Länderbericht: USA
Länderbericht: USA
USA

Inhaltsverzeichnis
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Zusammenfassung
Zusammenfassung -
Bildungs-, Forschungs- und Innovationslandschaft und –politik
Bildungs-, Forschungs- und Innovationslandschaft und –politik -
Internationale Kooperationen des Landes in Bildung, Forschung und Innovation
Internationale Kooperationen des Landes in Bildung, Forschung und Innovation
1Allgemeine Landesinformationen
Bevölkerung und Geografie
Ländername |
United States of America Vereinigte Staaten von Amerika USA |
Hauptstadt |
Washington D.C. |
Fläche |
9.149.429 km² |
Bevölkerungszahl |
341,963 Millionen (Schätzung 2024) |
Lebenserwartung |
Männer: 78,7 Jahre, Frauen: 83,1 Jahre (Schätzung 2024) |
Altersstruktur |
0-14 Jahre: 18,41% 15-64 Jahre: 63,4% 65 Jahre und älter: 18,5% (Schätzung 2024) |
Bevölkerungswachstum |
0,67% (Schätzung 2024) |
Bevölkerungsgruppen |
61,1% "Weiße", circa 12,4% Afro-Amerikaner, circa 18,7% Amerikaner lateinamerikanischer Herkunft, circa 6% Amerikaner asiatischer Herkunft, circa 1,1% Amerikaner indianischer Herkunft (Schätzung 2020) |
Sprachen |
keine offizielle Landessprache. Zu Hause gesprochene Sprachen: Englisch 78,2%, Spanisch 13,4%, Chinesisch 1,1%, andere 7,3% (Schätzung 2017) |
Religionen |
Circa 80% der Bevölkerung gehören Religionsgemeinschaften an, davon 46,5% protestantischen Gemeinschaften (Baptisten, Methodisten, Lutheraner, Presbyterianer), 20,8% der römisch-katholischen Kirche, 1,9% Juden, 0,9% Muslime, 0,8% Zeugen Jehovas, 0,7% Buddisten, 0,7% Hinduisten |
Nationaltag |
4. Juli - Independence Day (Unabhängigkeitstag) |
Zeitzone |
Es gibt 6 Zeitzonen, die wichtigsten: EST - Eastern Standard Time: MEZ - 6 (UTC - 5) CST - Central Standard Time: MEZ - 7 (UTC - 6) MST - Mountain Standard Time: MEZ – 8 (UTC - 7) PST - Pacific Standard Time: MEZ - 9 (UTC - 8) |
Währung |
1 US Dollar USD/ 100 Cents
Aktueller Wechselkurs unter OANDA.com - Währungskonverter (siehe u.a. Links) |
Vorwahl |
+1 |
Weitere Informationen
Links/Institutionen
Politik und Administration
Ländername |
United States of America Vereinigte Staaten von Amerika |
Hauptstadt |
Washington, D.C. |
Regierungsform |
Föderale und präsidentielle Republik; Gewaltenteilung und -verschränkung (Checks and Balances) |
Staatsoberhaupt |
Donald J. Trump (Republikanische Partei) 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Amtsantritt: 20. Januar 2025 (zweite Amtszeit) Der Präsident ist gleichzeitig Regierungschef |
Außenminister/in |
Marco Rubio Secretary of State Amtsantritt: 21. Januar 2025 |
Bildungsminister/in |
Linda MacMahon Secretary of Education Amtsantritt: 03. März 2025 (Bestätigung des Senats) |
Wissenschaftsminister/in |
Michael Kratsios das Ministeramt gibt es in den USA nicht, stattdessen Wissenschaftsberater-/in und Direktor-/in des Office of Science and Technology Policy (OSTP), zuständig für die Umsetzung der Politik des Präsidenten in Wissenschaft und Technologie Amtsantritt: 25. März 2025 (Bestätigung des Senats) |
Parlament |
Kongress mit zwei Kammern:
Senat 100 Sitze (Legislaturperiode 6 Jahre) Repräsentantenhaus 435 Sitze* (1/3 des Senats wird alle 2 Jahre neu gewählt)
*5 nicht wahlberechtigte Delegierte aus Außengebieten (American Somoa; Guam; Northern Mariana Islands, U.S. Virging Islands); 1 Delegierter (District of Columbia); 1 Delegierter/resident commissioner (Puerto Rico) |
Regierungsparteien |
Republican Party (R) / Republikanische Partei (51 Sitze Senat, 218 Sitze Repräsentantenhaus) Partei des Präsidenten, Mehrheit im 119. Kongress |
Oppositionsparteien |
Democratic Party (D) / Demokratische Partei (47 Sitze im Senat, 215 im Repräsentantenhaus) Minderheit im 119. Kongress |
Verwaltungsstruktur |
50 Bundesstaaten (State / States) und der District of Columbia* als Sitz der Bundesregierung Die Verfassung der Vereinigten Staaten gibt die Struktur der Bundesregierung vor und spezifiziert ihre Befugnisse und Aufgaben. Alle weiteren Regierungstätigkeiten liegen im Verantwortungsbereich der einzelnen Bundesstaaten, die ihre eigenen Verfassungen und Gesetze haben. |
Unabhängigkeit |
4. Juli 1776 von Großbritannien |
Tabelle 2: Politik und Administration Quelle: Auswärtiges Amt |
Politisches System
Die USA sind eine Präsidialrepublik, in der die Inhaberin bzw. der Inhaber der Präsidentschaft sowohl die Position der Staats- als auch der Regierungsführung innehat. Grundlegende Prinzipien sind Gewaltenteilung und Gewaltenbalance ("Checks and Balances").
Die legislative Gewalt wird auf Bundesebene vom Kongress ausgeübt, der sich aus den zwei Kammern Senat und Repräsentantenhaus zusammensetzt.
Jeder Bundesstaat entsendet zwei für sechs Jahre gewählte Senatoren. Alle zwei Jahre wird ein Drittel der Senatoren neu gewählt. Die Mitglieder des Repräsentantenhauses werden alle zwei Jahre neu gewählt. Jeder Bundesstaat ist nach dem Anteil an der Gesamtbevölkerung im Repräsentantenhaus vertreten, die 435 Abgeordneten repräsentieren jeweils den Wahlbezirk, in dem sie gewählt wurden.
Für die Verabschiedung eines Gesetzes ist die Zustimmung beider Häuser erforderlich. Gegen verabschiedete Gesetze hat der Präsident ein Veto-Recht, das nur mit Zwei-Drittel-Mehrheit beider Häuser überstimmt werden kann.
Die Präsidentin bzw. der Präsident bedarf der Zustimmung des Senats zur Ratifizierung außenpolitischer Verträge (Zwei-Drittel-Mehrheit) und zur Ernennung der obersten Bundesbeamten und hoher Richter.
An der Spitze der Exekutiven steht die Präsidentin bzw. der Präsident, die oder der alle vier Jahre vom Volk über ein Kollegium von Wahlfrauen und -männern ("electoral college") mit einfacher Mehrheit gewählt wird. Amtsinhaber/-innen können nur einmal wiedergewählt werden. Die Präsidentin bzw. der Präsident hat nach der Verfassung die Aufgabe, Sorge zu tragen, dass die Gesetze ausgeführt werden. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, sind die Präsidentin bzw. der Präsident Vorgesetzte der gesamten Exekutive der Bundesregierung mit ihrem Verwaltungsapparat und haben die Oberbefehlsgewalt über die Streitkräfte.
Die Rechtsprechung wird von den Gerichten der Einzelstaaten und den Bundesgerichten ausgeübt. Die letzte Instanz liegt beim Obersten Bundesgericht (Supreme Court), bestehend aus neun Richter-/innen, die mit Zustimmung des Senats von der Präsidentin bzw. vom Präsidenten auf Lebenszeit ernannt werden. (Quelle: CIA World Fact Book).
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Wirtschaftsinformation
Die USA sind eine der führenden Wirtschaftsnationen der Welt, allerdings haben sie die Rolle als alleinige wirtschaftliche Führungskraft verloren. Das Land ist reich an Rohstoffen und die naturräumlichen Gegebenheiten bilden eine gute Basis für wirtschaftliches Handeln.
