Die Bekanntgabe der bewilligten Projekte erfolgte am 30. September 2025 während des "International Astronautical Congress" (IAC) in Sydney und unterstreicht die strategische Ausrichtung Großbritanniens, internationale Partnerschaften im Bereich Forschung und Entwicklung gezielt auszubauen.
Die Projekte umfassen neben Partnern in Australien, Kanada, Frankreich, Indien, Japan, Litauen und den USA auch Kooperationen mit Deutschland. Inhaltlich decken die Projekte ein breites Spektrum ab. Dieses reicht von additiver Fertigung und landwirtschaftlicher Nutzung des Mondes über die Erkennung orbitaler Bedrohungen bis hin zu biotechnologischer Produktion, medizinischer Forschung, Deep-Space-Radar, Kommunikationstechnologien, Erdbeobachtung und fortschrittlichen Materialien.
Die sechs geförderten Projekte mit deutschen Partnern befassen sich mit einem Cargo-Handling-System für reproduzierbare biowissenschaftliche Forschung im All (PROJECT BRIDGE), ferngesteuerter additiver Fertigung im Orbit (IN-DAMMI), autonomem 3D-Druck unter Mikrogravitation während Parabelflügen (Cosmic Maker II), einem biofeedbackbasierten Trainingssystem für Astronauten (BioPTSS), Dual-Use-Sensorik zur Erkennung und Charakterisierung orbitaler Bedrohungen (Oracle of Nyx) sowie Schnittstellen für autonome weltraumgestützte Labore zur Herstellung fortschrittlicher Materialien (Physical Emulator Interface). Ausführliche Beschreibungen zu allen Projekten finden Sie in der unten verlinkten Pressemitteilung.
Die jetzt bekanntgegebene Förderung fügt sich in eine Reihe jüngst beschlossener Initiativen: So vereinbarte die UK Space Agency mit der NASA die Entwicklung von Modellen Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung künftiger Explorationsmissionen im Rahmen des "U.S.-UK Technology Prosperity Deal". Zudem beteiligen sich britische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einem zentralen Instrument an der NASA-Mission "Interstellar Mapping and Acceleration Probe" (IMAP), die am 23. September gestartet wurde.
Hintergrund
Das britische Raumfahrtökosystem beschäftigt über 55.000 Menschen und erwirtschaftet jährlich rund 18,6 Milliarden GBP (21,3 Mrd. EUR). Der IBF ist ein zentrales Instrument der britischen Industrie- und Innovationsstrategie zur Förderung bilateraler Forschung und Entwicklung. Die aktuelle Initiative erfolgt vor dem Hintergrund einer organisatorischen Neuausrichtung: Ab April 2026 soll die UK Space Agency in das britische Department for Science, Innovation and Technology (DSIT) integriert werden. Damit entsteht eine zentrale staatliche Raumfahrteinheit, die Strategie, Politik und Umsetzung bündelt und den Sektor nachhaltig stärken soll.
Zum Nachlesen
- GOV.UK (30.09.2025): UK Space Agency goes global with 23 new projects