StartseiteAktuellesNachrichtenDeutsch-britischer Freundschaftsvertrag stärkt Zusammenarbeit in Forschung, Innovation und Raumfahrt

Deutsch-britischer Freundschaftsvertrag stärkt Zusammenarbeit in Forschung, Innovation und Raumfahrt

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Am 17. Juli 2025 haben Bundeskanzler Friedrich Merz und Premierminister Keir Starmer sowie die Außenminister Johann Wadephul und David Lammy den „Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland über Freundschaft und bilaterale Zusammenarbeit“ unterzeichnet. Darin ist auch eine Vertiefung der Zusammenarbeit in Wissenschaft, Forschung, Innovation und Raumfahrt vorgesehen.

Das Vereinigte Königreich ist einer der engsten Partner Deutschlands. Mit dem Vertrag wurde ein Rahmen für die Vertiefung der seit Jahrzehnten bestehenden bilateralen Zusammenarbeit gesetzt. Der Vertrag bildet die ganze Bandbreite der deutsch-britischen Beziehungen ab. Er legt einen Schwerpunkt auf Sicherheit und Verteidigung. Thema ist darüber hinaus auch die Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Energie und Klimaschutz, Migration, Digitalisierung, Staatsmodernisierung und Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern. Die Zusammenarbeit in Wissenschaft, Forschung und Innovation ist ebenfalls ein Bestandteil des Abkommens.

Vertiefte Zusammenarbeit in Forschung und Innovation und Raumfahrt

Beide Länder bekräftigen in dem Abkommen die entscheidende Rolle von Wissenschaft, Forschung, Innovation, Technologie und auch Bildung für kollektive Sicherheit, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Wohlstand sowie bei der Bewältigung globaler Herausforderungen. Dementsprechend beabsichtigen Deutschland und das Vereinigte Königreich ihre Zusammenarbeit in diesen Bereichen, einschließlich kritischer und neuer Technologien sowie Forschungssicherheit, zu intensivieren. Es ist unter anderem vorgesehen, gemeinsam bilaterale und multilaterale Tätigkeiten zu fördern. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf innovativen und disruptiven Technologien. Die Stärken in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung sollen zur Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen und somit zum Wirtschaftswachstum in beiden Ländern beitragen.

Konktret sollen im Bereich der Luftfahrt bilaterale Forschungsaktivitäten und der Austausch zwischen Ministerien und nationalen Forschungseinrichtungen gestärkt werden. Ziel ist es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Luftfahrtindustrie zu stärken und gleichzeitig deren klimatische Auswirkungen signifikant zu verringern. Zudem wollen beide Länder weltweit die verantwortungsvolle Entwicklung und den Einsatz von Technologien – in Bereichen wie etwa Künstliche Intelligenz (KI) oder Weltraum – fördern. Weitere Ziele sind die Vertiefung der Zusammenarbeit bei der Gestaltung des digitalen Wandels – einschließlich der Digitalisierung in der Wissenschaft – sowie beim Thema Weltraumsicherheit.  

Beide Regierungen wollen aufbauend auf bestehenden Strukturen einen regelmäßigen Austausch über Wissenschaft, Innovation und Technologie etablieren.

Leuchtturmprojekte

Gemeinsam mit der Unterzeichnung wurde ein Durchführungsplan mit 17 Leuchtturmprojekten beschlossen. Dieser soll die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich in vielen Bereichen greifbar machen.

Das Leuchtturmprojekt „Strategic Science and Technology Partnership“ sieht etwa die gemeinsame Forschung und Entwicklung in Bereichen wie Quanten, KI und Digitaltechnologien, Halbleiter, Raumfahrt und Fusionsionsenergie sowie anderer nachhaltiger Energielösungen einschließlich Batterietechnologien vor.

Mit einem weiteren Leuchtturmprojekt ermöglicht das Vereinigte Königreich ab 2026 den visafreien Reiseverkehr für Schulklassen und stärkt damit den Austausch zwischen beiden Ländern. Eine Expertengruppe soll zudem einvernehmliche Lösungen für britische und deutsche Mobilitätsprobleme, einschließlich der diesbezüglichen Herausforderungen für Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen finden.

Zum Nachlesen

Quelle: Auswärtiges Amt, GOV.UK Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Energie Engineering und Produktion Förderung Geowissenschaften Grundlagenforschung Information u. Kommunikation Innovation Physik. u. chem. Techn. Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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