Ausführliche Wirtschaftsdaten zu den USA finden Sie in der Reihe „Wirtschaftsdaten kompakt“ von „Germany Trade and Invest (GTAI)“. Diese wird zweimal jährlich im Mai und November aktualisiert.
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Links/Institutionen
2Zusammenfassung
2.1 Überblick zur Bildungs-, Forschungs- und Innovationslandschaft und -politik
Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) sind ein starker Forschungs- und Innovationsstandort. Im weltweiten Vergleich liegen sie mit Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in Höhe von 955 Milliarden USD (kaufkraftbereinigt, inflations- und kaufkraftbereinigt: 823 Milliarden USD, Bezugsjahr 2023, siehe FuE-Indikatoren) nach wie vor auf Rang 1 vor China (kaufkraftbereinigt: 917 Milliarden; inflations- und kaufkraftbereinigt: 780 Milliarden USD, Bezugsjahr 2023). Nach einer Neuberechnung der Grundlagen für die Kaufkraftbereinigung hatte die OECD 2018 die FuE-Ausgaben Chinas auch für zurückliegende Jahre deutlich nach unten korrigiert. In Folge der höheren chinesischen Wachstumsraten haben sich die absoluten FuE-Ausgaben in China und den USA aber wieder stark angenähert. Bereits zuvor gab es weltweit bedeutende Verschiebungen bei den FuE-Investitionen. Zwischen 2000 und 2010 war der Anteil der USA an den weltweiten FuE-Gesamtausgaben von 37 auf 29 Prozent geschrumpft. 2019 betrug der Anteil noch 27,3 Prozent (Quelle: National Science Board, National Science Foundation (NSB/NSF 2022): US and Global Research and Development. The State of U.S. Science and Engineering 2022).
Die FuE-Intensität – das heißt der Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – liegt in den USA 2023 bei 3,45 Prozent und damit weiter deutlich über dem OECD-Durchschnitt. Hinter Israel (6,3 Prozent), Südkorea (5 Prozent) und Schweden (3,6 Prozent) platzieren sich die USA damit welweit auf Rang 4. Insbesondere die Unternehmen erweisen sich mit ihren Investitionen als Zugpferde (siehe FuE-Indikatoren). China erreicht inzwischen eine FuE-Intensität von 2,6 Prozent und liegt damit noch knapp unter den Durchschnittszahlen des OECD-Raumes (2,7 Prozent).
In Bezug auf die Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen wurde die USA 2019 unter Anwendung der Methode "Full Counting" erstmals von China überholt und nimmt seitdem Rang 2 ein. In Fachbereichen wie z.B. Ingenieurwissenschaften, Chemie, Mathematik und Energie lag China bereits seit Jahren auf Rang 1. Ein knapper Vorsprung der USA besteht weiterhin in der Medizin sowie den Sozial- und Geisteswissenschaften (Quelle: SCImago. SJR — SCImago Journal & Country Rank. Retrieved April 22, 2025, from www.scimagojr.com).
Im Global Innovation Index (GII) 2024 in dem Innovationsleistungen der Länder weitgehend unabhängig von absoluten Größenordnungen bewertet werden, liegt die USA auf Rang 3 hinter der Schweiz und Schweden. China belegt hier Rang 11.
Die Zuständigkeiten für Forschung, Wissenschaft und Bildung sind zwischen bundesstaatlicher Regierung und den 50 Bundesstaaten aufgeteilt. Das gesamte Bildungswesen, einschließlich der Universitäten, unterliegt den Bundesstaaten. Viele Bundesstaaten, z.B. Kalifornien, haben auch ein Netz eigener Forschungsinstitute und eigene Forschungsprogramme etabliert. Der Bildungsbereich wird auf bundesstaatlicher Ebene vom 1980 gegründeten Bildungsministerium (U.S. Department of Education) vertreten, das aber nur einen sehr eingeschränkten Zuständigkeitsbereich hat.
Auf Bundesebene werden Wissenschaftspolitik und öffentliche Förderung von Forschung und Entwicklung von einem breiten Spektrum von Behörden, Fachministerien, Agenturen und Gremien getragen. Es gibt in den USA weder ein Wissenschafts- bzw. Forschungsministerium noch einen gemeinsamen Forschungsetat. Die vielfältigen Aktivitäten der verschiedenen Fachministerien und anderen staatlichen Einrichtungen werden formal im Weißen Haus durch das Office of Science and Technology Policy (OSTP), das Office of Management and Budget (OMB) und den National Science and Technology Council (NSTC) koordiniert.
Die nationalen Forschungs- und Technologiezentren („National Laboratories“) liegen im Verantwortungsbereich des Energieministeriums (U.S. Department of Energy, DoE). Im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsministeriums (U.S. Department of Health and Human Services, DHHS) werden die medizinischen Forschungsinstitute der Forschungs- und Förderorganisation National Institutes of Health (NIH) betrieben. Den höchsten Forschungsetat hatte im Fiskaljahr 2021 das Gesundheitsministerium (71,189 Milliarden USD), gefolgt von dem Verteidigungsministerium (U.S. Department of Defence, 69,45 Milliarden USD), dem Energieministerium (17,241 Milliarden USD), der National Aeronautics and Space Administration (NASA, 8,833 Milliarden USD) sowie der Förderorganisation National Science Foundation (NSF), 6,938 Milliarden USD (Quelle: NSB/NSF 2020: Science and Engineering Indicators 2020, Table RD-15).
Die Hochschullandschaft in den USA ist divers, es gibt öffentliche und private, religiös geprägte und säkulare, berufsorientierte und allgemeinbildende Hochschulen. Die Studiengebühren sind an privaten wie an öffentlichen Hochschulen hoch und insbesondere in Folge der Wirtschaftskrise 2007 noch gestiegen. Angesichts der damit verbundenen hohen Verschuldung der Studierenden wird ein Verzicht auf Studiengebühren diskutiert.
In der Association of American Colleges & Universities (AAC&U) haben sich fast 1400 Hochschulen und Colleges zusammengeschlossen. Die AAC&U legt ihren inhaltlichen Schwerpunkt auf ein breites Angebot in der tertiären Ausbildung. Die American Association of Community Colleges (AACC) vertritt bundesweit etwa 1.200 Colleges, die zweijährige Studienprogramme anbieten.
Im Forschungssektor spielen die Hochschulen eine wichtige Rolle. Die höheren Positionen der internationalen Hochschulrankings werden durchweg von Universitäten aus den USA dominiert. Die 62 führenden Forschungsuniversitäten, die sich für die Förderung der akademischen Forschung und Lehre in Nordamerika einsetzen, haben sich zur Association of American Universities (AAU) zusammengeschlossen. Derzeit sind 60 US-amerikanische und zwei kanadische Universitäten Mitglieder.
Von bundesstaatlicher Seite werden Transferzahlungen an die Hochschulen geleistet, z.B. durch spezielle strategische Forschungs- und Förderprogramme. Drittmittel für Forschungsprojekte können bei den nationalen Förderorganisationen National Science Foundation (NSF) und National Institutes of Health (NIH) beantragt werden. Des Weiteren spielen Stiftungen eine wichtige Rolle in der Forschungsförderung, insbesondere in der Gesundheitsforschung.
Regionale Schwerpunkte US-amerikanischer Forschung und Innovation liegen traditionell in Kalifornien und an der Ostküste. Das Portal Kooperation International bietet zu der Hightech-Region Silicon Valley ein Porträt an.
Die Bundesregierung wird in wissenschaftsrelevanten Themen von verschiedenen Wissenschaftsorganisationen beraten. Die National Academies setzen sich zusammen aus der 1863 gegründeten National Academy of Sciences (NAS), der National Academy of Engineering (NAE), der National Academy of Medicine (NAM, früher das Institute of Medicine IOM), sowie dem National Research Council (NRC). Ihr Auftrag ist die Beratung der Bundesregierung und des Kongresses zu wissenschaftlichen und technologischen Themen.
