Max-Planck-Zentren sind kollaborative Forschungsinitiativen der Max-Planck-Gesellschaft mit führenden internationalen Partnerinstitutionen. Die Zentren fokussieren sich auf spezifische Forschungsthemen und schaffen durch gemeinsame Projekte, Workshops und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine langfristige und intensive Kooperation.
Das neue Max-Planck-IAS-NTU-Zentrum integriert die Disziplinen Teilchenphysik, Kosmologie und Geometrie und soll weltweit renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Postdoktoranden und Postdoktorandinnen sowie Studierende aus der ganzen Welt zusammenbringen. Auch Expertinnen und Experten aus der Beobachtungskosmologie und Astrophysik werden beteiligt sein, um die theoretischen Konzepte mit empirischer Forschung zu ergänzen.
Johannes Henn vom Max-Planck-Institut für Physik (MPP) und einer der drei Co-Direktoren des neuen Zentrums führt aus:
"Durch die Vereinigung des Fachwissens und des wissenschaftlichen Potenzials unserer drei Partner-Institute entsteht ein globaler Knotenpunkt für Exzellenz und Wissenstransfer in der theoretischen Physik. Das Zentrum fördert die Zusammenarbeit über institutionelle und disziplinäre Grenzen hinweg. So entstehen Synergien – etwa in der Entwicklung neuer mathematischer Werkzeuge für die Quantenfeldtheorie, in der Beschreibung von Elementarteilchenwechselwirkungen oder beim Verständnis der Physik des frühen Universums.“
Zentrale Aktivitäten umfassen internationale Workshops, Konferenzen, Sommerschulen und Forschungsaufenthalte. Damit soll ein dynamischer Austausch über Fach- und Landesgrenzen hinweg gefördert werden. Das Zentrum setzt sich für Exzellenz ein und will Talente weltweit identifizieren und fördern.
Der Forschungsbetrieb beginnt im Juli 2025. Die erste Förderperiode umfasst fünf Jahre. Die Leitung teilen sich drei Co-Direktoren, je einer der beteiligten Partnereinrichtungen. Das offizielle Eröffnungssymposium findet vom 1. bis 3. September 2025 an der NTU statt. Eine Auftaktkonferenz ist vom 16. bis 20. März 2026 am IAS geplant.
Über die Partnerinstitutionen
Das Institute for Advanced Study (IAS) in Princeton ist eine weltweit renommierte Einrichtung für theoretische Forschung. Seit seiner Gründung 1930 war es Wirkungsstätte herausragender Wissenschaftler wie Albert Einstein und J. Robert Oppenheimer. Jährlich forschen rund 250 ausgewählte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Campus in interdisziplinärer Umgebung.
Die National Taiwan University (NTU) ist Taiwans führende Hochschule. Ihre Physikfakultät verfügt über starke Gruppen in theoretischer Teilchenphysik und Kosmologie. Das MPC ist am dortigen „Leung Center for Cosmology and Particle Astrophysics“ (LeCosPA) angesiedelt, das durch eine großzügige Spende von Chee-Chun Leung, Präsident von Quanta Computer, unterstützt wird.
Zum Nachlesen
- Max-Planck-Institut für Physik (16.06.2025): Neues Max Planck Center für Teilchenphysik, Kosmologie und Geometrie