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1.000-Köpfe-plus-Programm: Begrüßung erster Geförderter und Ausbau des Angebots

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Bundesforschungsministerin Dorothee Bär traf erste Geförderte des 1.000-Köpfe-plus-Programms in Berlin. Gleichzeitig gab die Alexander von Humboldt-Stiftung bekannt, ihr Portfolio aus Mitteln des Programms auszubauen.

Weltweit gerät die Freiheit der Wissenschaft zunehmend unter Druck. Mit dem 1.000-Köpfe-plus-Programm (engl. Global Minds Initiative Germany) wird internationalen Forschenden ein sicherer Hafen der Wissenschaftsfreiheit und attraktive Karriereperspektiven in Deutschland geboten. Die ersten 166 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 25 Ländern wurden seit dem Start des Programms im Juli 2025 ausgewählt.

Bundesforschungsministerin trifft Geförderte in Berlin

Gemeinsam mit Prof. Katja Becker, Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Prof. Robert Schlögl, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) und Prof. Joybrato Mukherjee, Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), begrüßte Bundesforschungsministerin Bär einige der ersten Geförderten im BMFTR in Berlin:

  • Dr. Patrizio Antici aus Kanada ist ein international anerkannter Experte im Bereich der angewandten Photonik. Als Friedrich Wilhelm Bessel-Preisträger wird er mit Kolleginnen und Kollegen an der Ludwig-Maximilians-Universität München zusammenarbeiten.
  • Adrià Bellvert, PhD aus Spanien, ist Experte für Biodiversität. An der Universität Greifswald wird er im Rahmen einer Einzelförderung der DFG eine Forschungsgruppe aufbauen, die die evolutionsbiologischen Prozesse untersucht, die zur Diversifizierung von Arten führen – mit Spinnen als Modellsystem.
  • Dr. Karen Christman aus den USA ist Professorin für Biomedizintechnik. Die Humboldt-Forschungspreisträgerin wird am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin an neuartigen Biomaterialien für die Gewebezüchtung forschen.
  • Víctor Hugo Masías Hinojosa aus Chile ist Psychologe mit Schwerpunkt in den Computational Social Sciences. Mit einem Humboldt-Forschungsstipendium forscht er an der Charité ­–Universitätsmedizin Berlin.
  • Sevgi Gokce Kafali Tekat forschte zuletzt in den USA zu KI-gestützten medizinischen Bildgebungsverfahren. Mit einem Humboldt-Forschungsstipendium forscht sie nun am Institut für KI und Informatik in der Medizin der Technischen Universität München.
  • Johannes Stein forschte zuletzt an der Harvard University in den USA im Bereich Bioengineering. Als Geförderter des Emmy-Noether-Programms wird er eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin leiten.

Bundesforschungsministerin Bär gab im anschließenden Pressegespräch die Gesamtfördersumme für das Programm bekannt und erklärte dazu:

„Die große Nachfrage zeigt: Das 1.000-Köpfe-plus-Programm kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe die ersten Geförderten in unserem 1.000-Köpfe-plus-Programm kennengelernt und bin sehr beeindruckt von ihren Forschungsbereichen und Lebensläufen. Sie alle haben sich Deutschland als Lebensmittelpunkt für ihre Forschung in den kommenden Jahren ausgesucht. Genau diese Menschen brauchen wir für unseren Wissenschaftsstandort. Wir wollen über 600 Millionen Euro in das 1.000-Köpfe-plus-Programm investieren. Mehr als jedes andere Land in Europa. Dies bringt einen enormen Schub: Für dringend benötigte Fachkräfte und für exzellente Forschung in Deutschland.“

AvH baut Förderangebot aus: Attraktivere Förderung für Spitzenforschung

Die Alexander von Humboldt-Stiftung kann dank der Finanzierung durch das 1.000-Köpfe-plus-Programm des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) ihr Portfolio weiter ausbauen.

Das Preisgeld für die Alexander von Humboldt-Professur wird von maximal 5 Millionen Euro auf bis zu 10 Millionen Euro erhöht. Außerdem wird der Förderzeitraum standardmäßig auf sieben Jahre verlängert.

Zudem schreibt die Alexander von Humboldt-Stiftung einen neuen Forschungspreis aus. Ab sofort können deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen herausragende Forschende aus dem Ausland für Humboldt Research Professorships nominieren. Ziel ist es, im Unterschied zur Humboldt-Professur, internationale Spitzenforschende für innovative Forschungsprojekte in Deutschland zu gewinnen, ohne dass sie ihre Stelle oder Arbeitsgruppe im Ausland aufgeben müssen und diese parallel weiterführen können.

Es wird ein Preisgeld von 1,5 Millionen Euro für theoretisch arbeitende und 3 Millionen Euro für experimentell arbeitende Forschende für einen Zeitraum von fünf Jahren gewährt. Aufnehmende Institutionen erhalten flexible Gestaltungsmöglichkeiten für die Integration und institutionelle Anbindung. Nominierungsberechtigt sind alle Hochschulen in Deutschland. Darüber hinaus können auch Nominierungen gemeinsam mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland eingereicht werden. Geplant ist die Verleihung von voraussichtlich 20 Humboldt Research Professorships pro Jahr in mindestens drei Auswahlrunden 2026, 2027 und 2028.

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Quelle: BMFTR, AvH Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Global Themen: Bildung und Hochschulen Ethik, Recht, Gesellschaft Fachkräfte Förderung

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Großaufnahme Kompass mit Landesflagge Deutschlands an Flaggenmast

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