. Über mehrere Jahre wurde untersucht, wie sich das Ökosystem unter Stress verändert.

Zum Projektabschluss kamen Forschende, Implementierungspartner, politische Entscheidungsträger und Vertreter der Landwirtschaft zu zwei Workshops in der Waterberg-Region zusammen.

Zum Nachlesen

Quelle: Universität Potsdam Redaktion: von Luis Franke, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Namibia Themen: Bildung und Hochschulen Geowissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

Weitere Informationen

Projektträger