Sonne, Wind und kluge Köpfe – das ist das Rezept, mit dem Westafrika zum Schlüsselspieler der globalen Energiewende werden will. Grüner Wasserstoff bietet der Region nicht nur ein stabileres und unabhängigeres Energiesystem, sondern auch wirtschaftliche Perspektiven. Doch das Potenzial lässt sich nur nutzen, wenn ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Hier setzt der internationale Masterstudiengang "International Master Program in Energy and Green Hydrogen" (IMP-EGH) an. Mit der kürzlich erfolgten Akkreditierung durch ASIIN erreicht das Programm einen Meilenstein: Ab Oktober 2025 erwerben Studierende einen Doppelabschluss – ein Masterzeugnis ihrer afrikanischen Heimatuniversität sowie der RWTH Aachen University. Damit setzt das Programm neue Maßstäbe in der internationalen Qualifizierung für den Zukunftsmarkt Grüner Wasserstoff.
Die Akkreditierung durch ASIIN macht den IMP-EGH-Abschluss international vergleichbar. Studierende können einfacher in einem Land ihrer Wahl promovieren oder in die Industrie wechseln. Gerade in Ländern wie Niger, Mali oder Burkina Faso schafft der Studiengang damit einen Kanal, um wirtschaftliche und soziale Entwicklung voranzutreiben. Ab dem Start der dritten Kohorte in 2025 verbringen die afrikanischen Studierenden zudem nicht nur sechs, sondern zwölf Monate an deutschen Partnerinstitutionen.
Langfristiges Ziel über die Förderung hinaus ist ein internationales Bildungsnetzwerk für Grünen Wasserstoff, das regionale Entwicklung fördert und zugleich Deutschlands Energiewende absichert.
IMP-EGH
Mit dem vollfinanzierten Masterstudiengang unterstützen das West African Science Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use (WASCAL) und das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte für grüne Energiesysteme. Seit dem Start 2021 haben bereits 59 Studierende aus 15 westafrikanischen Staaten ihren erfolgreichen Abschluss in der Tasche, bis September dieses Jahres wird die Zahl sogar auf 126 ansteigen. Dieser Tage noch sind 67 Studierende in Deutschland. Ihre Forschungsaufenthalte führen sie an die RWTH Aachen University, das Forschungszentrum Jülich und die Universität Rostock. Die Nachfrage ist hoch: Schon für die 60 Plätze der ersten Kohorte gingen 900 Bewerbungen ein.