Internationale Programmatik: Republik Korea (Südkorea)

  1. Strategien und Programme
  2. Internationale Präsenz

Strategien und Programme

Für Südkorea ist die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung in erster Linie Außenwirtschaftspolitik. Diese wird durch das koreanische Außenministerium MOFA (Ministry of Foreign Affairs), aber auch durch die entsprechenden Ministerien für Bildung und Forschung vorangetrieben. Für die internationale Bildung ist das Bildungsministerium (MOE) zuständig, das bei der Umsetzung durch das National Institute for International Education (NIIED) unterstützt wird. Um die Auswirkungen des demografischen Wandels auszugleichen, hat die Regierung 2013 das „Study Korea 2020 Project“ angenommen. Ziel ist es, die Anzahl der ausländischen Studierenden in Südkorea bis 2020 auf 200.000 zu steigern. In dieser Gesamtzahl werden sowohl Studierende berücksichtigt, die in Südkorea Sprachkurse absolvieren, als auch solche, die einen Hochschulabschluss anstreben. Mit dem Korean Government Scholarship Program des NIIED wird die Mobilität von Studierenden in beide Richtungen gefördert.

Für die internationale Kooperation in Forschung und Innovation sind in erster Linie das Ministerium für Wissenschaft und Informations- und Kommunikationstechnologien (Ministry of Science and ICT, MSIT) und das Ministerium für Technologie, Industrie und Energie (Ministry of Technology, Industry and Energy, MOTIE) zuständig. Es wird angestrebt durch besondere Maßnahmen das koreanische Kooperationsnetzwerk zu stärken und weiter auszubauen.

  • Die National Research Foundation (NRF, Überblick) fördern internationale Forschungskooperationen im Rahmen bilateraler Bekanntmachungen mit ausgewählten Partnerländern. Das Wissenschaftsministerium (MSIT) hat darüber hinaus auch Programme, unter denen koreanische Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen für die Pflege von globalen Forschungsnetzwerken und den Aufbau von internationalen Forschungszentren („Global Development Centers“) Mittel erhalten können.
  • Die Förderagentur für Unternehmen Korea Institute for Advancement of Technology (KIAT, Überblick) fördert internationale Technologiekooperationen.
  • Da Südkorea vor einigen Jahrzehnten selbst ein Entwicklungsland war, ist es sehr bestrebt, sich in der Entwicklungszusammenarbeit zu engagieren. Das Auswärtige Amt hat eine eigene Förderagentur, die Korea International Cooperation Agency (KOICA). Für Forschung und Innovation haben auch das Wissenschaftsministerium (MSIT) und die NRF eigene Förderprogramme, mit denen zum Beispiel Stipendien an Forschende aus Entwicklungsländern vergeben oder Forschungszentren aufgebaut werden.

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Internationale Präsenz

Südkoreanische Ministerien und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen haben im Zuge von Internationalisierungsbestrebungen teilweise Niederlassungen im Ausland gegründet. Bevorzugte Standorte sind Asien, Europa und Nordamerika. Das 1966 gegründete Korea Institute of Science and Technology (KIST) war das erste koreanische Forschungsinstitut, das im Jahr 1996 mit KIST Europe in Saarbrücken eine solche Auslandsniederlassung gegründet hat (siehe auch unter Überblick Kooperation mit Deutschland). Dazu kommt das Indo-Korea Research and Technology Center in Indien. Um die Zusammenarbeit mit dem wichtigen Partner China zu begleiten, hat das koreanische Wissenschaftsministerium (MSIT) das Korea-China S&T Cooperation Center (KOSTEC) in Peking eingerichtet.

Sogenannte Korea Innovation Centres (KIC) in Europa, China und den USA wurden ebenfalls durch das Wissenschaftsministerium, auch in Kooperation mit der National IT Industry Promotion Agency (NIPA) aufgebaut. Die Aufgabe von KIC ist es, innovativen kleinen und mittleren Unternehmen und Start-Ups aus Südkorea durch internationale Vernetzung vor Ort neue Marktchancen zu eröffnen (KIC Europe in Berlin, siehe auch unter Kooperation mit Deutschland, KIC Washington und KIC Silicon Valley). Weitere Zentren mit einem Entwicklungsfokus wurden in Äthiopien und Tansania sowie in Nepal und in den südostasiatischen Ländern Indonesien, Kambodscha, Laos und Vietnam aufgebaut (UNESCO Science Report 2021, S. 671).

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Projektträger