Die EU fördert aus dem Erasmus+ Programm grenzüberschreitende Hochschulallianzen, die neue Kooperationsmodelle erproben – nicht nur in Forschung und Lehre, sondern auch in Innovation und Transfer. Birgit Siebe-Herbig, Leiterin des Referats Forschung und Internationalisierung, Hochschulnetzwerke im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), führt aus:
"Die Initiative basiert auf der Überzeugung, dass die Europäischen Hochschulen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten können, große gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen und nachhaltiges Wachstum, Unternehmertum und Beschäftigung in ihren Städten und Regionen voranzubringen."
Bei der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft nutzen die Allianzen ein breites Spektrum aus bewährten und innovativen Ansätzen. Angebote für Studierende umfassen zum Beispiel Reallabore, Abschlussarbeiten in Kooperation mit Unternehmen oder Wettbewerbe. Birgit Siebe-Herbig erläutert die Vorteile dieses Vorgehens:
"Indem die Europäischen Hochschulallianzen Transfer und Entrepreneurship fördern, schaffen sie Mehrwert auf vielen Ebenen. Wenn neue Technologien schneller in die Anwendung gelangen, entsteht eine stärkere Innovationsdynamik und perspektivisch mehr Wohlstand in den Regionen, was auch den gesellschaftlichen Rückhalt für die Forschung stärken kann. Studierende gewinnen mehr Praxiserfahrung und verbessern ihre interkulturellen und unternehmerischen Kompetenzen. Und die Unternehmen können auch auf europäischer Ebene Kontakte zu künftigen Fachkräften knüpfen, was vor allem in Regionen mit Fachkräftemangel sehr wichtig ist."
Das DAAD-Journal zeigt am Beispiel des Wettbewerbs "EuroTeQ Collider" der Europäischen Hochschulallianz EuroTeQ Engineering University und der Veranstaltung "Entrepreneurship Meets Health Innovation at Large-Scale Facilities" der European University Alliance for Global Health EUGLOH, wie dieser Anspruch in der Praxis umgesetzt wird.
Der DAAD unterstützt die insgesamt 67 deutschen Hochschulen, die Europäischen Hochschulallianzen angehören, mit dem aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums finanzierten nationalen Begleitprogramm. Es ermöglicht unter anderem die Organisation regelmäßiger Vernetzungstreffen, bei denen Erfahrungen und neue Ideen ausgetauscht werden.
Zum Nachlesen
- DAAD-Journal (07.10.2025): Europäische Hochschulallianzen: Entrepreneurship erfolgreich fördern