StartseiteLänderEuropaFrankreichAI Safety Summit: Internationale Zusammenarbeit für sichere Künstliche Intelligenz beschlossen

AI Safety Summit: Internationale Zusammenarbeit für sichere Künstliche Intelligenz beschlossen

Berichterstattung weltweit

Die britische Regierung organisierte am 1. und 2. November 2023 den ersten AI Safety Summit, an dem Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus aller Welt teilnahmen. Der Gipfel endete mit einer gemeinsamen Erklärung. Die britische Regierung kündigte zudem an, einen globalen Hub für sichere Künstliche Intelligenz (KI, engl. AI) einzurichten.

Durch den Film „The Imitation Game“ wurde der britische Forschende Alan Turing auch außerhalb der akademischen Welt bekannt. Schauplatz der Filmhandlung ist über weite Strecken der Bletchley Park. Hier leistete Turing durch die Entwicklung von Entschlüsselungstechnik einen entscheidenden Beitrag zum Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Nach Ende des Krieges publizierte Turing 1950 einen Aufsatz, der Grundlagen für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) legte. Heute strebt das Vereinigte Königreich bei der Entwicklung wie auch der Regulierung von KI eine globale Führungsrolle an. Anfang November fand ein „AI Safety Summit“ im besagten Bletchley Park statt.

Bereits im Vorfeld des Gipfels wurden verschiedene Maßnahmen zur Regulierung der Entwicklung und für die sichere Anwendung von KI beschlossen. Die G7-Staaten verständigten sich auf gemeinsame Leitprinzipien und einen Verhaltenskodex für die Entwicklung von KI. US-Präsident Biden erließ zudem ein Dekret mit neuen Standards für sichere und vertrauenswürdige KI, das die internationale Zusammenarbeit bei der Etablierung gemeinsamer Standards hervorhebt. Während des AI Safety Summits einigten sich nun Vertreterinnen und Vertreter in der KI-Entwicklung führender Länder auf ein weiteres Vorgehen, um eine sichere Anwendung von KI zu gewährleisten.

Am AI Safety Summit nahmen 28 Staaten teil: Australien, Brasilien, Chile, China, Deutschland, die Europäische Union, Frankreich, Indien, Indonesien, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kenia, die Niederlande, Nigeria, die Philippinen, Ruanda, Saudi Arabien, die Schweiz, Singapur, Spanien, Südkorea, Türkei, Ukraine, USA, die Vereinigten Arabische Emirate und das Vereinigte Königreich. Sie unterzeichneten die sogenannte „Bletchley Declaration“. Die Erklärung nimmt Regierungen und Unternehmen in die Verantwortung, KI-Anwendungen auf potenzielle Gefahren zu testen sowie Prüf- und Evaluierungsergebnisse zu teilen. Pläne zur Eindämmung potenziell schädlicher Auswirkungen sollen offengelegt und Entwickler für mögliche Folgen zur Verantwortung gezogen werden. Vorgesehen ist zudem die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Regulierung von KI, die am besten durch internationale Kooperation zu erreichen sei.

In diesem Zusammenhang kündigte die britische Regierung auf dem Gipfel die Gründung eines AI Safety Institute an. Dieses geht aus der bisherigen Frontier AI Taskforce hervor und hat die Aufgabe, Sicherheitsprüfungen für fortschrittliche KI-Technologien durchzuführen und zu entwickeln sowie die internationale Vernetzung voranzutreiben. Erste internationale Partner sind die Regierung von Singapur, Google DeepMind sowie das US-amerikanische AI Safety Institute, dessen Gründung durch das National Institute of Standards and Technology (NIST) ebenfalls im Rahmen des Gipfels bekanntgegeben wurde. Weitere Regierungen – darunter auch Deutschland – und Technologieunternehmen bekundeten Interesse, mit dem Institut zusammenzuarbeiten.

Das britische AI Safety Institute ist die jüngste Ankündigung der britischen Regierung in einer Reihe von Maßnahmen zur Förderung von KI. Bereits vor dem Gipfel gab die Regierung eine umfassende Förderung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in den Lebenswissenschaften und im Gesundheitswesen bekannt sowie ein Paket für die Förderung von KI-Kompetenzen im Land. Zu Beginn des Gipfels kündigte die Regierung zudem die Einrichtung zwei neuer Supercomputer in Cambridge und Bristol an, welche die bisher verfügbare Rechenkapazität von Supercomputern im Vereinigten Königreich verdreißigfachen. Die britische Regierung stellt insgesamt 300 Millionen GBP (345 Mio. EUR) hierfür zur Verfügung. Die beiden neuen Supercomputer sollen die KI-Forschungsressource des Vereinigten Königreichs bilden und unter anderem für die Entwicklung und Durchführung von Sicherheitsprüfungen für KI-Anwendungen eingesetzt werden.

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Quelle: GOV.UK Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Brasilien Chile Kanada USA China Indien Indonesien Israel Japan Philippinen Republik Korea (Südkorea) Saudi-Arabien Singapur Türkei Vereinigte Arabische Emirate Deutschland Frankreich Irland Italien Niederlande Schweiz Spanien Ukraine Vereinigtes Königreich (Großbritannien) EU Global Australien Themen: Information u. Kommunikation Sicherheitsforschung Strategie und Rahmenbedingungen

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