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Spanien sagt Fortschritte bei Infrastrukturen zu

Spanien hat für die Zeit seiner EU-Ratspräsidentschaft die Erzielung von Fortschritten beim Fahrplan zur europäischen Forschungsinfrastruktur zugesagt. "Größere Forschungsinfrastrukturen sind für die Bewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen die europäische Gesellschaft im 21. Jahrhundert in wissenschaftlicher und technologischer Hinsicht steht, unabdingbar", erklärte die spanische Ministerin für Wissenschaft und Innovation, Cristina Garmendia.

Die Ministerin sprach am 23. und 24. März anlässlich der Eröffnung der Europäischen Konferenz für Forschungsinfrastrukturen 2010 vor rund 600 Delegierten in Barcelona.

Forschungsinfrastrukturen stellen einen wichtigen Schwerpunkt der spanischen Ratspräsidentschaft dar, die sie als "Rückgrat des Europäischen Forschungsraums und [...] Motor der wirtschaftlichen Entwicklung der Länder, die an ihrem Aufbau beteiligt sind", bezeichnet.

Nach den Worten der Ministerin würde sich ein effizienter europäischer Fahrplan durch rationale Gestaltung gemäß den Kriterien Spitzenleistung und regionale Ausgewogenheit auszeichnen und Europa helfen, große Herausforderungen wie die gesundheitlichen Bedürfnisse einer älter werdenden Bevölkerung, Klimawandel und Ernährungssicherheit zu bewältigen.

"Diese Infrastrukturen sind wesentlich mehr als nur außergewöhnliche, teure und ausgefeilte Instrumente", erklärte die Ministerin und fügte hinzu, dass diese "Wahrzeichen einer Ära" das "Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung" seien und dauerhaft zur Schaffung von Wohlstand und Arbeitsplätzen beitrügen.

Ziel des Treffens war, die Mechanismen bei der Prioritätensetzung und Fällung von Entscheidungen im Hinblick auf den Sitz neuer europäischer Forschungsinfrastrukturen zu erörtern. Die Ergebnisse der Konferenz werden auf dem im Mai stattfindenden Rat für Wettbewerbsfähigkeit von den EU-Forschungsministern diskutiert werden.

Garmendia unterstrich auch die Bedeutung der Forschermobilität; wenn der Fahrplan zur europäischen Infrastruktur wirklich erfolgreich sein solle, müssten Wissenschaftler in der Lage sein, sich frei zu bewegen und Forschungsarbeit an den Einrichtungen ihrer Wahl durchführen zu können.

Der europäische Fahrplan für Forschungsinfrastrukturen wurden vom Europäischen Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) entwickelt. Die neueste Fassung des Dokuments von Ende 2008 enthält 44 Projekte verschiedener Bereiche wie Sozial- und Geisteswissenschaften, Umweltforschung, Energie, Biologie und Medizinforschung, Materialwissenschaft und analytische Wissenschaften, Naturwissenschaften, Technik und E-Infrastruktur.

Allein die Kosten für den Projektaufbau werden bis 2014 auf rund 20 Mrd. EUR geschätzt, die laufenden Kosten werden zusätzlich mit 2 Mrd. EUR veranschlagt. Geplant ist, dass ESFRI bis Ende 2010 eine aktualisierte Fassung des Fahrplans vorlegt.

Währenddessen hob Garmendia hervor, dass viele EU-Mitgliedstaaten eigene Strategien für ihre Forschungsinfrastrukturen entwickelt hätten, die an den europäischen Infrastrukturfahrplan anknüpften. Die Schwerpunkte Spaniens befassten sich mit den Chancen für die Wissenschaftsgemeinschaft und ihre sozialen und technologischen Auswirkungen.

Vor der Konferenz wurde das Synchrotron ALBA, das mit Mitteln der spanischen und katalanischen Regierung errichtet wurde, vom spanischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero in Barcelona offiziell eingeweiht. Bei einem Synchrotron handelt es sich um eine gigantische kreisförmige Maschine, in der Elementarteilchen durch Magnete auf einer kreisförmigen Bahn beschleunigt werden. Sie werden von Wissenschaftlern vieler Disziplinen genutzt, etwa in Archäologie, Medizin und industrieller Forschung.

Quelle: CORDIS Redaktion: Länder / Organisationen: Spanien EU Themen: Infrastruktur

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