Die American Association for the Advancement of Science (AAAS) ist die weltweit größte Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft. Auch sie spielt eine wichtige Rolle bei der Politikberatung.
US-Präsident Donald Trump hat am 20. März 2025 ein Dekret unterzeichnet, das die erst am Anfang März im Amt bestätigte US-Bildungsministerin Linda McMahon anweist, auf die Auflösung des Bildungsministeriums (U.S. Department of Education, ED) hinzuarbeiten (Fact Sheet: President Donald J. Trump Empowers Parents, States, and Communities to Improve Education Outcomes). Ein Großteil der bisher beim ED liegenden Kompetenzen soll auf die Bundesstaaten übergehen. Leistungen wie Unterstützungsangebote und die Administration der Studienkredite sollen künftig von anderen Bundesbehörden übernommen werden. Ziel der Auflösung ist nach Angaben der Trump-Administration die Verbesserung der Bildungsergebnisse in den USA. Für die endgültige Auflösung des Bildungsministeriums ist ein Kongressbeschluss erforderlich.
Trotz der angekündigten Auflösung übernimmt das Bildungsministerium unter der Trump Administration teilweise zusammen mit anderen Ressorts wie dem Gesundheitsminsterium eine aktive Rolle bei der Untersuchung und Sanktionierung von privaten Hochschulen. Die US-amerikanische Regierung verfügt gegenüber den privaten Hochschulen grundsätzlich nur über eingeschränkte Mittel zur Durchsetzung ihrer Ziele. Der wichtigste Hebel ist die Verteilung von Bundesmitteln, die auch Forschung und Innovation zugutekommen.
Bereits kurz nach der Amtseinführung hat die Trump Administration das gezielte Einfrieren von Bundesmitteln zur Durchsetzung mehrerer präsidentieller Dekrete eingesetzt:
- Erstes Beispiel ist das Zulassungsverbot Transsexueller im Frauensport (Fact Sheet February 5, 2025: President Donald J. Trump Protects Safety, Fairness, and Dignity in Women’s Sports).
- Ein zweiter Anwendungsbereich ist die Bekämpfung von Antisemitismus auf den Campussen US-amerikanischer Hochschulen (siehe Fact Sheet Januay 30, 2025: President Donald J. Trump Takes Forceful and Unprecedented Steps to Combat Anti-Semitism).
- Ein dritter Anwendungsbereich ist die Neuausrichtung des privaten Hochschulsektors am Leistungsprinzip, insbesondere in Bezug auf die Zulassungen von Studierenden sowie die Einstellung von Personal. Unter der Trump Administration wurden Strategien und Programme zur Förderung von „Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion“ („Diversity, Equity and Inclusion“, kurz DEI) soweit es gesetzliche Regelungen erlauben, abgeschafft, da sie als diskriminierend eingestuft werden (Fact Sheet January 22, 2025: President Donald J. Trump Protects Civil Rights and Merit-Based Opportunity by Ending Illegal DEI). Ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Trump Administration ist dabei ein Urteil des Obersten Gerichtshofs von 2023 zur Zulassung von Studierenden an der Harvard University (Students for Fair Admissions v. Harvard).
Die Administration hat gegen eine Reihe renommierter Hochschulen Untersuchungen in Bezug auf die Duldung von Antisemitismus und ihre Zulassungspraktiken eingeleitet und Bundesmittel in beträchtlicher Höhe eingefroren. Prominente Beispiele sind die Columbia University und die Harvard University.
Die Biden Administration (2020-24) hatte die US-amerikanische Forschungs- Technologie- und Innovationspolitik auf folgende übergreifende Ziele ausgerichtet: Erhalt der globalen Technologieführerschaft der USA, der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit des Landes und der damit verbundenen Kapazität, globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen. Zwei Gesetzespakete, die beide im August 2022 in Kraft traten, enthalten Weichenstellungen: der „Inflation Reduction Act“ und der „CHIPS and Science Act“. Zur Sicherung der globalen Technologieführerschaft wurden unter der Biden Administration Maßnahmen zur Verbesserung der Forschungssicherheit getroffen (siehe unter Überblick zur internationalen Kooperation). Forschung und Innovation sollen vor Wissensabflüssen geschützt werden, die die nationale und wirtschaftliche Sicherheit schädigen. Zur Förderung der globalen Technologieführerschaft der USA erhöhte die Regierung außerdem die FuE-Budgets der Bundesforschungseinrichtungen deutlich.
Für die Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik unter der zweiten Präsidentschaft Donald Trumps (2025-2029) zeichnen sich folgende Zielsetzungen ab: Es sollen weiterhin Maßnahmen getroffen werden, um die globale Technologieführerschaft der USA zu erhalten. Fachliche Prioritäten liegen bei den neuen und aufkommenden Technologien. Explizit benannt werden die Quantenforschung, Investitionen in weltweit führende Supercomputersysteme und die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) (Fact Sheet January 23, 2025: President Donald J. Trump Launches PCAST to Restore American Leadership in Science and Technology).
Eine weitere Aufstockung der öffentlichen FuE-Budgets ist allerdings vor dem Hintergrund der US-Haushaltskrise fraglich. Stattdessen setzt die Trump Administration offenbar auf Initiativen aus der Privatwirtschaft wie beispielsweise „Stargate“: Drei Unternehmen haben sich dazu verpflichtet, in den kommenden vier Jahren milliardenschweren Investitionen in die Entwicklung und Optimierung Künstlicher Intelligenz zu tätigen. Im öffentlichen Sektor gilt hingegen verstärkt das Gebot der Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung. Zur Durchsetzung dieser Ziele wurde eine neue Organisation gegründet, die U.S. Department of Government Efficiency (DOGE) Service Temporary Organization (inoffiziell und teilweise irreführend benannt als Department of Government Efficiency, die Organisation hat jedoch keinen Status als Ministerium mit Kabinettsrang („cabinet-level department“)). Die Organisation DOGE soll bis 2026 weitreichende Sparvorschläge vorlegen, um milliardenschwere Einsparungen zu ermöglichen und so den Haushalt zu entlasten. Bereits kurz nach der Amtsübernahme von Präsident Trump erfolgten Überprüfungen (Audits) von Regierungsbehörden und Streichungen von Programmen und Projekten, beispielsweise im Zusammenhang mit der Förderung von „Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion“ (DEI).
Ein thematischer Schwerpunkt der Biden Administration war die Bekämpfung des Klimawandels. Dazu stellen verschiedene Gesetzespakete umfangreiche Finanzmittel für FuE in Aussicht. Insgesamt stehen unter dem „Inflation Reduction Act“ (2022) über 370 Milliarden US-Dollar (USD) zur Umsetzung von Maßnahmen gegen die Erderwärmung bis 2032 bereit. Geschätzt sollten davon etwa 27 Milliarden USD in FuE-Vorhaben fließen. Hinzu kommen weitere Mittel für die direkte Förderung von Forschung an nationalen Laboratorien (National Laboratories).
In diesem Bereich führt die Trump Administration wie angekündigt eine komplette Kehrtwende durch. Die USA tritt erneut aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aus. Die Regierung verfolgt nicht länger das Ziel, die Emissionen von Treibhausgasen zu minimieren, sondern setzt stattdessen auf den vermehrten Einsatz fossiler Energieträger. Es bleibt abzuwarten, inwiefern der Präsident Investitionen in FuE reduzieren oder streichen kann, die im Rahmen von Gesetzen bereits zuvor beschlossen wurden.
