StartseiteLänderAsienRepublik Korea (Südkorea)ZusammenfassungÜberblick zur Kooperation mit Deutschland

Überblick zur Kooperation mit Deutschland: Republik Korea (Südkorea)

Das Pendant zum deutschen Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ist das nationale Forschungszentrum KRIVET (Korea Research Institute for Vocational Education and Training). Beide Institute arbeiten wissenschaftlich zusammen. 2018 haben BIBB und KRIVET im Rahmen einer neuen Kooperationsvereinbarung eine vertiefte Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Forschung und Entwicklung zur beruflichen Bildung sowie einen regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch insbesondere zum Thema „Digitalisierung der Arbeitswelt“ beschlossen. Neben dem KRIVET arbeitet auch HRD Korea (Human Resources Development Service of Korea), eine dem koreanischen Arbeitsministerium MOEL (Ministry of Employment and Labor) unterstellte Institution, bilateral mit Deutschland zusammen.

Südkoreanische kleine und mittlere Unternehmen setzen bereits vereinzelt auf Ausbildungsmodelle, die an das deutsche Modell angelehnt sind. So hat beispielsweise das koreanische Unternehmen C&M Robotics eine „Meister-Akademie“ nach dualem Vorbild aufgebaut. Die Außenhandelskammer (AHK) in Südkorea entwickelt derzeit gemeinsam mit den Firmen Mercedes Korea und BMW Korea eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker in Korea, an der sich 90 Auszubildende beteiligen sollen. Ziel ist es, Fachkräfte für die Betriebe in Korea zu qualifizieren.

Für Südkorea hat die Zusammenarbeit mit Deutschland in Bildung und Forschung einen hohen Stellenwert. Als Zielland für südkoreanische Studierende platziert sich Deutschland unter den Top 5, als Ko-Publikationsland für wissenschaftliche Veröffentlichungen unter den Top 10 (siehe vorheriger Abschnitt).

Seit der Unterzeichnung des Regierungsabkommens zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit im Jahr 1986 haben sich zahlreiche und weitgefächerte Kooperationen zwischen Deutschland und Südkorea entwickelt (Überblick zu bilateralen und multilateralen Projekten mit einer Förderung des BMBF).

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt über seine internationale Abteilung Mittel Strukturmaßnahmen und 2+2-Projekte bereit. Zudem wurde im Sommer 2024 eine gemeinsame bilaterale Förderbekanntmachung des BMBF und des südkoreanischen Wirtschaftsminsteriums MOTIE zu den Themen Halbleiter und Assistenzrobotik veröffentlicht.

Der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) weist 626 offizielle Kooperationen zwischen Deutschland und Südkorea aus. 172 deutsche Hochschulen kooperieren mit 98 südkoreanischen Hochschulen und 12 sonstigen Einrichtungen (Stand: 08/2024). Besonders aktiv ist die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen.

Das Korea Institute of Science and Technology Europe (KIST Europe) nutzt die räumliche Nähe zur Universität Saarbrücken. 2017 haben die beiden Akteure das „Transferzentrum Nachhaltige Elektrochemie“ gegründet, um zu Fragen der Energiespeicherung gemeinsam zu forschen.

Internationale Mobilität von und nach Korea wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) gefördert.

2023 (in Klammern die Zahlen für 2019 Pre-Covid) hat der DAAD unter eigenen Programmen Förderung für einen Aufenthalt in Südkorea an 714 (510) Studierende und Graduierte (inkl. Promovierende, Statusgruppen I-III) und 41 (43) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Hochschullehrkräfte (inkl. Post-Docs, Statusgruppe IV) aus Deutschland vergeben. In den gleichen Kategorien erhielten 244 (287) und 77 (61) Geförderte aus Südkorea eine Unterstützung des DAAD, um eine Aktivität im eigenen Land oder einen Auslandsaufenthalt, darunter auch Deutschlandaufenthalte, zu finanzieren.

Die AvH fördert Spitzenwissenschaftlerinnen  und -wissenschaftler aller Fächer und Länder, die mit Hilfe von Forschungsstipendien und -preisen in Deutschland tätig werden. 2023 vergab die AvH 4 Forschungsstipendien und 2 Forschungspreise an Geförderte aus Südkorea.

