Die europäischen Nordseeanrainerstaaten haben sich ein Ausbauziel für die Offshore-Windenergie gesetzt: Bis 2050 sollen mindestens 260 Giga-Watt Offshore-Windleistung installiert werden. In Teilen der Nordsee wird die weltweit dichteste Installation von Offshore-Windenergieanlagen erwartet – mit Auswirkungen auf die absehbare Stromproduktion. Sogenannte Nachlaufeffekte werden sehr deutlich spürbar sein. Das Projektteam von EuroWindWakes arbeitet an Modellen, die helfen, Effizienzverluste von Offshore-Windenergieanlagen durch eine optimierte Windparkplanung zu minimieren. Neben dem Fraunhofer IWES als Koordinator ist unter anderem auch die Technische Universität Dänemark, die Technische Universität Delft, die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Deutsche Wetterdienst an dem Projekt beteiligt.
Dr. rer. nat. Bernhard Stoevesandt, Projektkoordinator am Fraunhofer IWES, erklärt:
"Alle drei beteiligten Länder haben bereits groß angelegte Untersuchungen zu Nachlaufströmungen in kleinerem Maßstab durchgeführt. EuroWindWakes reduziert die Unsicherheit bei der Bewertung von Nachlaufeffekten über große Entfernungen in der Nordsee und ermöglicht so eine optimale Standortbestimmung für Anwendungen wie die maritimen Raumplanung"
Aktuelle Modelle zur Berechnung von Energieerträgen können diese Nachlaufeffekte nur mit großen Unsicherheiten abbilden. Die Projektpartner wollen die Ungenauigkeit der Vorhersagen durch die Verbesserung und Validierung bestehender Methoden von 20-30 Prozent auf 10 Prozent reduzieren. Diese erhöhte Prognosegenauigkeit ermöglicht eine optimierte transnationale maritime Raumplanung und eine genauere Vorhersage der Stromerzeugung. Das EuroWindWakes-Team schafft eine wesentliche Voraussetzung für die Nutzung der Offshore-Windenergie.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dem Energy Technology Development and Demonstration Programme (EUDP) in Dänemark und der niederländischen Behörde RVO gefördert.
Zum Nachlesen
- Fraunhofer IWES (26. 05.2025): Projekt EuroWindWakes gestartet: Nachlaufeffekte von Offshore-Windenergieanlagen in der Nordsee genauer modellieren