Die Trump-Administration ordnet die Förderung der Mobilität internationaler Studierender anderen politischen Prioritäten unter. Dazu zählt insbesondere die öffentliche Sicherheit. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump wurden internationale Studierende im Land einer systematischen Überprüfung unterzogen. Das US-Außenministerium gab am 18. August 2025 bekannt, dass 6.000 Studierenden im Zuge einer solchen Überprüfung die Visa entzogen wurden. Nach Angaben des Ministeriums erfolgte dies in etwa 4.000 Fällen aufgrund von Strafdelikten (inklusive Verkehrsdelikte). In etwa 200 bis 300 Fällen wurde "Unterstützung von Terrorismus" als Grund angegeben.
Bereits Ende Mai 2025 hatte die US-Regierung Konsulate weltweit angewiesen, die Befragung (Interviews) im Vorfeld der Vergabe von Visa vorläufig zu stoppen. Diese wurden erst Mitte Juni nach Bekanntgabe einer neuen Richtlinie wieder aufgenommen. Demnach werden nun vor der Erteilung eines Studierendenvisums die Social Media Profile jedes Antragstellenden überprüft. Die Studierenden sind seither verpflichtet, im Rahmen der Vorprüfung durch das Außenministerium alle Inhalte in Sozialen Medien öffentlich sichtbar zu machen. Bei der Erteilung neuer Visa kommt es derzeit laut dem Magazin "Inside Higher Ed" zu Verzögerungen, da kaum freie Termine für die Befragungen verfügbar seien.
Während der zeitweisen Aussetzung hatte US-Präsident Trump Anfang Juni zudem eine weitreichende Einreiseproklamation unterzeichnet. Diese untersagt oder beschränkt wegen Sicherheitsbedenken die Einreise – auch für ausländische Studierende – aus insgesamt 19 Ländern.
Am 27. August 2025 gab das United States Department of Homeland Security bekannt, die Visabestimmungen für internationale Studierende ändern zu wollen. Die Laufzeit der Studierendenvisa wird bisher für die Dauer des Studiums ohne genaue Obergrenze erteilt. Ab dem Jahr 2026 soll die Dauer auf vier Jahre beschränkt werden. Das Ministerium begründete diesen Schritt mit Sicherheitsrisiken und Kosten, die durch den unbegrenzten Aufenthalt entstehen würden.
Die Association of International Educators (NAFSA) veröffentlichte Ende Juli 2025 eine Prognose zu den ökonomischen Auswirkungen der verschärften Einreisebestimmungen und Visaregelungen. Die NAFSA erwartet, dass die Zahl der neu eingeschriebenen internationalen Studierenden im Herbst 2025 um 30 bis 40 Prozent sinken wird. Den US-Gemeinden könnten dadurch Einnahmen in Höhe von bis zu 7 Milliarden USD und über 60.000 Arbeitsplätze verloren gehen.
Zum Nachlesen
- University World News (29.08.2025): US erecting new barriers for international students
- United States Department of Homeland Security (27.08.2025): Trump Administration Proposes New Rule To End Foreign Student Visa Abuse
- POLITICO (27.08.2025): Trump administration plans to limit how long foreign students can study in the US
- Inside Higher Ed (27.08.2025): International Students Face Visa Issues Into Fall Semester
- BBC (18.08.2025): US revokes 6,000 student visas, State Department says
- The PIE News (29.07.2025): US could face $7bn loss from international student decline
- NAFSA (29.07.2025): U.S. Economy Could Suffer a $7 Billion Loss from Precipitous Drop in International Students<
- The PIE News (27.05.2025): US: Trump pauses new student visa interviews