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Nationaler Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum: Ergebnisse der Online-Umfrage vorgestellt

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Europäische Forschungszusammenarbeit ist gefragt! Die Ergebnisse der Online-Umfrage zum nationalen Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum unterstreichen die Bedeutung von europäischer Zusammenarbeit und Mobilität sowie der Digitalisierung.

Gemeinsames Forschen in Europa fördern und damit die Wettbewerbsfähigkeit Europas sichern, einen Raum für freie und innovative Forschung schaffen und die offene Wissenschaft fördern – das sind die Ziele des Europäischen Forschungsraums (kurz: EFR). So soll ein echter "Binnenmarkt des Wissens" entstehen und die Freizügigkeit von Forschenden und die Möglichkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien frei auszutauschen, sichergestellt werden. Um diesen Zielen näher zu kommen, verständigten sich die EU-Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission im November 2021 mit dem "Pakt für Forschung und Innovation in Europa" auf eine neue Grundlage. Neben den EU-Programmen für Forschung und Innovation spielen nationale Strategien und Maßnahmen der einzelnen EU-Mitgliedstaaten eine zentrale Rolle, um die Prioritäten des Europäischen Forschungsraums umzusetzen.

Die Bundesregierung möchte mit einem nationalen Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum die Umsetzung dieser neuen Prioritäten und Initiativen in Deutschland vorantreiben und setzt damit einen strategischen Rahmen für die deutsche EU Forschungs- und Innovationspolitik. In Vorbereitung dieses Aktionsplans führte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Herbst 2022 eine umfassende Konsultation der Akteure aus Forschung und Innovation durch. In einer Online-Umfrage lud das BMBF Forschende sowie Wissenschaftsmanagerinnen und Wissenschaftsmanager in Deutschland dazu ein, ihre Einschätzung zu den wichtigsten Aufgaben für den Europäischen Forschungsraum abzugeben.

An der Umfrage haben sich 1.471 Forschende und Wissenschaftsmanagerinnen und Wissenschaftsmanager beteiligt, die zu 97 Prozent in Deutschland arbeiten, davon rund 86 Prozent aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und zu rund 5 Prozent aus Industrie und Wirtschaft.

Die Zustimmung zu den Maßnahmen, die im Europäischen Forschungsraum in den nächsten Jahren bewegt werden sollen, ist bei den Befragten in der Umfrage generell hoch. Vom länderübergreifenden Zugang über die Forschungsinfrastrukturen bis zur Verfügbarkeit öffentlicher Daten für die vielfältigen Forschungszwecke – diese Maßnahmen zur Förderung der Freizügigkeit für Forschende und des Austauschs wissenschaftlicher Erkenntnisse und Technologien in Europa werden von mindestens einem Drittel der Befragten als wichtig oder sehr wichtig bewertet.

Besonders deutliche Zustimmung haben die Themen rund um die Digitalisierung und Daten erhalten: Neun von zehn Befragten (90 Prozent) finden es wichtig oder sehr wichtig, dass im Europäischen Forschungsraum Daten aus öffentlichen Quellen für Forschungszwecke besser verfügbar gemacht werden. Auch für sichere Cloudlösungen (84 Prozent), die Digitalisierung von Hochschulen (76 Prozent) und wissenschaftsfreundlichere Regelungen für Urheberrecht und Daten (74 Prozent) ist bei den Befragten eine hohe Zustimmung vorhanden.

Weiterhin fortbestehende Mobilitätshürden müssen nach Ansicht der Befragten – angesichts der hohen Bedeutung von Auslandsaufenthalten und Arbeitserfahrungen im Ausland für die berufliche Laufbahn im Wissenschaftsbereich – angegangen werden: Eine bessere Anrechenbarkeit von Sozialversicherungsansprüchen zwischen den Mitgliedstaaten im Europäischen Forschungsraum finden 82 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig.

Der Schutz der Wissenschaftsfreiheit in der internationalen Kooperation wird ebenfalls als (sehr) wichtig erachtet: Ein sicheres und freies wissenschaftliches Arbeiten mit internationalen Partnern auch unter erschwerten geopolitischen Bedingungen stellt für 77 Prozent der Befragten ein (sehr) wichtiges Thema dar. Auch eine Reform der Forschungsbewertung findet eine deutliche Unterstützung: ebenfalls 77 Prozent der Befragten sehen eine stärker qualitative als quantitative Bewertung von Forschung als wichtig an. Ebenso zählt ein gemeinsames forschungspolitisches Handeln in Europa zu den wichtigen Themen für die Befragten. Gerade bei Forschung zu globalen Herausforderungen (zum Beispiel Krebs bekämpfen, Klimawandel stoppen, Energieversorgung sicherstellen) sollten nach Einschätzung von 75 Prozent der Befragten die Forschungsstrategien enger europäisch abgestimmt werden.

Die Ergebnisse der Konsultation werden derzeit innerhalb des BMBF auf die Entwicklung der Maßnahmen des Aktionsplans für den Europäischen Forschungsraum hin ausgewertet. Der Aktionsplan soll Mitte 2023 vom Bundeskabinett beschlossen werden.

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Quelle: EU-Büro des BMBF Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland EU Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Information u. Kommunikation Strategie und Rahmenbedingungen

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