StartseiteLänderAsienRepublik Korea (Südkorea)ZusammenfassungÜberblick zur internationalen Kooperation

Überblick zur internationalen Kooperation: Republik Korea (Südkorea)

Für Südkorea ist die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung in erster Linie Außenwirtschaftspolitik. Diese wird durch das koreanische Außenministerium MOFA (Ministry of Foreign Affairs), aber auch durch die entsprechenden Ministerien vorangetrieben. Für die internationale Bildung ist das Bildungsministerium (MOE) zuständig, das bei der Umsetzung seiner Strategien durch das National Institute for International Education (NIIED) unterstützt wird. Südkoreanische Hochschulen bieten verschiedene Stipendienprogramme für ausländische Studierende an, die zwischen 30 bis 100 Prozent der fälligen Studiengebühren decken können. Darüber hinaus steht eine Reihe von staatlichen Stipendien zur Verfügung. Ein solches Regierungsprogramm ist zum Beispiel das Global Korea Scholarship (GKS) (Quelle: DAAD-Ländersachstand 2020). Das gegenwärtige Ziel sind 200.000 ausländische Studierende bis zum Jahr 2023.

Ein Blick auf Studierende, die einen Abschluss in Südkorea anstreben, zeigt allerdings, dass das Hochschulstudium in Südkorea derzeit noch vergleichsweise wenig internationalisiert ist. So betrug der Anteil der etwa 123.000 ausländischen Studierenden an der Gesamtzahl der Studierenden 2022 lediglich 4,4 Prozent (siehe Bildungsindikatoren).

Auch der Anteil der internationalen Ko-Publikationen an der Gesamtzahl der wissenschaftlichen Publikationen war in Südkorea im Jahr 2024 mit 36,2 Prozent vergleichsweise gering (Quelle: SCImago. SJR — SCImago Journal & Country Rank. 2022-24, Retrieved July 22, 2025, from www.scimagojr.com).

Zum Vergleich: In Deutschland liegen die entsprechenden Anteile deutlich höher, so für den Anteil der internationalen Ko-Publikationen bei 55 Prozent und für internationale Studierende insgesamt bei 12 Prozent. In der für die Wissenschaft wichtigen Promotionsphase hatte Südkorea über längere Zeit höhere Anteile als Deutschland von ausländischen bzw. internationalen Promovierenden. 2020 meldete Deutschland nach einer Neuberechnung jedoch fast eine Verdoppelung des Anteils. Mit 22,8 Prozent liegt Deutschland nun vor Südkorea mit 19,9 Prozent (siehe Bildungsindikatoren). 

Die wichtigsten Herkunftsländer für ausländische Studierende in Südkorea sind China, Vietnam, Usbekistan, die Mongolei und Nepal, gefolgt von Japan. Die wichtigsten Gastländer sind die USA, Australien, Kanada, Deutschland und Großbritannien (Quelle: Wissenschaft weltoffen: Internationale Studierendenmobilität weltweit: Studierende in Südkorea nach Herkunftsländern und Studierende aus Südkorea nach Gastländern. Basiert auf UNESCO-Statistik, erfasst werden nur diejenigen Studierenden, die einen Abschluss im Ausland anstreben. Zu China als Gastland fehlen Daten).

Unter den fünf wichtigsten Ko-Publikationsländern der letzten drei Jahre liegen die USA an erster Stelle, gefolgt von China, Indien, Großbritannien und Japan. Deutschland belegt als zweitplatziertes europäisches Land Rang 7 (Quelle: Scopus database, Elsevier B.V., 2022-2024, downloaded on July 22, 2025).

Sowohl die National Research Foundation (NRF) als auch die Förderagentur für Unternehmen, das Korea Institute for Advancement of Technology (KIAT), fördern internationale Forschungskooperationen im Rahmen bilateraler Bekanntmachungen mit ausgewählten Partnerländern. Das NRF gibt auf seiner Webseite einen Überblick aller internationalen Programme (Überblick Programme).

