StartseiteAktuellesNachrichtenGenomische Virenüberwachung in Westafrika: Neue ViMOP-Pipeline mit deutscher Unterstützung in Guinea eingerichtet

Genomische Virenüberwachung in Westafrika: Neue ViMOP-Pipeline mit deutscher Unterstützung in Guinea eingerichtet

Berichterstattung weltweit

In Conakry (Guinea) wurde erfolgreich die neue Bioinformatik-Pipeline "ViMOP" zur Überwachung von Infektionskrankheiten mittels fortschrittlicher Genomanalyse – insbesondere an Orten mit eingeschränkten Ressourcen und für Personal ohne große Vorkenntnisse in Bioinformatik – eingeführt. Sieben Mitarbeitende aus drei Laboren des vom German Health Protection Programme (GHPP) geförderten CELESTA-Programms nahmen an der Einführungs- und Schulungssitzung teil.

Das einwöchige Intensivtraining fand im Centre de Recherche en Virologie (CRV) statt. Es ist Teil des CELESTA-Netzwerks, dass mehrere Partnereinrichtungen in Guinea und Nigeria vereint. Ziel ist die Schaffung von Kapazitäten zur Sequenzierung lebensbedrohlicher viraler Erreger, um die Identifikation von Erregern und die Prävention und Bewältigung von Krankheitsausbrüchen zu verbessern. Mit neuen Werkzeugen wie der "Virus Metagenomics Outbreak Pipeline" (ViMOP) folgt das Programm den Empfehlungen des kürzlich verabschiedeten Pandemieabkommens der Weltgesundheitsversammlung, das eine Stärkung der genomischen Überwachung vorsieht – für eine schnellere Erkennung und Nachverfolgung viraler Krankheitserreger.

Im Mittelpunkt des Workshops stand die Einführung der ViMOP, einem bioinformatischen Werkzeug, das vom Team für Ausbruchsvorbereitung und -reaktion am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) entwickelt wurde. ViMOP ermöglicht eine effizientere Analyse komplexer Viren, die an Ausbrüchen beteiligt sind. Die Pipeline wurde von einem multidisziplinären Bioinformatik-Team aus Deutschland, Belgien, Nigeria und Guinea entwickelt und vereint Portabilität, Einfachheit und analytische Tiefe. Neben der erfolgreichen Einführung in Guinea und Nigeria steht ViMOP der globalen Fachöffentlichkeit offen zur Verfügung.

Der Workshop vermittelte den Labormitarbeitenden nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Fähigkeiten im Umgang mit ViMOP. Sie lernten, wie sie die Pipeline eigenständig installieren, metagenomische Datensätze analysieren, Ergebnisse interpretieren und diese in Handlungsempfehlungen für Überwachung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten übersetzen können.

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Quelle: BNITM Redaktion: von Julia Arning, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Guinea Nigeria Belgien Themen: Information u. Kommunikation Lebenswissenschaften Netzwerke

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