Die weltweite Stahlindustrie verursacht etwa sieben Prozent der globalen CO₂-Emissionen. Um Einsparungen zu ermöglichen, plant das internationale Konsortium Sustainable Steel from Australia and Germany (SuSteelAG) unter Leitung der BAM ein Verfahren zur Direktreduktion von Eisenerz mit Wasserstoff statt Kohlenstoff zu entwickeln und zu optimieren. Im Fokus stehen minderwertige Eisenerze, die bisher nicht mit grünem Wasserstoff verarbeitet werden können und in Australien in großen Mengen vorkommen – einem wichtigen Lieferanten für Deutschlands Stahlindustrie.
Im Gegensatz zur etablierten Reduktion in Schachtöfen, die hochwertiges, aufbereitetes Erz erfordert, setzt das Projekt auf Drehrohröfen, die auch minderwertige Erze verarbeiten können. Erste Labortests an der BAM zeigten die grundsätzliche Umsetzbarkeit, nun soll das Verfahren weiter optimiert werden. Langfristiges Ziel ist der Aufbau einer Wertschöpfungskette, die die klimafreundliche Stahlproduktion in Deutschland unterstützt und zugleich seine Rolle als Technologieführer im Bereich grüner Wasserstofflösungen festigt.
SuSteelAG wird von einem internationalen Konsortium aus Forschungs- und Industriepartnern getragen, die Expertise in Metallurgie, Wasserstofftechnologie, Anlagenbau und Logistik einbringen. Zu ihnen zählen neben der BAM die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH, die TS Group Elino GmbH, die HyIron GmbH, das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST), das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS), die RWTH Aachen, die Heidelberg Manufacturing Deutschland GmbH, HANSAPORT und die Fortescue Metal Group (FMG).
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms mit rund 4,5 Millionen EUR.