StartseiteLänderAmerikaAmerika: Weitere LänderNeue US-Einreisebeschränkungen: Internationale Studierendenmobilität kaum betroffen – künftig Überprüfung der Social-Media-Profile

Neue US-Einreisebeschränkungen: Internationale Studierendenmobilität kaum betroffen – künftig Überprüfung der Social-Media-Profile

Berichterstattung weltweit

US-Präsident Trump hat am 4. Juni 2025 eine weitreichende Einreiseproklamation unterzeichnet. Diese untersagt oder beschränkt die Einreise aus insgesamt 19 Ländern wegen Sicherheitsbedenken. Aktuelle Schätzungen lassen nur eine geringfügige Auswirkung auf die internationale Studierendenmobilität in die USA erwarten. Bei allen internationalen Studierenden, die mit einem Studierenden- oder Austauschvisum einreisen möchten, werden künftig grundsätzlich deren Social-Media-Profile im Rahmen der Antragstellung überprüft.

Von einer vollständigen Einreisesperre sind folgende zwölf Staaten betroffen: Afghanistan, Iran, Jemen, Myanmar, Äquatorialguinea, Eritrea, Kongo, Libyen, Somalia, Sudan, Tschad und Haiti. Diese Länder wurden als besonders sicherheitsrelevant eingestuft.

Sieben weitere Länder unterliegen teilweisen Beschränkungen, insbesondere bei der Vergabe von Besuchs-, Studierenden- und Austauschvisa: Burundi, Sierra Leone, Togo, Laos, Turkmenistan, Kuba und Venezuela.

Die Maßnahmen werden mit Terrorismus, fehlender Kooperation bei der Rückführung und in Sicherheitsfragen sowie hohen Überschreitungen der Aufenthaltsdauer unter anderem bei Geschäfts-, Studierenden- und Austauschvisa begründet.

Ausnahmen von den Beschränkungen gelten unter anderem für bestehende Visa-Inhaber, Daueraufenthaltsberechtigte und wenn die Einreise im nationalen Interesse der USA liegt.

Wie das Fachmagazin “Inside Higher Ed” berichtet, waren im Jahr 2024 etwa 1,1 Millionen internationale Studierende an Hochschulen in den USA eingeschrieben. Laut einer Projektion der neuen Einreiseregeln mit diesen Zahlen wären davon rund 2 Prozent (in absoluten Zahlen: 25.272) von den Einschränkungen betroffen. Der größte Teil käme aus dem Iran (11.883), gefolgt von Myanmar (4.190) und Venezuela (3.792). Die weiteren Länder hätten eine drei- oder zweistellige Anzahl an Betroffenen.

Bereits am 27. Mai hatte die Trump-Administration zudem weltweit alle US-Konsulate angewiesen, keine neuen Termine für Studierenden- und Austauschvisa (F, M, J) mehr zu vereinbaren, bis neue Richtlinien zu deren Überprüfung vorlägen. Dies sei erforderlich, um Antragstellende zu identifizieren, die nicht in die Vereinigten Staaten einreisen dürfen, einschließlich derjenigen, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellen.

Am 18. Juni hat das State Department die neuen Richtlinien veröffentlicht. Demnach wird künftig auch die Online-Präsenz der Antragstellenden geprüft. Um diese Überprüfung zu erleichtern, werden alle Antragstellenden für die zuvor genannen Visa-Klassen angewiesen, die Datenschutzeinstellungen ihrer Social-Media-Profile auf "öffentlich" zu setzen. Die Terminvergabe in den Konsulaten soll nun wieder aufgenommen werden.

Hinweis der Redaktion: Der Artikel wurde zuletzt am 23.06.2025 aktualisiert.

Zum Nachlesen

Quelle: The White House, Inside Higher Ed, The PIE, U.S. Departmen of State Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Äquatorialguinea Burundi Eritrea Kongo Libyen Sierra Leone Somalia Sudan Togo Tschad Haiti Kuba USA Venezuela Afghanistan Iran Jemen Laos Myanmar Turkmenistan Global Themen: Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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