StartseiteAktuellesNachrichtenEuropäischer KI-Supercomputer JUPITER am Forschungszentrum Jülich eingeweiht

Europäischer KI-Supercomputer JUPITER am Forschungszentrum Jülich eingeweiht

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Der "Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research" (JUPITER) am Forschungszentrum Jülich in Nordrhein-Westfalen ist der schnellste Supercomputer in Europa. Am 5. September 2025 wurde JUPITER im Beisein hochrangiger Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das vom Jülich Supercomputing Centre (JSC) in Zusammenarbeit mit dem europäischen Unternehmen für Hochleistungsrechnen (EuroHPC) entwickelte System verfügt über rund 24.000 Grafikprozessoren (GPUs) und kann bis zu eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde (1 ExaFLOP/s) erreichen. JUPITER ist damit eines der schnellsten Systeme der Welt für Künstliche Intelligenz (KI) und trainiert KI-Modelle mit 100 Milliarden Parametern in weniger als einer Woche.

Am Freitag den 5. Spetember 2025 wurde das System feierlich eingeweiht. Nach Jülich kamen unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz sowie die Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt Dorothee Bär. Die EU-Kommissarin für Start-ups, Forschung und Innovation Ekaterina Zaharieva, der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) Hendrik Wüst und die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW Ina Brandes nahmen ebenfalls an den Feierlichkeiten teil.

 Bundesforschungsministerin Bär erklärte:

"Die Einweihung des Supercomputers JUPITER ist ein Meilenstein für technologische Exzellenz und Souveränität in Deutschland und Europa. Es ist ein Zeichen der Innovationsleistung unseres Landes, dass der schnellste Supercomputer Europas und viertschnellste der Welt hier steht."

Europas Sprung in die Exascale Zukunft

JUPITER ermöglicht bahnbrechende Fortschritte unter anderem in Klima-, Energie-, Medizin- und Materialforschung. Dieser bedeutende technologische Meilenstein ist das Ergebnis jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die von Deutschland und Europa unterstützt und in enger Zusammenarbeit mit deutschen, europäischen und internationalen Partnern vorangetrieben wurde.

Für den Supercomputer wurde ein eigenes modulares Rechenzentrum erbaut. Es besteht aus 50 Containermodulen. Die einzelnen Module sind über ein Hochgeschwindigkeitsnetzwerk gekoppelt. In ihm werden dreimal mehr Daten pro Sekunde übertragen als im weltweiten Internet. Außerdem können in Zukunft Quantencomputer und neuromorphe Computer in JUPITER integriert werden.

Die Kosten von 500 Millionen Euro für Rechnerinfrastruktur und Betrieb teilen sich EuroHPC (250 Millionen Euro), das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) und das Land NRW (je 125 Millionen Euro). Für die EU und Deutschland sind jeweils 50 Prozent der Rechenzeit reserviert.

Energieeffiziente Infrastruktur

Auch in puncto Energieeffizienz setzt JUPITER neue Maßstäbe. Laut aktueller TOP500-Liste ist JUPITER unter den fünf schnellsten Supercomputern das weltweit energieeffizienteste Exascale-System. Zudem ist der Superrechner mit seiner hocheffizienten Warmwasserkühlung darauf ausgelegt, die im Betrieb erzeugte Abwärme zum Heizen von Gebäuden zu nutzen. Zu diesem Zweck wird er in das Wärmenetz des Jülicher Campus eingebunden.

JUPITER AI Factory

JUPITER bildet auch das Herzstück der aktuell in Jülich entstehenden JUPITER AI Factory (JAIF) – ein zentrales Element des europäischen KI-Ökosystems. In Verbindung mit JAIF wird JUPITER über die Forschung und den öffentlichen Sektor hinaus künftig auch von Start-ups, kleinen und mittleren Unternehmen sowie der Industrie genutzt werden. In diesem Kontext entsteht ein zusätzliches Modul speziell für Inferenzanwendungen. Die geplante Cloud-Plattform ergänzt die JUPITER-Infrastruktur und ermöglicht die schnelle, effiziente Nutzung trainierter KI-Modelle im praktischen Einsatz.

Zum Nachlesen

Quelle: BMFTR, FZ Jülich Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland EU Themen: Information u. Kommunikation Infrastruktur Innovation

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Nahaufnahme eines hoch entwickelten Microchips mit Globus (Bild erzeugt mit generativer Künstlicher Intelligenz)

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