StartseiteLänderAfrikaTunesienInternationales Forschungsprojekt im Maghreb: Philipps- Universität Marburg koordiniert MECAM-Hauptprojekt bis 2029

Internationales Forschungsprojekt im Maghreb: Philipps- Universität Marburg koordiniert MECAM-Hauptprojekt bis 2029

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb (MECAM) kann seine Arbeit für die kommenden sechs Jahre fortsetzen. Das ist das Ergebnis einer positiven Projektevaluation. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert MECAM bis 2029 mit einer Gesamtfördersumme von 9,2 Millionen Euro. Davon entfallen fast 7 Millionen Euro auf die Philipps-Universität Marburg, die das Projekt federführend koordiniert.

MECAM-Direktor Prof. Dr. Rachid Ouaissa von der Universität Marburg sagte:

„In den kommenden Jahren soll MECAM weiter die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit stärken und durch die Förderung interdisziplinärer, interregionaler und generationenübergreifender Formate und Aktivitäten dazu beitragen, sowohl traditionelle Ansätze der Area Studies als auch monodisziplinäre Perspektiven zu überdenken.“

Daraus ergebe sich die Hoffnung, dass MECAM auch zur Verringerung von Asymmetrien in der Wissensproduktion zwischen Deutschland und Tunesien, Europa und dem Maghreb (nordafrikanischen Territorien von Tunesien, Algerien, Marokko und Westsahara) und auch zwischen dem sogenannten „Globalen Norden“ und dem „Globalen Süden“ beitragen kann.

In den vergangenen Jahren haben die Pandemiekrise und die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die zentralen Forschungsthemen von MECAM bestätigt. Kulturelle, wirtschaftliche, politische und soziale Ungleichheiten im heutigen Maghreb haben sich vertieft. Ungleichheiten auf lokaler, regionaler, nationaler und globaler Ebene wurden offengelegt und verschärft. In diesem Kontext setzt MECAM seine Forschung fort, um die komplexen Verbindungen zwischen den Ungleichheiten und den verschiedenen Arten der Zukunftsvorstellung und -verhandlung zu erforschen.

Die bisher erforschten Themenbereiche "Aesthetics and Cultural Practice", "Inequality and Mobility", "Memory and Justice", "Resources and Sustainability" und "Identities and Beliefs" haben die zentralen Dynamiken im Maghreb und darüber hinaus erfasst. Diese thematischen Linien sollen nun in der Projekthauptphase von MECAM (2023-2029) weiter ausgebaut werden.

Kürzlich fand unter dem Titel „Imagining Futures – Dealing with Disparity“ - gleichzeitig Leitmotiv von MECAM - die internationale Abschlusskonferenz der Projektvorphase des Zentrums in Tunis statt. In der Vorphase von 2020 bis 2023 hat MECAM 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, dem Maghreb und der Welt beherbergt und mehr als 80 akademische Aktivitäten und Veranstaltungen in Tunesien, der Maghreb-Region, Deutschland und in weiteren Ländern (z.B. Indien, Mexiko und dem Libanon) durchgeführt. Der deutsche Botschafter in Tunis, seine Exzellenz Peter Prügel, betonte bei der Tagung „die zentrale Bedeutung des MECAM als Akteur in der tunesisch-deutschen Wissenschaftskooperation“.

Über MECAM

Seit seiner Gründung im April 2020 hat sich MECAM unter der federführenden Koordination der Philipps-Universität Marburg in Kooperation mit der Université de Tunis sowie vier weiteren Partnerinstitutionen aus Deutschland und Tunesien, als eine international anerkannte Forschungsplattform und als erstes Institute for Advanced Studies im Maghreb etabliert. Die gleichberechtigte deutsch-tunesische Partnerschaft, nach dem Motto „forschen mit, statt über“, machen MECAM einzigartig.

Redaktion: von Tim Mörsch Länder / Organisationen: Algerien Marokko Tunesien Themen: Förderung Geistes- und Sozialwiss.

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