Überblick zur internationalen Kooperation: Japan
Japan liegt in den int. Bildungsstatistiken in Bezug auf die Anteile int. Studierender unter den Durchschnittswerten der OECD. In der für die Wissenschaft wichtigen Promotionsphase meldete Japan über längere Zeit höhere Anteile als Deutschland von ausländischen beziehungsweise internationalen Promovierenden. 2020 registrierte Deutschland jedoch einen Anteil von 23 Prozent, was gegenüber dem Vorjahrswert von 12 Prozent in 2019 praktisch eine Verdoppelung darstellte. Nach den jüngsten Zahlen platziert sich Deutschland mit 22,5 Prozent nun vor Japan mit 21,7 Prozent. Auch der Anteil der japanischen Studierenden, die im Ausland einen Abschluss anstrebten, liegt in Japan unter 1 Prozent und damit unter dem OECD-Durchschnitt (siehe Bildungsindikatoren).
Die meisten internationalen Studierenden in Japan stammen aus asiatischen Herkunftsländern. An der Spitze liegen Vietnam, Nepal, Indonesien, Sri Lanka, und Myanmar. Indien liegt auf Rang 10, zu China fehlen allerdings Daten. Für Studierende aus Japan, die im Ausland einen Abschluss anstreben, liegt die USA unter den möglichen Gastländern an erster Stelle, gefolgt mit weitem Abstand von Großbritannien, Australien, Südkorea und Deutschland auf Rang 5, gefolgt von Kanada (Quelle: Wissenschaft weltoffen: Internationale Studierendenmobilität weltweit: Studierende in Japan nach Herkunftsländern und Studierende aus Japan nach Gastländern. Basiert auf UNESCO-Statistik, erfasst werden nur diejenigen Studierenden, die einen Abschluss im Ausland anstreben. Die Mobilität von und nach China wird allerdings nicht erfasst: Zu China als Gastland fehlen weltweit Daten, zu China als Herkunftsland von Studierenden in Japan fehlen ebenfalls Daten).
Die Internationalisierung von Hochschullandschaft und Studium ist für Japan ein Langzeitprojekt. Ein wichtiger Anbieter von Stipendien für Kurzzeitaufenthalte ist die Japan Student Service Organization (JASSO), für Studierende, die einen Bachelor-, Master- oder Promotionsabschluss in Japan anstreben, bietet das Bildungsministerium MEXT Förderungen an (Broschüre zu Stipendienprogrammen). Im April 2023 hat die japanische Regierung die Strategie „J-MIRAI: Japan Mobility and Internationalisation: Re-engaging and Accelerating Initiative for future“ (Kurzfassung) veröffentlicht, die für die Internationalisierung der Bildung in Japan längerfristige Ziele vorgibt. Erhöht werden soll der Anteil der japanischen Hochschulen mit internationalen Austauschprogramme, die Anzahl der Studiengänge in englischer Sprache und der Studiengänge mit doppeltem bzw. gemeinsamen Studienabschluss. Die Anteile der int. Studierenden sollen für alle Studiengänge bzw. Bildungsphasen erhöht werden. Am ehrgeizigsten sind die Pläne für das Promotionsstudium in Japan: Ziel ist es, den Anteil internationaler Promovierender von derzeit 21 auf 33 Prozent zu steigern. Eine Willkommenskultur im Land soll die Anwerbung internationaler Studierender und Promovierender erleichtern.
Japanische Fördereinrichtungen wie die Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) und die Japan Science and Technology Agency (JST) unterstützen seit langem grenzüberschreitende Mobilität und Kooperation. Insbesondere das JSPS vergibt Förderung an ausländische Forschende in allen Phasen der wissenschaftlichen Laufbahn (Promotion, Post-Doc, Professur), um diesen einen Japan-Aufenthalt zu ermöglichen (Übersicht JSPS-Fellowship-Programme). Im Gegenzug können auch japanische Forschende für Auslandsaufenthalte Förderung erhalten. Die Japan Science and Technology Agency (JST) nutzt für bi- und multilaterale Förderbekanntmachungen das Strategic International Collaborative Research Program (SICORP), das je nach Partnerland beziehungsweise multilateralem Kontext angepasst wird.
