Deutschlands Hochschulen bleiben für Studierende aus aller Welt hochattraktiv: Im Wintersemester 2024/25 waren rund 402.000 internationale Studierende und Promovierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben – rund sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Damit setzt sich der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort. Die Zahl der internationalen Studienanfängerinnen und -anfänger erreichte mit 116.600 einen neuen Höchststand. Mehr als die Hälfte der internationalen Studierenden ist in Ingenieur- und Naturwissenschaften eingeschrieben. Zugleich fallen die Studienabbrüche internationaler Studierender geringer aus als bisher angenommen.
Mehr internationale Erstsemester – Indien wichtigstes Herkunftsland
Die wichtigste Herkunftsregion der internationalen Studierenden in Deutschland bleibt Asien-Pazifik mit einem Anteil von 33 Prozent, gefolgt von Nordafrika und Nahost (19 Prozent) und Westeuropa (15 Prozent). Indien hat sich mit knapp 59.000 Studierenden – ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr – als größtes Herkunftsland etabliert. Auf Platz zwei folgt China mit rund 38.600 Studierenden, deren Zahl seit dem Wintersemester 2019/20 um sieben Prozent zurückgegangen ist.
Die meisten internationalen Studierenden mit Abschlussabsicht in Deutschland sind in Ingenieurwissenschaften (43 Prozent) sowie Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (25 Prozent) eingeschrieben. Besonders hoch ist der Anteil internationaler junger Menschen in Master- und Promotionsprogrammen (26 bzw. 28 Prozent).
Abbruchquoten niedriger als bisher angenommen
Erstmals enthält Wissenschaft weltoffen detaillierte Auswertungen zu Studienabbrüchen internationaler Studierender in Deutschland. Die Abbruchquote internationaler Studierender liegt nur geringfügig höher als die deutscher Studierender – und somit deutlich unter den bisherigen Schätzungen.
Bezogen auf die ersten drei Studiensemester lag die Abbruchquote internationaler Studienanfängerinnen und Studienanfänger des Jahrgangs 2020 bei 16 Prozent im Bachelor und bei neun Prozent im Master; bei deutschen Studierenden waren es 13 bzw. sechs Prozent. Besonders niedrige Abbruchquoten internationaler Studierender finden sich an Kunst- und Musikhochschulen, vergleichsweise hohe in den Geistes- sowie den Gesundheitswissenschaften.
Englischsprachige Studiengänge erreichen neuen Höchststand
Auch die Zahl der englischsprachigen Studiengänge in Deutschland ist weiter gestiegen: Im Sommer 2025 boten die staatlich anerkannten Hochschulen knapp 2.400 englischsprachige Programme an – darunter rund 420 Bachelor- und 1.930 Masterstudiengänge. Der Anteil englischsprachiger Studiengänge an allen Studiengängen liegt auf Masterniveau damit bei gut 18 Prozent, auf Bachelorniveau waren es lediglich 4 Prozent.
Nahezu jede deutsche Hochschule verfügt inzwischen über mindestens ein englischsprachiges Studienangebot. Englischsprachige Studiengänge sind laut der jüngsten BintHo-Befragung des DAAD aus dem Wintersemester 2023/24 für internationale Studierende ein entscheidender Faktor bei der Wahl von Gastland und Hochschule.
Deutsche Studierende im Ausland: Stabil auf hohem Niveau
Rund 138.800 deutsche Studierende waren 2022 an Hochschulen im Ausland eingeschrieben. Diese Zahl lag damit leicht über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 (137.900). Auch der Anteil der deutschen Auslandsstudierenden an allen Studierenden lag 2022 wieder bei gut fünf Prozent.
Zu den beliebtesten Gastländern zählten unverändert Österreich (rund 37.800 deutsche Studierende), die Niederlande (22.600), die Schweiz (12.500) und das Vereinigte Königreich (9.600). Während die Zahlen für die drei erstgenannten Länder seit 2019 gestiegen sind, ist die Zahl der deutschen Studierenden in Großbritannien um rund 32 Prozent zurückgegangen.
Zum Nachlesen
- DAAD (26.11.2025): Wissenschaft weltoffen 2025
- DAAD (26.11.2025): Erneut hohe Zahl internationaler Studierender in Deutschland – Abbruchquoten niedriger als bislang angenommen