StartseiteLänderAmerikaKolumbienDeutsch-kolumbianische Hochschulkooperation: Universidad del Rosario und Universität Leipzig unterzeichnen Kooperationsvertrag

Deutsch-kolumbianische Hochschulkooperation: Universidad del Rosario und Universität Leipzig unterzeichnen Kooperationsvertrag

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Zwischen den Universitäten in Leipzig und Bogotá (Kolumbien) wurde ein Kooperationsvertrag vereinbart. Darin verpflichten sich die beiden Bildungseinrichtungen zu einer engen Zusammenarbeit auf verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten.

Die Unterlagen haben Prof. Dr. Sergio Andres Pulgarin Molina, Vizerektor der Universidad del Rosario und die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, pandemiebedingt jeweils an ihren Universitäten unterzeichnet. Beate Schücking erklärte:

„Wir haben bereits ausgezeichnete Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit einer der größten kolumbianischen Universitäten gemacht. Gerade der Friedensprozess, der 2016 eingeleitet wurde, bietet für Forscherinnen und Forscher sowie Studierende beider Länder vielfältige Möglichkeiten des Wissenstransfers.“

Kolumbien belegt laut Angaben des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) mit gut 3.500 eingeschriebenen lateinamerikanischen Studierenden an deutschen Universitäten Platz 2 hinter Brasilien.

Für die Kooperation haben die beiden Universitäten zwei Forschungsschwerpunkte an erste Stelle gesetzt. Über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde bereits ein aktuelles Forschungsprojekt finanziert. Unter dem Titel „Die Dynamik zwischen Gesundheit und Sicherheit während der Covid-19-Pandemie in Konfliktgebieten in Kolumbien“ gehen die Forschenden der Frage nach, welche Auswirkungen die Covid-19-Pandemie auf die Bevölkerung in den fragilen, konfliktreichen Gebieten im Süden Kolumbiens hat. Dabei untersuchen sie insbesondere den ländlichen Raum, der durch das Fehlen einer grundlegenden Gesundheitsinfrastruktur und eine weitverbreitete Unsicherheit durch die Präsenz bewaffneter Gruppen und mangelnde staatliche Unterstützung gekennzeichnet ist. Erste Feldstudien konnten bereits von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der beiden Universitäten in Zusammenarbeit mit der Pontificia Universidad Javeriana durchgeführt werden.

Das zweite Forschungsthema ist die Förderung des Friedensprozesses in dem lateinamerikanischen Land. Hier wird das Leipzig Research Centre Global Dynamics (ReCentGlobe) als zentrale Einrichtung der Universität Leipzig federführend mit dem Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstitut – CAPAZ die wissenschaftliche Arbeit leiten. Prof. Dr. Solveig Richter, Heisenberg Professorin für Internationale Beziehungen und Transnationale Politik an der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig, betont:

„Der Friedensprozess ist durch die Politik der aktuellen Regierung ins Stocken geraten. In einem optimistischen Szenario könne man nach den Wahlen in diesem Jahr von den gesellschaftlichen und politischen Akteuren eine Deeskalation und eine Neuaufnahme des friedlichen Dialogs erwarten. Durch die enge Zusammenarbeit und die finanzielle Förderung aus Deutschland werden wir mit unseren Partner:innen die Auswirkungen der Wahlen genau analysieren und Schlussfolgerungen für den weiteren Friedensprozess erarbeiten.“

Das Kooperationsabkommen bietet beiden Universitäten darüber hinaus große Potenziale, die Forschungskooperation auch auf andere Schwerpunkte auszuweiten. So ist etwa der Themenbereich der Biodiversität für beide Partner von hoher Relevanz, denn nach Brasilien verfügt Kolumbien über die zweitgrößte Biodiversität weltweit. 10 Prozent aller bekannten Tier- und Pflanzenarten wurden in Kolumbien katalogisiert. Gerade in Kolumbien zeigt sich dabei, wie stark bio-ökologische und politisch-gesellschaftliche Dynamiken miteinander verwoben sind.

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Quelle: Universität Leipzig via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Kolumbien Themen: Bildung und Hochschulen Ethik, Recht, Gesellschaft Geistes- und Sozialwiss.

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