Weitere Informationen
Links/Institutionen
- USA: ED - Bildungsministerium
- USA: OSTP - Office of Science and Technology Policy
- USA: NSTC - National Science and Technology Council
- USA: DoD - Verteidigungsministerium
- USA: DOE - Energieministerium
- USA: NASA - National Aeronautics and Space Administration
- USA: NIH - National Institutes of Health
- USA: NSF - National Science Foundation
- USA: AACC - American Association of Community Colleges
- USA: AAU - Forschungsuniversitäten der Association of American Universities
- USA: National Academies
- USA: AAAS - American Association for the Advancement of Science
Nachrichten
2.2 Überblick zur internationalen Kooperation
Das Außenministerium (U.S. Department of State, DoS) ist zuständig für die internationale Zusammenarbeit und gibt politische Ziele vor. Eine spezielle Strategie zur Internationalisierung von Bildung und Forschung existiert nicht. Dennoch bemüht sich das Außenministerium, die Stellung der USA als weltweit beliebtestes Zielland für internationale Studierende zu pflegen und zu fördern. Dabei unterstützen die rund 400 Studienberatungszentren des Netzwerks EducationUSA sowie das Institute of International Education (IIE), das derzeit mehr als 200 internationale Mobilitätsprogramme administriert, darunter auch das bekannte Fulbright-Programm des DoS.
Der Anteil internationaler Studierender, die einen Abschluss in den USA anstrebten, lag 2021 bei knapp 5 Prozent und damit wie zuvor etwas unter dem OECD-Durchschnitt. Die absoluten Zahlen sind in jedem Fall trotz des Corona-bedingten Rückgangs sehr beeindruckend: Mit 833.000 internationalen Studierenden lag die USA weltweit weiter unangefochten auf Platz 1 der Zielländer. Der Anteil der int. Promovierenden reduzierte sich allerdings auf 22 Prozent und lag damit erstmals etwas unter dem OECD-Durchschnitt. Die Anzahl der US-amerikanischen Studierenden, die im Ausland einen Abschluss anstrebten, war mit 0,6 Prozent sehr gering (siehe Bildungsindikatoren).
Mit 75 Prozent kommt die überwältigende Mehrheit der int. Studierenden in den USA aus Asien (siehe Bildung auf einen Blick, S. 264). Führende Herkunftsländer 2021 waren China, Indien, Südkorea, Kanada und Saudi-Arabien. Die führenden Zielländer waren hingegen Mexiko, Großbritannien, Kanada, Deutschland und Indien, gefolgt von Frankreich, Australien und Japan (Quelle: UNESCO Institute of Statistics (Quelle: UNESCO Institute of Statistics Global Flow of Tertiary-Level Students, erfasst werden nur diejenigen Studierenden, die einen Abschluss im Ausland anstreben. Zu China als Zielland fehlen Daten).
Eine Besonderheit der USA ist, dass eine Reihe von Forschungsförderorganisationen, insbesondere die National Institutes of Health (NIH), Mittel für Projekte direkt an ausländische Einrichtungen/Hochschulen vergeben, sofern dies den Interessen der USA dient.
Enge Forschungsbeziehungen bestehen zu Kanada, den europäischen Ländern sowie zu Ländern des asiatisch-pazifischen Raums. Der Anteil internationaler Ko-Publikationen an der Gesamtzahl der wissenschaftlichen Publikationen ist in den USA von 18,7 Prozent in 1996 auf 37,9 Prozent im Jahr 2023 gewachsen. Zum Vergleich: In vielen kleineren westlichen Wissenschaftsnationen wie Deutschland, Frankreich und Kanada lag die internationale Ko-Publikationsrate bereits 1996 bei gut 30 Prozent und betrug 2023 über 50 Prozent (Quelle: SCImago. SJR — SCImago Journal & Country Rank. Retrieved April 25, 2024, from www.scimagojr.com).
Unter den fünf wichtigsten Ko-Publikationsländern der USA belegt China nach wie vor den Spitzenplatz, die Anzahl der Ko-Publikationen war jedoch in jüngster Zeit rückläufig. Es folgen auf den Rängen 2 bis 5 Großbritannien, Kanada, Deutschland und Italien. Indien belegt derzeit Rang 8 (Quelle: Scopus database, Elsevier B.V., 2022-24, downloaded on February 12, 2025). In einem früheren Dreijahreszeitraum (2019-21) hatte Indien noch auf Rang 12 gelegen.
Für die bilateralen und multilateralen Wissenschafts- und Technologieabkommen zwischen den USA und Partnern im Ausland ist das Außenministerium zuständig. Dort werden derzeit die Aktivitäten zu mehr als 50 Rahmenvereinbarungen verwaltet, 38 davon mit Staaten außerhalb der EU.
Die Ausrichtung der internationalen Forschungs- und Innovationskooperation unter der Präsidentschaft Biden (2021-2025) folgte drei Grundsätzen: Zum einen wurde ein deutlich stärkerer Fokus auf die Verhinderung unerwünschter Wissensabflüsse durch mehr Forschungssicherheit gelegt. Damit wurde ein Konzept übernommen und fortgeschrieben, das die Trump Administration in der Endphase ihrer ersten Amtsperiode entwickelt hatte. Gleichzeitig blieb es ein wichtiges Ziel der Biden Administration, die Offenheit des US-amerikanischen Forschungssystems und die Anziehungskraft für internationale Forschungstalente zu bewahren (siehe Guidance for U.S. Scientific Research Security That Preserves International Collaboration, 4. Januar 2022).
Ein gezielter Ausbau internationaler FuE-Kooperation erfolgte unter dem Präsidenten Biden vor allem mit sogenannten gleichgesinnten Ländern („like-minded countries“). Multilaterale Ansatzpunkte bildeten die sogenannte Quad-Gruppe mit Australien, Indien und Japan und die Abstimmung mit der Europäischen Union im Rahmen des 2021 geschaffenen transatlantischen Handels- und Technologierat (TTC). Ein weiterer multilateraler Schwerpunkt war die Forschung und Entwicklung einer sicheren und vertrauenswürdigen Künstlichen Intelligenz (KI). Bilateral baute die USA die Kooperation mit Indien aus und schloss eine Reihe von Abkommen mit westlichen Industrieländern insbesondere zur Kooperation in den Quanteninformationswissenschaften und -technologien.
Es ist derzeit noch unklar (Stand Anfang Februar 2025), inwieweit diese Ansätze für mehr Forschungssicherheit und für den Ausbau der Kooperation mit den sogenannten gleichgesinnten Ländern in der zweiten Amtszeit von Präsident Trump (2025-29) fortgeführt werden.
Dies gilt auch und gerade für die Kooperation mit der Europäischen Union. Bereits seit 1998 besteht ein Abkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen den USA und der Europäischen Union. Aktuelle Informationen können auf der Webseite der EU zur Kooperation mit den USA im Bereich Forschung und Innovation abgerufen werden. Einrichtungen aus den USA können sich an dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa (2021-27) beteiligen und in Ausnahmefällen auch eine europäische Förderung erhalten. Für die Gesundheitsforschung werden beispielsweise regelmäßig europäische Fördergelder gewährt. Dasselbe galt bereits für das Vorgängerprogramm Horizont 2020 (2014-20). Bis Januar 2025 warb die USA unter Horizont Europa europäische Fördergelder in Höhe von 62,56 Millionen Euro ein. Unter den insgesamt 751 Projekten, an denen sich die USA beteiligte, verzeichnete mit 342 Projekten knapp die Hälfte auch eine deutsche Teilnahme (Quelle: eCORDA-Datenbank).
Wenige Tage vor der Amtsübernahme von Präsident Trump im Januar 2025 wurde eine Erklärung von EU und USA veröffentlicht, nach der die Kooperation zukünftig ausgebaut werden soll. Es ist allerdings fraglich, ob die Trump Administration diese Erklärung zukünftig auch umsetzen wird. Insbesondere die geplante Schwerpunktsetzung auf den Klimawandel erscheint angesichts der veränderten Prioritäten unter der Präsidentschaft Trumps (siehe letzter Abschnitt) nicht mehr umsetzbar zu sein.