Auch die großen deutschen Forschungsorganisationen pflegen die Zusammenarbeit mit Südkorea.

2023 beherbergte die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) 223 südkoreanische Nachwuchs- und Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und sie führte 47 Projekte mit Partnern in Südkorea durch. 2012 wurde ein Max-Planck-Forschungszentrum an der POSTECH University im südkoreanischen Pohang eingerichtet (siehe unten).

2023 hat die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) 106 Forschungsprojekte mit koreanischen Partnern durchgeführt. Ab 2023 soll das „Germany-Korea Technology Cooperation Center for Global Value Chains“ am Fraunhofer IKTS in Dresden deutsch-südkoreanische Projekte zur industriellen Forschung und Entwicklung (FuE) koordinieren. Auch in Südkorea selbst ist die FhG vor Ort präsent (siehe unten).

Die Leibniz Gemeinschaft registrierte 25 vertragliche Kooperationen mit Südkorea. Für die Einrichtung eines gemeinsamen Forschungszentrums vor Ort erhielten das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) und eine Hochschule in Seoul eine Förderung des koreanischen Wissenschaftsmininsteriums unter dem „Global Development Research Center“-Programm (siehe unten, Quelle: GATE-Länderprofil Südkorea).

Eine Reihe von Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) unterhalten Forschungskooperationen mit Südkorea, unter ihnen das Alfred-Wegener-Institut (AWI), das Forschungszentrum Jülich, das GFZ Potsdam, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Seit 2013 ist das Korea Institute of Ocean Science and Technology (KIOST) wichtigster südkoreanischer Partner des GEOMAR. 2022 beherbergte die HGF 64 Gastforschende aus Südkorea.

Im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) seit 2015 bilaterale Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit koreanischen Partnern. Die verantwortliche Förderorganisation in Südkorea ist das Korea Institute for Advancement of Technology (KIAT).

Im Folgenden werden noch einmal die Präsenzen vor Ort zusammengefasst.

Südkorea hat folgende Forschungs- und Innovationseinrichtungen in Deutschland:

  • das 1996 gegründete Korea Institute of Science and Technology Europe (KIST Europe) in Saarbrücken;
  • das 2017 gegründete Korea Innovation Centre Europe (KIC Europe) in Berlin.
  • ab Februar 2024 bauen das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS und das Korea Evaluation Institute of Industrial Technology (KEIT) als Projektträger für das Wirtschaftsministerium MOTIE am IKTS-Standort in Dresden-Klotzsche das „Germany-Korea Technology Cooperation Center for Global Value Chains“ auf (Pressemitteilung). Das Zentrum dient als Koordinierungsstelle für FuE-Kooperationen zwischen dem Fraunhofer IKTS, aber auch anderen Fraunhofer-Instituten, Universitäten und Unternehmen aus Deutschland sowie koreanischen Forschungs- und Industriepartnern. Gemeinsam werden Technologiebedarfe und Programme der Technologieförderung für Projekte in beiden Ländern identifiziert, die Projektanbahnung unterstützt und der Technologietransfer vorbereitet.
  • Zusätzlich eingerichtet wurde im April 2024 das  „K-FAST – Korea Fraunhofer Office of Science and Technology" (Pressemitteilung): Zuvor hatte die südkoreanische Regierung die Fraunhofer Gesellschaft (FhG) mit acht ihrer Institute als Partner für eines von sechs internationalen Technologiekooperationszentren ausgewählt. Die anderen fünf Zentren werden sämtlich mit Hochschulen in den USA etabliert. Federführend für K-FAST ist das Fraunhofer IKTS. Ziel des neuen multilateralen Netzwerks ist es, zu Batteriezell- und Halbleitertechnologie gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu planen. Forschende aus Korea erhalten Unterstützung unter einem Programm mit Finanzierung des Wirtschaftsministeriums MOTIE. Projektträger des Programms ist das Korea Institute for Advancement of Technology (KIAT).

Es folgt eine Auswahl von Einrichtungen vor Ort in Südkorea, die die Kooperation mit Deutschland tragen und unterstützen:

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