Das Verbundprojekt SENDATE-Secure-DCI entwickelt neue Konzepte für sichere, verteilte Datenzentren in Europa mit effizienter Datenzentrumsvernetzung, um die flexible und sichere Bereitstellung von Server-, Speicher- und Netzwerkressourcen in einer verteilten Infrastrukturumgebung zu erlauben. Im Teilvorhaben von ADVA werden neue Architekturansätze entwickelt, um den stark steigenden Ressourcenbedarf effektiv und effizient zu adressieren. Neue Schnittstellentechnologien werden untersucht, um eine zukunftssichere Skalierbarkeit zu erlauben. Paketswitches werden mit Schaltfunktionen auf niedrigeren Netzlayern ergänzt, um Expresspfade für große Datenflüsse zu schaffen. Server- und Speicherfunktionen werden in Netzknoten integriert (network embedded computing), um Layer 4-7 Funktionen verteilt in Software auszuführen und dadurch die Netzperformance zu verbessern. Basierend auf Open Source Software, wird eine autonome Netzsteuerung mit verteilten Kontrollprotokollen durch einen logisch zentrierten SDN-Ansatz ersetzt, der eine globale Ressourcenoptimierung erlaubt. Sichere Virtualisierungstechniken werden eingesetzt, um physikalische Ressourcen gleichzeitig zwischen Nutzern und Applikationen zu teilen, wobei Overlay-Technologien eine Nutzerisolation, Konfigurationsunabhängigkeit, Elastizität und Programmierbarkeit garantieren. Ein integrales Sicherheitskonzept wird entwickelt, das Nutzer-, Anwendungs- und Steuerungsdaten nur in vertrauenswürdigen Umgebungen zugreifbar macht und ansonsten post-quantum secure verschlüsselt. Maßnahmen zur Überwachung und Abwehr von Angriffen auf die Netzinfrastruktur werden untersucht und implementiert. Die neuen Konzepte werden in Labortests verifiziert und zusammen mit deutschen Datenzentrumsbetreibern in Feldversuchen unter realen Bedingungen demonstriert sowie in Workshops mit potentiellen Anwendungspartnern und KMU diskutiert.