Japan fokussiert die Kooperationen mit einzelnen Ländern auf die USA, die EU (und hierbei insbesondere Deutschland) sowie im asiatisch-pazifischen Forschungsraum auf China und Südkorea (APRA-Monitoring Bericht Japan (2022), S. 37).Ein wichtiges japanisches Ziel ist derzeit die Verringerung der Abhängigkeiten von China auf der einen Seite und verstärkte Kooperationen insbesondere in Hochtechnologiebereichen mit „Wertepartnern“ wie den USA und europäischen Ländern auf der anderen Seite. So können beispielsweise die neuen ASPIRE-Förderungen ausschließlich für eine Kooperation mit Forschenden in den USA, Australien und verschiedenen europäischen Ländern eingesetzt werden.
Der Anteil der internationalen Ko-Publikationen an der Gesamtzahl der wissenschaftlichen Publikationen hat sich in Japan zwischen 1996 und 2024 von 15,3 auf 33,4 Prozent verdoppelt. Dennoch sind diese auch diese aktuellen Werte im Vergleich zu Deutschland, Frankreich und Kanada gering: Hier betragen die Anteile zwischen 55 und 60 Prozent (Quelle: SCImago. SJR — SCImago Journal & Country Rank. Retrieved July 22, 2025, from www.scimagojr.com).
Unter den fünf wichtigsten Ko-Publikationsländern der letzten drei Jahre liegen die USA an erster Stelle, gefolgt von China, Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Südkorea platziert sich auf Rang 9, Indien auf Rang 10 (Quelle: Scopus database, Elsevier B.V., 2022-2024, downloaded on July 22, 2025).
Die „Integrated Innovation Strategy“ aus dem Jahr 2017 betonte bereits die mangelnde globale Vernetzung der Wissenschafts- und Innovationslandschaft. Ein Ziel war es, sich global führend in Bezug auf die Nutzung von Wissenschaft, Technologie und Innovation (STI) zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) zu positionieren („STI for SDGs") zu platzieren. Gerade in Zusammenarbeit mit multinationalen Organisationen und Foren ist Japan bildungs- und forschungspolitisch sehr aktiv gewesen, in der OECD und im Rahmen des Vorsitzes für die G7-Gruppe. Im Jahr 2019 hatte Japan den Vorsitz der G20-Gruppe übernommen und setzte einen Fokus auf das Thema „STI for SDGs".
Seit 2011 besteht ein Abkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Japan und der Europäischen Union. Aktuelle Informationen können auf der Webseite der EU zur Zusammenarbeit mit Japan im Bereich Forschung und Innovation abgerufen werden.
Einrichtungen aus Japan können sich an dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa (2021-27) beteiligen und in Ausnahmefällen auch eine Förderung erhalten. Dasselbe galt bereits für das Vorgängerprogramm Horizont 2020 (2014-20). Bis Januar 2025 warb das Land unter Horizont Europa europäische Fördergelder in Höhe von 1,25 Millionen Euro ein. Unter den insgesamt 102 Projekten, an denen sich Japan beteiligte, verzeichneten mit 68 Projekten mehr als zwei Drittel auch eine deutsche Teilnahme (Quelle: eCORDA-Datenbank).
Die Zusammenarbeit mit interessierten europäischen Staaten wird auch ohne spezielle Förderung der Europäischen Kommission im Rahmen der 2014 gegründeten European Interest Group CONCERT-Japan fortgesetzt, die jährlich eine Förderbekanntmachung veröffentlicht (EIG CONCERT).
Weitere InformationenLinks/Institutionen
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Japan: MEXT - Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie
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Japan: JASSO - Japan Student Service Organization
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Japan: Top Global Universities
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Japan: JSPS - Japan Society for the Promotion of Science
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Japan: JST - Japan Science and Technology Agency
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Japan: WPI - World Premier International Research Center Initiative
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Europäische Kommission: Portal zu Horizont 2020
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European Interest Group Concert - Japan
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e-Asia JRP - East Asian Joint Research Program
Nachrichten
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Links/Institutionen
- Japan: MEXT - Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie
- Japan: JASSO - Japan Student Service Organization
- Japan: Top Global Universities
- Japan: JSPS - Japan Society for the Promotion of Science
- Japan: JST - Japan Science and Technology Agency
- Japan: WPI - World Premier International Research Center Initiative
- Europäische Kommission: Portal zu Horizont 2020
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- e-Asia JRP - East Asian Joint Research Program