In Zusammenarbeit mit brasilianischen Partnern aus Bildung, Behörden und Privatwirtschaft erarbeitet die Technische Universität Braunschweig im Projekt „PROMARES – Reduzierung von Meeresmüll durch verbesserte Abfall- und Kreislaufwirtschaft“ Lösungen, um den Müll im Meer wirksam zu reduzieren. Der Fokus liegt besonders auf Insel- und ländlichen Regionen sowie empfindlichen Ökosystemen wie dem Amazonas und den Küstenwäldern. Mit PROMARES wollen die Projektpartner hier den Umwelt- und Klimaschutz stärken und gleichzeitig Marktanreize für ein nachhaltiges Abfallmanagement schaffen.
Dazu werden zunächst die Abfallquellen genau erfasst und kartiert. Das Projektteam untersucht, wo und warum Meeresmüll entsteht und wie er über Flüsse in den Ozean gelangt. Darüber hinaus erarbeiten die Forschenden neue Methoden zur Bewertung und Vermeidung von Abfällen.
Ein wichtiger Teil des Projekts ist auch der soziale Aspekt. So werden verschiedene gesellschaftliche Gruppen aktiv eingebunden, die beispielsweise für die Abfallentsorgung in den Haushalten zuständig sind oder eine zentrale Rolle für Sortierung, Verwertung und das Umweltwissen rund um den Abfall innehaben.
Auf einer digitalen Wissensplattform werden dann die Daten, Forschungsergebnisse und Bildungsinhalte gebündelt. Ergänzend entsteht ein Nationales Institut für Meeresmüll und Kreislaufwirtschaft, das den wissenschaftlichen Austausch und Technologietransfer auf nationaler und internationaler Ebene ermöglicht.
Dafür kann die Abteilung Abfall und Ressourcenwirtschaft des Leichtweiß-Institut für Wasserbau (LWI), das das Projekt koordiniert, auf bestehende Beziehungen zu brasilianischen Universitäten sowie auf dem Projekt ProteGEEr zur Umsetzung einer klimafreundlicheren Abfallpolitik in Brasilien aufbauen.
Das Projekt wird in den kommenden drei Jahren mit sechs Millionen Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert und vom Projektträger ZUG (Zukunft, Umwelt, Gesellschaft) betreut. Koordiniert wird PROMARES vom LWI der TU Braunschweig. Weitere Partner sind das Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der TU Braunschweig sowie in Brasilien die Federal Fluminense University (UFF), die State University of Bahia (UNEB), die State University of Maranhão (UEMA), die Federal University of Pará (UFPA) sowie die NGO Costa Brasilis. Darüber hinaus werden weitere politische und akademische Institutionen eingebunden.
Zum Nachlesen
- TU Braunschweig (19.11.2025): Mit Kreislaufwirtschaft gegen Meeresmüll