Einige Niederlassungen im Ausland hat Südkorea teilweise schon vor Jahrzehnten gegründet, so beispielsweise 1996 das Korea Institute of Science and Technology (KIST Europe) in Saarbrücken sowie in den 2010er Jahren die Korea Innovation Centres (KIC) in Europa, China und den USA (KIC Washington und KIC Silicon Valley, KIC China). Die Aufgabe von KIC ist es, innovativen kleinen und mittleren Unternehmen und Start-Ups aus Südkorea durch internationale Vernetzung neue Marktchancen zu eröffnen (siehe nächster Abschnitt zu KIC-Europe in Berlin und KIST Europe).

Vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Wettberwerbs um technologische Vorherrschaft hat die südkoreanische Regierung eine strategische Neuausrichtung der internationalen Kooperation unter der 2023 verkündeten „Global R&D Promotion Strategy“ in Angriff genommen (MSIT Press Release:Preparing the Foundation for Investment, Cooperation System, and Strategy to Advance as a Global Leader in International Research and Development“,  30 May 2024). Die bestehenden Zentren im Ausland sollen neu organisiert und besser koordiniert werden. Bei der Auswahl von Kooperationsländern soll eine „Global R&D Strategy Map“ helfen. Geplant ist auch eine ministerienübergreifende Konzentration von Ressourcen auf sogenannte „Global R&D Flagship Projects“. Neu ist ein 2024 gestartetes Programm der koreanischen Regierung zur Einrichtung von internationalen Technologiekooperationszentren. Fünf von sechs ausgewählten Partnern sind Hochschulen in den USA (u.a. Massachusetts Institute of Technology MIT, Yale University etc.). Daneben wurde als einzige Einrichtung außerhalb der USA auch die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) mit acht ihrer Institute ausgewählt (siehe „Korea aims to promote global R&D projects with 6 overseas institutions In: Korea Times, 5 April 2024 und Abschnitt Kooperation mit Deutschland).

Mit der Europäischen Union (EU) hat Südkorea 2007 ein Abkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit  abgeschlossen. Aktuelle Informationen können auf der Webseite der EU zur Zusammenarbeit mit Südkorea im Bereich Forschung und Innovation abgerufen werden.

Die Verhandlungen über die Assoziierung Südkoreas mit der Säule II des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizont Europa (2021-27) konnten im März 2024 erfolgreich abgeschlossen werden. Nach der Unterzeichnung und Ratifikation des Assoziierungsabkommens könnten südkoreanische Hochschulen und sonstige südkoreanische Einrichtungen als Mitglieder erfolgreicher Projektkonsortien voraussichtlich ab Anfang 2025 Fördermittel unter Horizont Europa erhalten.

Bevor eine Assoziierung in Kraft tritt, gelten folgende Regeln: Einrichtungen aus Südkorea sind unter Horizont Europa (2021-27) teilnahmeberechtigt, erhalten jedoch in der Regel keine europäischen Fördergelder. Zur Schließung dieser Lücke hat Südkorea einen Ko-Finanzierungsmechanismen eingerichtet. Ähnliche Regeln galten bereits seit 2020 unter dem Vorgängerprogramm Horizont 2020 (2014-20). Bis Juni 2025 warb das Land unter Horizont Europa noch ohne Assoziierung Fördergelder in Höhe von etwa 2.775 Millionen Euro ein. Unter den insgesamt 62 Projekten, an denen sich Südkorea beteiligte, verzeichneten mit 48 Projekten mehr als drei Viertel auch eine deutsche Teilnahme (Quelle: eCORDA-Datenbank).

Als erstes asiatisches Land trat Südkorea im Juni 2009 als assoziiertes Mitglied dem Netzwerk zur Unternehmens- und Innovationsförderung EUREKA bei. Das Land  beteiligt sich auch an dem gemeinsamen Förderprogramm Eurostars. Vertreten wird Südkorea in diesen Programmen jeweils durch die international sehr aktive Förderagentur für Unternehmen Korea Institute for the Advancement of Technology (KIAT).

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