Die Publikation „Bildung auf einen Blick“ enthält die maßgeblichen OECD-Indikatoren zum Stand der Bildung weltweit. Die Publikation bietet umfassende Daten zu den Strukturen, der Finanzierung und der Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme der einzelnen 38 OECD-Länder und von Argentinien, Brasilien, Bulgarien, China, Kroatien, Indien, Indonesien, Peru, Rumänien, Saudi-Arabien und Südafrika. Sie liefert wichtige Erkenntnisse zum Output von Bildungseinrichtungen, zu den Auswirkungen des Lernens in den einzelnen Ländern, zu Bildungszugang und -beteiligung, zu Investitionen in die Bildung sowie zu den Rollen der Lehrkräfte und der Organisation der Schulen. Die Ausgabe 2025 legt den Schwerpunkt auf den Tertiärbereich. Sie untersucht Abschlussquoten, die Unterschiede zwischen den Ergebnissen auf dem Arbeitsmarkt nach Fächergruppe, die Erfolgsquoten sowie die Kompetenzen Erwachsener mit einem Abschluss im Tertiärbereich.
Das Bildungsniveau hat ein Allzeithoch erreicht: Etwa die Hälfte (48 Prozent) der jungen Erwachsenen schließt heute in den OECD-Ländern einen tertiären Bildungsgang ab, gegenüber lediglich 27 Prozent im Jahr 2000. Der Studie zufolge hat der familiäre Hintergrund jedoch trotz des Anstiegs der Abschlussquoten im Tertiärbereich weiterhin starken Einfluss darauf, wer ein Hochschulstudium aufnimmt. 2023 hatten nur 26 Prozent der jungen Erwachsenen aus Familien mit niedrigerem Bildungsniveau einen Tertiärabschluss, im Vergleich zu 70 Prozent derjenigen aus Haushalten mit höherem Bildungsniveau. Niedrige Abschlussquoten im Tertiärbereich beeinträchtigen außerdem die Rendite öffentlicher Investitionen, verschärfen den Fachkräftemangel und hemmen die Entwicklungschancen.
Bildung auf einen Blick 2025: Deutschland
Deutschland zeigt im internationalen Vergleich starke Ergebnisse bei beruflicher Bildung und Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen: 59 Prozent der 18- bis 24-Jährigen befinden sich in Ausbildung oder Studium, deutlich mehr als der OECD-Durchschnitt von 53 Prozent. Nur 10 Prozent sind weder in Bildung noch Beschäftigung (OECD-Wert: 14 Prozent). Die Jugendarbeitslosigkeit liegt mit 2,7 Prozent ebenfalls unter dem OECD-Durchschnitt.
Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an MINT-Abschlüssen: 35 Prozent der Hochschulabsolventinnen und -absolventen schließen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik ab – der Spitzenwert weltweit. Bundesforschungsministerin Dorothee Bär sagte dazu:
„Deutschland ist ein hochqualifiziertes MINT-Land. In keinem anderen Land der Welt macht ein höherer Anteil der Absolventinnen und Absolventen im Tertiärbereich einen Abschluss in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Deutschland ist also MINT-Weltmeister! Dieses Potenzial gilt es, weiter zu heben.“
In den letzten fünf Jahren gab es weitere positive Entwicklungen: Die Erwerbsquote von 25- bis 34-Jährigen ohne Sekundarabschluss stieg von 59 auf 61 Prozent, der Anteil mit Bachelor-Abschluss von 21 auf 23 Prozent. Weiterbildungsmaßnahmen werden zunehmend genutzt. Diese Trends zeigen die Wirksamkeit bildungspolitischer Maßnahmen für lebenslanges Lernen.
Trotz der Fortschritte bleiben Herausforderungen: Die Nichterwerbsquote bei geringqualifizierten Erwachsenen ist weiterhin hoch, und nach wie vor bestehen soziale Ungleichheiten beim Zugang zu frühkindlicher Bildung.
Zum Nachlesen
- OECD (09.09.2025): Das Bildungsniveau hat ein Allzeithoch erreicht, gegen Zugangshindernisse und niedrige Abschlussquoten muss jedoch mehr getan werden
- BMFTR (09.09.2025): Bildung in Deutschland: OECD-Studie sieht Deutschland stark in MINT und Ausbildung, warnt aber vor sozialer Ungleichheit
- BMFTR (09.09.2025): OECD-Studie: Deutschland führend bei MINT-Abschlüssen
- BMFTR (09.09.2025): Pressekonferenzen "OECD Education at a Glance"