StartseiteThemenWissens- und TechnologietransferUS-Präsident setzt "CHIPS and Science Act" in Kraft: Erhebliche Budgeterhöhungen für Bundesforschungseinrichtungen

US-Präsident setzt "CHIPS and Science Act" in Kraft: Erhebliche Budgeterhöhungen für Bundesforschungseinrichtungen

Berichterstattung weltweit

US-Präsident Biden hat am 9. August den "CHIPS and Science Act" unterzeichnet und somit in Kraft gesetzt. Mit Senat und Repräsentantenhaus hatten beide Häuser des Kongresses zuvor das seit zwei Jahren verhandelte, insgesamt 280 Milliarden US-Dollar (USD) umfassende Förderpaket überparteilich verabschiedet. Mit dem "CHIPS and Science Act" soll die US-amerikanische Forschung und Entwicklung (FuE) so gefördert werden, dass die internationale Spitzenstellung der USA in Schlüsselindustrien der Zukunft gegenüber der Konkurrenz aus China gefestigt wird.

Das Gesetz hat unter dem Titel "CHIPS and Science Act" nun zwei Initiativen miteinander verquickt, nämlich die industriepolitische Förderung des "Creating Helpful Incentives to Produce Semiconductors for America (CHIPS) Act” mit einem seit Mai ausgehandelten Kompromissvorschlag der beiden Innovationspakete “America COMPETES Act of 2022” des Repräsentantenhauses und “U.S. Innovation and Competition Act” (USICA) des Senats. Entsprechend wird das Paket "CHIPS and Science Act" oder "CHIPS Plus Act" genannt. Mit einem Volumen von 280 Milliarden USD verspricht das Gesetz eine der größten Mittelaufstockungen für die amerikanische FuE seit Jahren. 

Im Mittelpunkt des Gesetzes steht die Förderung der heimischen Produktion von Halbleitern (“Chips”). Diese hat derzeit einen Anteil von 12 Prozent an allen weltweit gefertigten Chips. Der Kongress will mit dem Gesetz die Abhängigkeit von anderen Ländern verringern und so die nationale Sicherheit erhöhen sowie den heimischen Arbeitsmarkt stärken. 

Mit dem Förderpaket werden für die nächsten fünf Jahre erhebliche Budgeterhöhungen für Bundesforschungseinrichtungen genehmigt. Davon werden insbesondere die National Science Foundation (NSF), das Department of Energy (DOE) und das National Institute of Standards and Technology (NIST) profitieren. Mit den zusätzlichen Investitionen in diese Einrichtungen sollen gezielt wissenschaftliche und technologische Innovationen gefördert werden. 

Bei den meisten dieser Erhöhungen handelt es sich zunächst um grundsätzliche Ermächtigungen, die entsprechenden Beträge auszugeben - nicht um bereits bewilligte Haushaltsmittel. Der Kongress muss also im Rahmen der jährlichen Bewilligungsgesetze für die einzelnen Bundesbehörden künftig immer wieder entscheiden, ob er die versprochenen Mittel tatsächlich bereitstellt. 

Für die NSF würde dies eine der größten Mittelerweiterungen in ihrer 72-jährigen Geschichte bedeuten. Der “CHIPS and Science Act” ermächtigt die Behörde bis zum Haushaltsjahr 2027 insgesamt 81 Milliarden US-Dollar auszugeben, was in etwa einer Verdoppelung ihres Budgets entspricht. 

Etwa 20 Milliarden USD sind für das in diesem Jahr von der NSF eingerichtete “Directorate for Technology, Innovation and Partnerships” (TIP) vorgesehen. TIP soll den Transfer von Technologien wie Künstlicher Intelligenz und Quantencomputern beschleunigen, und so Forschungsergebnisse schneller in die Anwendung bringen. Weitere 61 Milliarden USD stehen der NSF für die Förderung der Grundlagenforschung sowie für die wissenschaftliche Ausbildung zur Verfügung. 

Die fast 70 Milliarden USD, die für das DOE vorgesehen sind, gehen größtenteils an das “Office of Science”. Damit soll unter anderem die Fusions- und Kernforschung in nationalen Forschungseinrichtungen (National Laboratories), Universitäten und Unternehmen unterstützt werden.

153 Millionen USD sind für zusätzliche Aktivitäten im Bereich der Quantentechnologien vorgesehen, davon 130 Millionen beim DOE, weitere 23 Millionen beim NIST.

Ein übergeordnetes Ziel des “CHIPS and Science Act” ist es, die Konkurrenzfähigkeit gegenüber China zu erhöhen. Die überparteiliche Einigung auf das seit zwei Jahren verhandelte Paket wird allseits als großer Durchbruch bewertet. 

Zum Nachlesen 

Quelle: DFG Nordamerika, Nature, White House OSTP, quantum.gov Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA Themen: Bildung und Hochschulen Engineering und Produktion Fachkräfte Förderung Grundlagenforschung Information u. Kommunikation Innovation Physik. u. chem. Techn. Strategie und Rahmenbedingungen Wirtschaft, Märkte

Weitere Informationen

Projektträger