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Deutschlands Innovationskraft wächst – auch im internationalen Vergleich

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

OECD-Studie sowie ZEW-Innovationserhebung zeigen gute Entwicklung des Standorts, allerdings sinkt die Zahl innovationsaktiver Unternehmen

Deutschlands Innovationskraft entwickelt sich positiv - sowohl aus nationaler Sicht wie auch im internationalen Vergleich. Das zeigen zwei aktuelle Studien, die heute im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgestellt wurden: der "Science Technology and Innovation Outlook 2016" der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie die Innovationserhebung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Demnach belegt Deutschland im internationalen Vergleich mit Blick auf die Innovationskraft einen Spitzenplatz. Die deutsche Wirtschaft hat zuletzt kräftig in neue Produkte und verbesserte Abläufe investiert. Die gestiegenen Innovationsanstrengungen gehen jedoch auf weniger Unternehmen zurück.

"Innovationen, die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Abläufe, sind die Triebfeder für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Es ist also ein sehr gutes Zeichen Richtung Zukunft, dass die deutsche Wirtschaft ihre Innovationsausgaben noch einmal deutlich gesteigert hat. Deutschland beweist sich damit als einer der führenden Innovationsstandorte weltweit. Mit der Hightech-Strategie setzt die Bundesregierung thematische Prioritäten bei Forschung und Innovation, die auch seitens der OECD als globale Trends identifiziert werden, von der Digitalisierung über intelligente Mobilität bis hin zu ziviler Sicherheit", sagte Forschungsstaatssekretär Georg Schütte.

Die wichtigsten Ergebnisse der OECD-Studie: Deutschland liegt im OECD-Vergleich besonders bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) vorne. 2015 lagen die FuE-Ausgaben erstmals bei drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit gehört Deutschland zu den fünf Ländern, die weltweit am meisten in FuE investieren - in wichtigen Zukunftsfeldern wie Energie und Umwelt sogar neben Japan und den USA zu den führenden drei. Die OECD identifiziert sechs Bereiche als "globale Megatrends", die großes Potenzial für Forschung und Entwicklung bieten: Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Nachhaltiges Wirtschaften und Energie, Innovative Arbeitswelt, Gesundes Leben, Intelligente Mobilität und Zivile Sicherheit. Deutschland bildet diese Themen bereits mit der neuen Hightech-Strategie als Schwerpunkte der Forschungsförderung ab.

Eine wachsende Bedeutung misst die OECD internationalen Kooperationen in FuE bei, da heute schon mehr als ein Drittel der weltweiten Investitionen in FuE in nicht-OECD Ländern getätigt wird und dieser Anteil stetig wächst. Eine Stärke Deutschlands sieht die OECD in der guten Kooperation zwischen öffentlicher und privater Forschung. Das deutsche Länderprofil der Studie hebt positiv hervor, dass die große Anzahl innovationsstarker Unternehmen zusammen mit starker Grundlagenforschung in der Vergangenheit den Wohlstand in Deutschland gesichert haben. Herausforderungen identifiziert die OECD vor allem in der Finanzierung junger Unternehmen durch Startkapital.

Die wichtigsten Ergebnisse der ZEW-Innovationserhebung: Die Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft sind im Jahr 2015 um 8,8 Prozent auf rund 157 Milliarden Euro gewachsen. Der Anteil der Innovationsausgaben am Umsatz, auch Innovationsintensität genannt, ist dadurch im Jahr 2015 mit drei Prozent auf den höchsten bisher erreichten Wert angestiegen. Die Innovationsanstrengungen zahlen sich für Unternehmen aus: Der mit neuen Produkten erzielte Umsatz stieg 2015 um acht Prozent auf 710 Milliarden Euro an. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit weniger als 500 Beschäftigten gaben 2015 deutlich mehr für Innovationsaktivitäten aus und steigerten ihre Innovationsausgaben um 9,8 Prozent auf rund 36 Milliarden Euro. Allerdings ist der Anteil der KMU an den gesamten Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft rückläufig.

"Sorge bereitet mir jedoch, dass sich insgesamt weniger Unternehmen am Innovationsgeschehen beteiligen", sagte Schütte weiter. "Die Basis des forschenden Mittelstands in Deutschland muss wieder breiter werden. Das  BMBF unterstützt dies mit neuen Akzenten in der Forschungsförderung, denn Forschung ist die Basis für Innovationen." Das BMBF setzt seit vergangenem Jahr mit seinem 10-Punkte-Programm "Vorfahrt für den Mittelstand" darauf, vermehrt die Unternehmen anzusprechen, die bisher wenig Aktivitäten bei Forschung und Innovation zeigen - etwa durch bessere Vernetzung mit forschungsstarken Partnern aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen oder durch einen leichteren Zugang zu Förderangeboten. Eine hohe Mobilisierung bei neuen Förderangeboten zeigt, dass das 10-Punkte-Programm bereits greift.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Redaktion: Länder / Organisationen: OECD Global Deutschland Themen: Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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