Weitere Informationen
Links/Institutionen
- USA: DoS - Außenministerium
- Education USA - Your Guide to U.S. Higher Education
- USA: IIE - Institute of International Education
- USA: NIH - National Institutes of Health
- USA: NSF OISE - National Science Foundation: Office of International Science and Engineering
- Europäische Kommission: Portal zu Horizont 2020
- ENRICH USA - Europäisches Netzwerk von Forschungs- und Innovationszentren und Drehscheiben
- USA: USAID – United States Agency for International Development
Nachrichten
2.3 Überblick zur Kooperation mit Deutschland
Die Zusammenarbeit in Bildung und Forschung zwischen Deutschland und den USA hat für beide Länder einen hohen Stellenwert: Aus US-amerikanischer Perspektive liegt Deutschland als Zielland für Studierende aus den USA wie auch als Ko-Publikationsland für wissenschaftliche Veröffentlichungen unter den Top 5 (siehe vorheriger Abschnitt). Aus deutscher Perspektive platziert sich die USA als Zielland ebenfalls unter den Top 5 (Daten für 2019, Wissenschaft weltoffen 2022, S. 63) und liegt als Ko-Publikationsland sogar auf Rang 1. Als Herkunftsland für internationale Studierende kommt beiden Ländern jeweils eine geringere Bedeutung zu.
Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA ist dezentral organisiert und wird von den Forschungsorganisationen, Forschungsinstituten bzw. Forschenden weitgehend selbstständig betrieben. Es gibt zahlreiche bilaterale Kooperationsvereinbarungen zwischen Einzelinstitutionen, die die Basis für ein enges Netzwerk deutsch-amerikanischer Forschungsprojekte bilden.
Ein Rahmenabkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA wurde im Februar 2010 unterzeichnet.
Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) fördert Kooperationsprojekte mit verschiedenen fachlichen Schwerpunkten, wichtig ist vor allem die Gesundheitsforschung (Überblick zu bilateralen und multilateralen Projekten mit einer Förderung des BMFTR). Im Jahr 2009 wurde eine deutsch-US-amerikanische Förderinitiative in der Zusammenarbeit in den „Computational Neurosciences“ begonnen, die gemeinsam vom deutschen Forschungsministerium (bis Mai 2025 BMBF) und der National Science Foundation (NSF) getragen wird. Das Ziel der regelmäßigen Förderrunden ist es, transnationale Forschungsprojekte durchzuführen. Zudem hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit der National Science Foundation (NSF) ein Abkommen vereinbart, das Anträge für Forschungsprojekte zwischen Forschenden mit Institutssitz in den USA und Deutschland im Rahmen von gemeinsamen Ausschreibungen ermöglicht. 2023 waren beispielsweise Bewerbungen in den Fachgebieten Physik, Klimawandel sowie sicherer und vertrauenswürdiger Cyberspace möglich.
Die Grundlage der Kooperation in der bilateralen Berufsbildungszusammenarbeit bildet die Gemeinsame Absichtserklärung zwischen dem damaligen Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF), für Wirtschaft und Energie (BMWi) und für Arbeit und Soziales (BMAS) der Bundesrepublik Deutschland und den Ministerien für Wirtschaft (Department of Commerce, DoC), für Bildung (Department of Education – DoE) und für Arbeit (Department of Labour, DoL) der Vereinigten Staaten von Amerika bezüglich der Zusammenarbeit bei der Förderung der dualen Ausbildung und der beruflichen Bildung. Die erste Absichtserklärung wurde am 5. Juni 2015 unterzeichnet und hatte eine Laufzeit von drei Jahren bis Juni 2018. Die zweite Absichtserklärung wurde am 12. November 2020 unterzeichnet. Im Fokus der BMBF-Förderung stehen die Entwicklung und Erprobung betrieblicher Ausbildung, dabei zusätzlich die Erprobung sozialpartnerschaftlicher Kooperationsmodelle und die Dissemination erfolgreicher Ansätze.
Der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) weist derzeit 2.295 offizielle Kooperationen zwischen Deutschland und den USA aus. 238 deutsche Hochschulen kooperieren mit 627 US-amerikanischen Hochschulen und 30 sonstigen Einrichtungen (Stand: 02/2025).
Internationale Mobilität von und in die USA wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) gefördert. In der gemeinsamen Verantwortung von DAAD, DFG und AvH wird das German Academic International Network (GAIN) gepflegt, ein Netzwerk von deutschen Studierenden und Forschenden in Nordamerika.
- 2023 (in Klammern die Zahlen für 2019 Pre-Covid) hat der DAAD unter eigenen Programmen Förderung für einen Aufenthalt in den USA an 2.537 (3.626) Studierende und Graduierte (inkl. Promovierende, Statusgruppen I-III) und 311 (611) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Hochschullehrkräfte (inkl. Post-Docs, Statusgruppe IV) aus Deutschland vergeben. In der Förderbilanz der DAAD sind die USA damit nach wie vor mit weitem Abstand das wichtigste Zielland. In den obengenannten Kategorien erhielten außerdem 1.159 (1.025) und 307 (152) Geförderte aus den USA eine Unterstützung des DAAD, um eine Aktivität im eigenen Land oder einen Auslandsaufenthalt, darunter auch Deutschlandaufenthalte, zu finanzieren.
- Die AvH fördert ausländische Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aller Fächer und Länder, die mit Hilfe von Forschungsstipendien und -preisen in Deutschland tätig werden. 2023 wurden 74 Forschungsstipendien und 30 Forschungspreise an Geförderte aus den USA vergeben. Bei der Anzahl der Forschungspreise liegt die USA in der Förderbilanz der AvH an erster Stelle, während sie bei den Forschungsstipendien gleichauf mit China liegt.
- Auch bei der DFG, die eng mit der National Science Foundation (NSF) kooperiert, genießt die USA einen hohen Stellenwert. 2023 gab es 5 Internationale Graduiertenkollegs (IGKs). Als Zielland für deutsche Post-Docs belegten die USA mit 314 Walter-Benjamin-Stipendien den Spitzenrang vor dem Vereinigten Königreich.
Die vier großen außeruniversitären Forschungsorganisationen pflegen die Zusammenarbeit mit den USA seit Langem intensiv.
2023 beherbergte die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) 633 US-amerikanische Nachwuchs- und Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. In der Förderbilanz der MPG lag die USA damit als Herkunftsland für Gastforschende auf Rang 4 hinter China, Indien und Italien. In der Projektkooperation belegte sie mit 933 Projekten mit weitem Abstand den Spitzenrang. Auch das Max Planck Florida Institute for Neuroscience und die Einrichtung von vier internationalen Max Planck Centern unterstreichen die herausragende Stellung, die die Kooperation einnimmt (siehe unten).
Unter dem Dach von Fraunhofer USA operieren derzeit eine Reihe von rechtlich unselbstständigen Fraunhofer-Zentren bzw. Büros mit eigenen Forschungskapazitäten sowie ein Marketingbüro (siehe unten).
Die Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) arbeitet in zahlreichen Projekten in allen thematischen Bereichen mit US-amerikanischen Partnern zusammen. Herausragend ist die Zusammenarbeit in der physikalischen Grundlagenforschung. Auch in der Gesundheitsforschung gibt es eine enge Kooperation.
In der Förderbilanz der Leibniz-Institute ist die USA mit 738 Personen (2023) das mit Abstand wichtigste Herkunftsland für Gastforschungsaufenthalte. Mit der Smithsonian Institution wurde eine langfristige strategische Kooperation vereinbart.
Für Deutschland sind die USA der wichtigste außereuropäische Kooperationspartner für Forschung in den Themen Weltraum, Aeronautik und Energie. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) kooperiert in diesen Themen eng mit verschiedenen Partnern in den USA und unterhält außerdem eine Außenstelle in Washington D.C. Das DLR und die NASA („National Aeronautics and Space Administration“) haben bereits bei zahlreichen Forschungsaktivitäten erfolgreich kooperiert: bei der astronautischen Raumfahrt, bei der Erforschung des Weltalls, in der Luftfahrt- und Klimaforschung und in der Erdbeobachtung. Das 2010 geschlossene 10-jährige Rahmenabkommen zur bilateralen NASA-DLR-Zusammenarbeit wurde Ende 2020 um weitere zehn Jahre verlängert. Beispiele für erfolgreiche Kooperationen sind das deutsch-amerikanische Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie SOFIA sowie die Satellitenmission GRACE und das Nachfolgeprojekt GRACE Follow On (GRACE-FO).
