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Pandemievorsorge: Start des European Vaccines Hub zur Stärkung der Impfstoffentwicklung

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die europäische Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (Health Emergency Response Authority; HERA) der Europäischen Kommission unterstützt über die Europäische Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (European Health and Digital Executive Agency; HaDEA) die Einrichtung des "European Vaccines Hub for Pandemic Readiness" (EVH) – ein paneuropäisches Zentrum, das die Entwicklung von Impfstoffen für die öffentliche Gesundheit vorantreiben soll.

Der EVH soll als zentrale Plattform die europäische Impfstoffentwicklung stärken. Das EVH-Konsortium besteht aus elf Begünstigten und 13 angeschlossenen und assoziierten Einrichtungen aus sieben verschiedenen Ländern, darunter führende europäische Organisationen, die direkt an der Entwicklung von Impfstoffen beteiligt und in ihren Ländern für die Pandemievorsorge zuständig sind. Das EVH-Projekt wird von der gemeinnützigen Organisation "Sclavo Vaccines Association" (Italien) koordiniert, die sich der Förderung der Impfstoffforschung und -entwicklung widmet. 

Der EVH basiert auf vier Säulen, die zentrale Bereiche der Impfstoffentwicklung abdecken:

  • Säule 1: "Entdeckung", koordiniert von der Fondazione Biotecnopolo di Siena (Italien)
  • Säule 2: "Präklinische Studien", koordiniert vom Institut Pasteur (Frankreich),
  • Säule 3: "Klinische Studien", koordiniert von Vaccinopolis der Universiteit Antwerpen (Belgien)
  • Säule 4: "Herstellung", koordiniert vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung DZIF (Deutschland)

Damit die Europäische Union im Falle einer Pandemie eigenständig Impfstoffe entwickeln und produzieren kann, will der EVH zudem eine Öffentlich Private Partnerschaft (Public Private Partnership) aufbauen, in der akademische Spitzenforscherinnen und -forscher gemeinsam mit Pharma- und Biotech-Unternehmen zusammenarbeiten.

Das Projekt startete bei einem Kick-Off im Mai 2025 mit über 160 Teilnehmenden, darunter Vertretende aller am EVH-Projekt beteiligten Institutionen sowie der Europäischen Kommission, europäischer und nationaler Behörden. Das EVH-Projekt wird in den nächsten vier Jahren durch das EU4Health-Programm der Europäischen Union mit einem Beitrag von rund 102 Millionen EUR bei geschätzten Gesamtprojektkosten von etwa 170 Millionen EUR kofinanziert. Etwa ein Fünftel des EU-Beitrags wird an deutsche Einrichtungen unter dem Dach des DZIF gehen.

An dem EVH sind folgende Institutionen beteiligt: Die Fondazione Biotecnopolo di Siena und die Università degli Studi di Siena (Italien), das Institut Pasteur (Frankreich), die Universiteit Antwerpen und die Université libre de Bruxelles (Belgien), das DZIF und das Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und -Therapeutika (ZEPAI) beim Paul-Ehrlich-Institut (Deutschland) sowie das Academisch Ziekenhuis Leiden (Niederlande), das Norwegian Institute of Public Health (NIPH; Norwegen) und das Instituto de Biologia Experimental e Tecnológica (iBET; Portugal).

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Quelle: DZIF Redaktion: von Julia Arning, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Belgien Deutschland Frankreich Italien Niederlande Norwegen Portugal EU Themen: Förderung Information u. Kommunikation Infrastruktur Lebenswissenschaften

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