StartseiteAktuellesNachrichtenVerteilte Künstliche Intelligenz für den Operationssaal: BMBF fördert deutsch-französisches Forschungsprojekt DAIOR

Verteilte Künstliche Intelligenz für den Operationssaal: BMBF fördert deutsch-französisches Forschungsprojekt DAIOR

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

In dem interdisziplinären Konsortium mit Fachkompetenzen aus Medizin und Technik arbeiten das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA zusammen mit dem Institute of Image-Guided Surgery in Strasbourg und dem Bosch Digital Innovation Hub am Bosch Health Campus (Stuttgart). Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es wird daran gearbeitet, den Operationssaal der Zukunft mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und roboterassistierter Telechirurgie zu realisieren.

Ziel des Projekts DAIOR (Distributed Artificial Intelligence for the Operating Room) ist es, Daten zu nutzen, um medizinisches Personal bei der Behandlung oder bei der Operation eines Patienten zu unterstützen. Dabei sollen chirurgische Daten aus multimodalen Quellen mit KI-Methoden kontinuierlich analysiert werden, um Operationen in Echtzeit zu unterstützen. Durch die Analyse von Daten, Optimierung von Workflows und die Nutzung von Erfahrungswerten aus früheren Operationen sollen Algorithmen trainiert werden. Auf diese Weise kann KI dem klinischen Personal in Echtzeit und standortunabhängig helfen, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Die Nutzung medizinischer Daten ist meist auf einen Standort begrenzt. Behandlungen sind standortabhängig, da es im Gesundheitswesen kaum Möglichkeiten zum Datenaustausch gibt. Eine weitere Herausforderung sind die verschiedenen Formate der Daten wie Bilder, Texte und Videos. Diese erschweren es, Zusammenhänge zu erkennen und für die Behandlung von Patientinnen und Patienten zu nutzen. Damit das nicht so bleibt, werden im Projekt DAIOR KI-Modelle mit verteilten Lernansätzen mit dem lokal verfügbaren Wissen trainiert.

Die Zusammenarbeit zwischen Fraunhofer IPA und des IHU Strasbourg ist durch das seit dem Jahr 2022 laufende Gemeinschaftsprojekt "5G-OR" bereits erfolgreich etabliert. Die dort implementierte 5G-Infrastruktur wird genutzt, um Operationen aus der Ferne durchzuführen. Für die ortsübergreifende roboterassistierte Telechirurgie wird in DAIOR ein KI-Modell entwickelt, das Verzögerungen in der Datenkommunikation auf beiden Seiten kompensieren kann, indem es die darauffolgenden Schritte voraussagt. Mit dieser roboterassistierten Telechirurgie könnten schon bald Operationen standortunabhängig über das Internet durchgeführt werden. Damit wird es möglich, freie OP-Kapazitäten flexibel zu nutzen. Operationen könnten dadurch schneller durchgeführt und Patientinnen und Patienten besser medizinisch versorgt werden.

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Quelle: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA via idw Redaktion: von Lynn Dinh, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Förderung Information u. Kommunikation Innovation Lebenswissenschaften

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