Es folgt eine Auswahl von Einrichtungen vor Ort, die die Kooperation zwischen Deutschland und den USA tragen und unterstützen:
- Deutsches Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) New York beziehungsweise das German Center for Research and Innovation (GCRI), New York. Es wurde im Februar 2010 mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes eröffnet. Dazu gehören die DAAD Außenstelle New York und das DFG-Büro Nordamerika in New York. Ein Schwerpunkt liegt auf Hochschulkooperationen und Forschungsmarketing.
- Im April 2022 hat das DWIH San Francisco als weltweit sechstes DWIH seine Arbeit aufgenommen. Ziel der neuen Einrichtung ist es, einen direkten Zugang zur weltweit bekannten Start-up-Szene des Silicon Valley und den renommierten Universitäten Stanford und Berkeley zu gewinnen. Teil des DWIH in San Francisco ist das dritte Büro der DFG in Nordamerika.
- DFG-Büro Nordamerika in Washington, das den Schwerpunkt auf die Kooperation mit US-amerikanischen Förderorganisationen legt;
- „American Friends of the Alexander von Humboldt Foundation", Washington;
- Deutsches Historisches Institut (GHI) in Washington und in Berkeley (GHI Pacific Regional Office an der University of California);
- Fraunhofer USA, Hauptsitz Plymouth (Michigan) in der Nähe von Detroit mit drei Forschungszentren und einem Marketingbüro an verschiedenen Standorten;
- Max Planck Florida Institute for Neuroscience (MPFI) auf dem Campus der Florida Atlantic University (FAU) Jupiter, Florida;
- „Max Planck - NYU Center for Language, Music and Emotion" (ClaME) eingerichtet von der New York University sowie dem Max-Planck-Institut (MPI) für empirische Ästhetik;
- Max Planck - Harvard Research Center for Archaeoscience of the Ancient Mediterranean" eingerichtet von der Harvard University und dem MPI für Menschheitsgeschichte;
- „Max Planck-New York City Center on Non-Equilibrium Quantum Phenomena“, eingerichtet von der Columbia University sowie dem Flatiron Institute/ MPI für Struktur und Dynamik der Materie;Außenstellen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Washington D.C.;
Folgende Zentren haben ihre Aktivitäten eingestellt:
- „Max Planck - Harvard Research Center for Quantum Optics" eingerichtet von der Harvard University und dem MPI für Quantenoptik;
- „Max Planck - Yale Center for Animal Movement and Global Change” eingerichtet von der Yale University und dem MPI für Ornithologie;
- „Max Planck Princeton Research Center for Plasma Physics" eingerichtet von der Princeton University und den drei Max Planck Instituten (MPIs) für Plasmaphysik, für Astrophysik und für Sonnensystemforschung;
Zusätzlich haben viele deutsche Universitäten Vertretungen in den USA, mehr als 25 deutsche Hochschulbüros sind alleine im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus New York (DWIH NY) vertreten.
Weitere Informationen
Bekanntmachungen
Links/Institutionen
- BIBB-GOVET: USA – Länder- und Projektinformationen zur Berufsbildung
- DAAD: USA – Länder- und Programminformationen zu Hochschulen
- GAIN - German Academic International Network
- Max-Planck-Institut Florida für Neurowissenschaften
- Max-Planck Princeton Center for Fusion and Astro Plasma Physics
- Fraunhofer weltweit: USA – Programminformationen
- DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
- DWIH - Deutsches Wissenschafts- und Innovationshaus New York
Nachrichten
3Bildungs-, Forschungs- und Innovationslandschaft und –politik
3.1 Bildungslandschaft
Indikatoren für Bildung
Indikator |
USA |
Deutschland |
OECD-Gesamt |
Stand |
---|---|---|---|---|
Bildungsanteil am Bruttoinlandsprodukt: Bildung insgesamt [Prozent] |
5,81 |
4,57 |
4,91 |
2021 |
Wachstum des Bildungsanteils am BIP (Differenz des BIP-Bildungsanteils zu dem des Vorjahres) [Prozent] |
-0,23 |
-0,03 |
-0,15 |
2021 |
Bildungsanteil am Bruttoinlandsprodukt: tertiäre Bildung [Prozent] |
2,32 |
1,32 |
1,48 |
2021 |
Öffentlicher Anteil an den Ausgaben für tertiäre Bildung [Prozent] |
38,7 |
83,9 |
68,7 |
2021 |
Anteil internationaler abschlussorientierter Studierender aus dem Land [Prozent]* |
0,56 |
4,08 |
1,79 |
2022 |
Anzahl Studierender im Tertiärbereich insgesamt [Mio.]1 |
17,860 |
3,363 |
- - |
2022 |
Anteil internationaler abschlussorientierter Studierender im Land [Prozent]** |
4,89*** |
12,00 |
- - |
2022 |
Anzahl Promovierender insgesamt |
353.268 |
200.307 |
- - |
2022 |
Anteil internationaler abschlussorientierter Promovierender im Land [Prozent]** |
25,19*** |
22,79 |
- - |
2022 |
Anteil 25- bis 34-Jähriger mit einem Abschluss im Tertiärbereich [Prozent] |
51,83 |
38,51 |
47,57 |
2023 |
Anteil an neuen Studienabschlüssen in Mathematik, Statistik und Naturwissenschaften [Prozent] |
8,21 |
7,93 |
5,45 |
2022 |
Anteil an neuen Studienabschlüssen in Ingenieurswissenschaften, Fertigung und Konstruktion [Prozent] |
6,95 |
22,53 |
13,60 |
2022 |
PISA-Ergebnisse: Lesen [Punktzahl (Platzierung)] |
504 (9) |
480 (21) |
472 |
2022 |
PISA-Ergebnisse: Mathematik [Punktzahl (Platzierung)] |
465 (34) |
475 (24) |
485 |
2022 |
PISA-Ergebnisse: Naturwissenschaften [Punktzahl (Platzierung)] |
499 (16) |
492 (22) |
476 |
2022 |
Weitere Informationen
Links/Institutionen
Schulen und Hochschulen
Das Schulsystem ist in den USA eine Angelegenheit der Bundesstaaten, woraus sich eine große Heterogenität ergibt. Wichtige Entscheidungen werden auch auf der Ebene der Schulbezirke gefällt, so dass selbst innerhalb der einzelnen Bundesstaaten erhebliche Unterschiede existieren. Auch die Schulpflicht ist von den Bundesstaaten unterschiedlich geregelt, in einigen Bundesstaaten reicht die Schulpflicht vom vollendeten sechsten bis zum vollendeten achtzehnten Lebensjahr, in anderen Bundesstaaten gibt es hingegen nur eine Bildungs- oder Unterrichtspflicht, so dass dort keine Schule besucht werden muss. Etwa 3 Prozent der Schüler im schulpflichtigen Alter werden zu Hause unterrichtet.
Die meisten Schüler in den USA besuchen staatliche, über Steuergelder finanzierte Schulen. Das öffentliche Schulsystem ist koedukativ. Etwa 10 Prozent der US-Schüler besuchen private Schulen, für die eine Gebühr bezahlt werden muss. Die Kinder werden gewöhnlich mit fünf Jahren in den sogenannten Kindergarten eingeschult. Zuvor haben bereits viele Kinder ein Vorschulprogramm (Nursery School) absolviert. Die Junior High Schools und Middle Schools umfassen meist die Klassenstufen 6-8, gelegentlich darüber hinaus auch die Klassenstufe 5 oder 9. Die High School ist für die sekundäre Ausbildung zuständig. Sie umfasst die Klassenstufen 9 bis 12 und wird mit dem „High School Diploma“ abgeschlossen. Die High School ist eine Schule mit Kurssystem, Klassenverbände existieren nicht.
Im Rahmen der PISA-Studie der OECD („Programme on International Student Assessment“) werden die Kompetenzen 15-jähriger Schüler geprüft und länderübergreifend verglichen. Dabei liegen die USA bei den Kompetenzen im Lesen und in den Naturwissenschaften über den Durchschnittswerten der OECD, in Mathematik deutlich darunter.
