StartseiteLänderAfrikaSüdafrikaTreffen der G20-Wissenschaftsminister und -ministerinnen: Bundesforschungsministerin Bär in Südafrika

Treffen der G20-Wissenschaftsminister und -ministerinnen: Bundesforschungsministerin Bär in Südafrika

Berichterstattung weltweit Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Am 23. September richtete Südafrika das G20-Treffen der Wissenschaftsministerinnen und -minister aus. Anlässlich des Treffens reiste Bundesforschungsministerin Dorothee Bär vom 22. bis 23. September nach Südafrika.

G20 Research and Innovation Ministerial Meeting

Als amtierender G20-Vorsitz richtete Südafrika das Treffen der Wissenschaftsministerinnen und -minister aus. Diese kamen am 23. September 2025 in Tshwane (Südafrika) zusammen. Das Treffen stand unter dem Motto "Wissenschaft, Technologie und Innovation für Solidarität, Gleichheit und Nachhaltigkeit". Die Teilnehmenden bekräftigten die entscheidende Rolle der internationalen Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Innovation bei der Bewältigung dringender globaler Herausforderungen. Bundesministerin Dorothee Bär nutze die Reise, um die Zusammenarbeit in diesen Bereichen zu vertiefen.

Im Rahmen des Treffens wurde eine Reihe von Initiativen ("Tshwane-Paket") beschlossen:

  • Empfehlungen der G20 zum Engagement in der Wissenschaft, um das Vertrauen, die Beteiligung und die Kenntnisse der Öffentlichkeit in wissenschaftlichen Fragen zu fördern;
  • eine offene Innovationsplattform der G20, um den grenzüberschreitenden Wissensaustausch zu erleichtern;
  • ein offenes Innovationsdemonstrationsprojekt mit Schwerpunkt auf Katastrophenvorsorge und Wassersicherheit;
  • Unterstützung für die globale Zusammenarbeit im Bereich der Biodiversitätsdaten, einschließlich der Entwicklung eines Biodatenkatalogs;
  • die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauen und Mädchen in Wissenschaft, Technologie und Innovation;
  • ein Kompendium bewährter Verfahren und ein thematisches Portal zur Förderung von Vielfalt, Gerechtigkeit, Inklusion und Zugänglichkeit in den oben genannten Bereichen.

Zudem gab es Treffen verschiedener G20-Arbeitsgruppen, deren Ergebnisse in der "Research and Innovation Working Group Chair's Summary" zusammengfasst sind.

Empfehlungen des "Chief Science Advisers‘ Roundtable" zum G20-Gipfel

Der G20 Chief Science Advisers‘ Roundtable (G20 CSAR) besteht seit dem Jahr 2023 als eigenständiger Beratungsprozess der wissenschaftlichen Chefberaterinnen und -berater der G20-Staaten zur Vorbereitung der jährlichen G20-Gipfel. Der diesjährige G20 Roundtable fand im Vorfeld des Ministertreffens am 21. September 2025 unter dem Titel "Equity-based Science, Technology and Innovation for Inclusive Human Development and Global Sustainability" in Pretoria (Südafrika) statt.

In ihrer gemeinsamen Stellungnahme betonen die wissenschaftlichen Chefberaterinnen und -berater der G20-Staaten die Rolle der Wissenschaft für die Transformation der Energiesysteme und ein weltweit gerechtes, ökologisches Wachstum. Entscheidend sei der gerechte Zugang zu Wissen. Der G20 CSAR spricht sich deshalb für ein inklusives globales Wissenssystem aus, das durch Open Science und einen fairen Zugang zu Daten und Forschungsergebnissen erreicht werden kann. Darüber hinaus sei es wichtig, die Kapazitäten für Forschung, Technologie und Innovation in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen auszubauen. Rahmenbedingungen für die Wissenschaft sowie die Gewährleistung wissenschaftlicher Integrität und der Forschungsfreiheit seien ebenfalls zentral, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in Wissenschaft und evidenzbasierte Politikberatung zu stärken.

Zusammen für Innovation: Bundesforschungsministerin in Südafrika

Neben der Teilnahme am G20-Treffen war ein weiteres Anliegen der Reise von Bundesforschungsministerin Dorothee Bär, die Themen der deutschen Hightech-Agenda mit Südafrikas Innovationskraft zu verbinden und konkrete Fortschritte anzustoßen.

Mit Südafrika besteht bereits seit vielen Jahren eine enge Kooperation in Forschung und Technologie. Im kommenden Jahr feiern beide Länder 30 Jahre Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit (WTZ) – ein starkes Signal für die Beständigkeit und Tiefe der Partnerschaft. In einem bilateralen Gespräch bekräftigten Wissenschaftsministerin Bär und der südafrikanische Wissenschaftsminister Blade Nzimande, die Zusammenarbeit weiter auszubauen und die engen Verbindungen zwischen beiden Ländern zu vertiefen.

Bei ihrem Besuch traf die Bundesministerin Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Alumni des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) sowie führende Forschende in Südafrika – unter anderem aus der Krebsforschung und Biodiversität an der Universität Pretoria, dem Gesundheitsnetzwerk RHISSA (kurz für "Research Network for Health Innovations in Sub-Saharan Africa"), dem African Institute for Mathematical Sciences (AIMS) und dem BMW IT Hub South Africa.

In Südafrika befindet sich das weltweit größte Radioteleskop SKAO (kurz für "Square Kilometre Array Observatory") im Aufbau. Bundesministerin Dorothee Bär informierte sich vor Ort über den Stand der Dinge. Das Teleskop-Array wird eine neue Stufe der Astronomie mit neuen Details über Galaxien, Sterne und interstellare Materie ermöglichen. Deutschland ist Teil des Projekts.

Die Bundesministerin traf im Rahmen ihrer Reise auch Kanadas oberste Wissenschaftsberaterin Dr. Mona Nemer. Beide hoben die enge Zusammenarbeit in gemeinsamen Forschungsprojekten hervor und sprachen sich dafür aus, diese weiter auszubauen.

Ein weiteres Treffen fand mit Norwegens Forschungsministerin Sigrun Aasland statt. Dabei vereinbarten beide eine intensivere Kooperation in der Raumfahrt- und Wasserstoffforschung und betonten zugleich die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Polarforschung sowie in europäischen Forschungsprogrammen.

Zum Nachlesen

Quelle: BMFTR, DSTI (Südafrika), Leopoldina Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Südafrika Deutschland G7 / G20 Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Information u. Kommunikation Innovation Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit

Weitere Informationen

Oberfläche von Globus mit goldenen Vernetzungslinien

© Anton Balazh/Fotolia

Projektträger