Jede Hochschule entscheidet eigenständig darüber, wen sie zum Studium zulässt und wie die Richtlinien für die Zulassung aussehen. In der Regel müssen die Studenten die High School abgeschlossen haben oder ein GED („General Equivalency Diploma") vorweisen. Zudem müssen sie einen standardisierten Test absolvieren. Die Studiengebühren sind nach wie vor sehr hoch und insbesondere in Folge der Wirtschaftskrise 2007 noch gestiegen. Ein internationaler Vergleich für einheimische Studierende an öffentlichen Hochschulen zeigt, dass die USA innerhalb der OECD nur von Großbritannien übertroffen werden. Demnach mussten US-amerikanische Studierende für ein Bachelor-Studienjahr etwa 9.500 USD und für ein Master-Studienjahr mehr als 12.000 USD bezahlen . An privaten Hochschulen liegen die Studiengebühren noch um ein Vielfaches höher (OECD Education at a Glance (2024), Daten und Grafik Figure C 5.1).
Im postsekundären Bildungswesen der USA gibt es etwa 10.000 Einrichtungen, gut 4500 davon akkreditierte Hochschulen. Das Hochschulsystem der USA lässt sich in vier Bereiche gliedern:
- Die staatlichen Hochschulen sind sehr divers und reichen von lokalen Community Colleges über regionale, staatliche Universitäten bis zu großen Forschungseinrichtungen. Die Finanzmittel für diese Hochschulen stammen, je nach Bundesstaat in unterschiedlichem Maße, hauptsächlich aus staatlichen Ressourcen.
- Auch die privaten gemeinnützigen Hochschulen (private, non-profit) sind heterogen. Neben kleinen Liberal Arts Colleges gehören auch die großen, namhaften Forschungsuniversitäten wie Stanford oder Harvard, die sich in der Regel durch Stiftungsvermögen finanzieren, in diese Kategorie.
- Private gewinnorientierte Hochschulen (private, for-profit) beziehen ihre Einnahmen überwiegend aus Studiendarlehen der Bundesregierung. An gewinnorientierten Hochschulen sind nur 12 Prozent aller Studierenden eingeschrieben.
- Die Community Colleges sind von der Regierung finanzierte Colleges, die zweijährige Studiengänge anbieten, welche zu einem sogenannten „Associate Degree“ führen. Viele Studierende beginnen aufgrund der hohen Studienkosten ihr Studium an einem Community College und wechseln erst nach einigen Semestern an eine Hochschule mit vierjährigen Studiengängen, an der sie einen Bachelorabschluss erwerben können (Quelle: DAAD-Ländersachstand USA 2017).
Die Tendenz bei den Studierendenzahlen ist seit einigen Jahren leicht rückläufig. Im Herbst 2017 registrierte man etwa 19,76 Millionen Studierende. Im Herbst 2022 waren 18,58 Millionen Studierende an Hochschulen („degree-granting postsecondary institutions“) in den USA eingeschrieben. Davon führten mit 15,39 Millionen Studierenden mehr als drei Viertel ein grundständiges Studium (Undergraduate Program) durch. Aus dieser Gruppe waren knapp 4,7 Millionen (30 Prozent) an Community Colleges mit 2-jährigen Programmen und rund 10,7 Millionen (70 Prozent) an Colleges und Universitäten mit 4-jährigen Programmen eingeschrieben. Dazu kamen an den Institutionen mit 4-jährigem Programm 3,18 Millionen Studierende in der Postgraduiertenphase (Quelle: National Center for Education Statistics – NCES Digest Education Statistics 22).
Die 62 führenden Forschungsuniversitäten, die sich für die Förderung der akademischen Forschung und Lehre in Nordamerika einsetzen, haben sich zur Association of American Universities (AAU) zusammengeschlossen (siehe unter FuE im öffentlichen und privaten Sektor). In der Association of American Colleges & Universities (AAC&U) haben sich fast 1400 Hochschulen und Colleges zusammengeschlossen. Die AAC&U legt ihren inhaltlichen Schwerpunkt auf ein breites Angebot in der tertiären Ausbildung. Die American Association of Community Colleges (AACC) vertritt bundesweit etwa 1.200 Colleges mit zweijährigen Programmen.
Die Präferenz für Tertiärbildung ist in in den USA schon lange ausgeprägt: In der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (25-64 Jahre) liegt der Anteil mit Abschlüssen im Tertiärbereich bei 51 Prozent. Das US-amerikanische Profil weicht dabei etwas von dem OECD-Profil ab: Die Anteile der Abschlüsse von Kurzzeitstudien („short-cycle tertiary“), Bachelor-Abschlüssen sowie von Promotionen sind etwas höher, der Anteil der Master-Abschlüsse ist aber etwas niedriger (siehe OECD Education at a Glance (2024), Abbildung A1.1, Daten und Grafik). In der jüngeren Altersgruppe der 25-34jährigen hat der Anteil der Personen mit tertiärem Bildungsabschluss im Vergleich zur Gruppe der 25-64jährigen anders als in vielen anderen Ländern allerdings kaum weiter zugenommen. Im Vergleich zu dem OECD-Durchschnitt und den deutschen Werten ist der Anteil von 51,8 Prozent jedoch weiterhin hoch (siehe Bildungsindikatoren).
3.2 Forschungs- und Innovationslandschaft
FuE-Indikatoren
Indikator |
USA |
Deutschland |
OECD |
Stand |
---|---|---|---|---|
Nationale FuE-Ausgaben [Mio. USD**] |
823.405 |
158.837 |
1.930.649 |
2023/2023/2023 |
FuE-Ausgabenwachstum im Vergleich zum Vorjahr [Prozent] |
3,06 |
0,85 |
2,43 |
2022/2023/2023 |
Nationale FuE-Ausgaben [Mio. USD*] |
955.578 |
178.970 |
2.196.800 |
2023/2023/2023 |
FuE-Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) [Prozent] |
3,45 |
3,11 |
2,70 |
2023/2023/2023 |
Anteil der FuE-Ausgaben des Staates am BIP [Prozent] |
0,65 |
0,92 |
0,61 |
2023/2021/2022 |
Anteil der FuE-Ausgaben der Wirtschaft am BIP [Prozent] |
2,40 |
1,93 |
1,75 |
2023/2021/2022 |
Ausgaben für FuE in Unternehmen (BERD) [Mio. USD*] |
749.390 |
122.149 |
1.615.925 |
2023/2023/2023 |
Anteil der öffentlich finanzierten Ausgaben für FuE in Unternehmen (direkter Förderanteil) [Prozent] |
4,62 |
3,52 |
4,81 |
2023/2021/2022 |
Anteil der vom Ausland finanzierten Ausgaben für FuE in Unternehmen [Prozent] |
7,69 |
7,90 |
8,09 |
2023/2021/2022 |
Ausgaben für FuE in Hochschulen (HERD) [Mio. USD*] |
102.044 |
30.838 |
347.351 |
2023/2023/2023 |
Anteil der unternehmensfinanzierten Ausgaben für FuE in Hochschulen [Prozent] |
5,16 |
13,09 |
6,25 |
2023/2021/2021 |
Ausgaben für FuE in außeruniversitären öffentlichen Forschungseinrichtungen (GOVERD) [Mio. USD*] |
75.823 |
21.715 |
187.216 |
2023/2023/2023 |
Anteil der unternehmensfinanzierten Ausgaben für FuE in außeruniversitären öffentlichen Forschungseinrichtungen [Prozent] |
0,32 |
7,93 |
2,52 |
2023/2021/2022 |
Anzahl der Forschenden (Vollzeitäquivalente) |
1.681.676 |
498.500 |
6.327.470 |
2022/2023/2022 |
Anzahl der Forschenden (VZÄ) je 1000 Beschäftigte |
10,48 |
10,83 |
9,91 |
2022/2023/2022 |
Anteil der Forschenden (VZÄ) in privaten Unternehmen [Prozent] |
79,49 |
61,75 |
66,36 |
2022/2023/2022 |
Anteil internationaler Ko-Patente an Patentanmeldungen unter dem Vertrag über Patentzusammenarbeit (PCT) [Prozent](1) |
13,1 |
19,4 |
8,2 |
2020 |
FuE-Finanzierung
In den OECD-Ländern mit überwiegend hohem Einkommen finanziert meist die inländische Wirtschaft den größten Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (OECD Gesamt und Deutschland 64 Prozent). Die Anteile betragen für den Staat 24 bzw. 28 Prozent und für das Ausland 7 Prozent (OECD Gesamt und Deutschland).
Im Vergleich dazu hat die Wirtschaft in den USA noch etwas höhere und der Staat noch etwas niedrigere Anteile. Der Anteil sonstiger Finanzierungsquellen ist in den USA mit 6,5 Prozent gegenüber 5 Prozent im OECD-Raum etwas erhöht. Zu der Aufteilung im Jahr 2020 liegen noch keine Daten vor. 2018 verteilten sich diese sonstigen Anteile im Umfang von über 40 Milliarden USD zu etwa gleichen Teilen auf Eigenmittel der Hochschulen (z.B. aus Kapitalerträgen, Studiengebühren) sowie auf Zuschüsse von privaten gemeinnützigen Einrichtungen (Quelle: Statistik-Institut der UNESCO, 9. Juni 2022).
FuE-Durchführung
Bei der Durchführung von Forschung und Entwicklung (FuE) nehmen die Unternehmen in den OECD-Ländern meist eine dominante Rolle ein (Anteile für Deutschland und OECD Gesamt liegen bei 67 und 71 Prozent). Der Anteil der Unternehmen in den USA liegt mit über 75 Prozent noch etwas höher.
Während der öffentliche Sektor im OECD-Raum überwiegend hochschulzentriert ist (Verhältnis von GOVERD zu HERD von etwa 35 : 65), gilt dies in geringerem Maße auch für Deutschland und die USA. Hier spielen außeruniversitäre öffentliche Forschungseinrichtungen eine etwas größere Rolle: Das Verhältnis von GOVERD zu HERD liegt in den USA wie auch in Deutschland bei etwa 45 : 55.
In Bezug auf den Anteil der privaten gemeinnützigen Einrichtungen an der FuE-Durchführung liegen die USA mit einem Anteil von 4 Prozent an zweiter Stelle aller OECD-Mitgliedsländer. In absoluten Zahlen entspricht dies etwa 28 Milliarden USD, die für FuE-Aktivitäten in privaten Stiftungen ausgegeben werden.
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Forschungs- und Förderorganisationen
Die Gestaltung der Wissenschaftspolitik und öffentlichen Förderung von Forschung und Entwicklung wird von einem breiten Spektrum von Behörden, Fachministerien, Agenturen und Gremien getragen. Es gibt in den USA weder ein Wissenschafts- und Forschungsministerium noch einen gemeinsamen Forschungsetat (siehe unter Für Bildung und Forschung zuständige Ministerien).
In den USA führen die Fachministerien (Gesundheit, Energie, Verteidigung, Handel) selbst Forschungen in eigenen Einrichtungen durch.
Im Verantwortungsbereich des Energieministeriums (U.S. Department of Energy) werden derzeit 17 nationale Forschungs- und Technologiezentren betrieben, an denen energiebezogene Forschung und physikalische Grundlagenforschung durchgeführt wird.
Im Verantwortungsbereich des Gesundheitsministeriums (U.S. Department of Health and Human Services) arbeiten die National Institutes of Health (NIH), unter deren Dach die nationalen medizinischen Forschungsinstitute betrieben werden. Diese Institute, die alle relevanten Bereiche der medizinischen Forschung abdecken, liegen im Wesentlichen zentral in Bethesda, Maryland. Außerdem stellen die NIH die wichtigste Forschungsförderorganisation für Gesundheitsforschung dar (siehe unten).
Das National Institute of Standards and Technology (NIST) wird vom Handelsministerium (U.S. Department of Commerce) betrieben, besteht aus sechs Instituten und befasst sich mit Themen wie Standardisierung, Nanotechnologie, Informationstechnologien, physikalische Messtechnik und Metrologie.
Ebenfalls dem Handelsministerium zugeordnet ist die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), die in Kooperation mit verschiedenen Universitäten sechs Forschungsinstitute mit den thematischen Schwerpunkten Erdatmosphäre, Ozeane und Binnengewässer betreibt.
Neben staatlichen Einrichtungen führen auch private gemeinnützige Organisationen wie das Battelle Memorial Institut (BMI) oder die Carnegie Institution for Science Forschung und Entwicklung durch, teilweise auf der Basis eigener Kapitalerträge, teilweise mit Hilfe von Drittmitteln.
Die USA haben lange Zeit auf öffentlich finanzierte Einrichtungen zur Industrieforschung verzichtet. Unter der Präsidentschaft Obamas wurde eine Initiative ergriffen, um Industrieforschungsinstitute nach dem Vorbild von Fraunhofer einzurichten (Manufacturing USA, siehe unter Ingenieurwissenschaften und Produktionstechnologie).
Viele Bundesministerien können direkt wettbewerbliche Förderung an Hochschulen vergeben. Teilweise werden auch Förderagenturen eingesetzt. Die bekannteste ist die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), deren Vorgängerorganisation bereits 1958 im Verantwortungsbereich des Verteidigungsministeriums (U.S. Department of Defence) geschaffen wurde. Nach dem Vorbild der DARPA werden in den USA seit einigen Jahren weitere Förderagenturen geschaffen, die nach dem Prinzip der agilen Forschungsförderung sogenannte Sprunginnovationen fördern. Dazu zählen:
- Die Advanced Research Projects Agency-Energy (ARPA-E) im Verantwortungsbereich des Energieministeriums fördert seit 2009 Forschung und Entwicklung zu erneuerbaren Energien.
- Die Advanced Research Projects Agency-Health (ARPA-H) im Gesundheitsbereich hat 2023 ihre erste Ausschreibung eröffnet.
- Die 2023 gegründete Advanced Research Projects Agency Infrastructure (ARPA-I) für den Verkehrsbereich soll physische und digitale Infrastrukturtechnologien und -systeme der nächsten Generation für das US-Verkehrswesen fördern.
Es gibt außerdem mehrere unabhängige Fördereinrichtungen, die Fördergelder bundesweit zur Verfügung stellen:
- Die 1950 gegründete National Science Foundation (NSF) ist eine unabhängige Behörde der Regierung der USA, die die Aufgabe hat, Mittel für Forschungsprojekte im natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bereich zu vergeben. Mit einem jährlichen Etat von 9,06 Mrd. US Dollar leistet die NSF Zuschüsse der US-Regierung für die Grundlagenforschung an 1.850 Colleges, Hochschulen und Instituitionen (Zahlen für 2024, Quelle: Webseite). Unter dem Chips and Science Act 2022 wurde innerhalb der NSF ein neues Direktorat geschaffen. Ziel des „Technology, Innovation and Partnerships Directorate“ ist es, die NSF-Förderaktivitäten zum Transfer von Forschungsergebnissen in den Markt zu bündeln und auszubauen.
- Die National Institutes of Health (NIH) vergeben durch Fördermaßnahmen Mittel an Forschende und/oder Hochschulen. NIH ist die weltweit größte Förderorganisation für Gesundheitsforschung. Die gesamte Spanne von der biomedizinischen Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Forschung wird hier berücksichtigt.
- Das National Endowment for the Humanities (NEH) ist eine 1965 gegründete staatliche Stiftung zur Förderung der Geisteswissenschaften. Das NEH fördert sowohl kulturelle Institutionen als auch Forschende.
- In den USA spielen außerdem private Stiftungen eine wichtige Rolle in der Forschungsförderung, so z.B. die Bill & Melinda Gates Foundation, die unter anderem Vorhaben im Themenfeld der Infektionsforschung unterstützt.
Die USA zeichnen sich durch ein regulatorisches Umfeld aus, dass Unternehmen generell unterstützt. Außerdem können Aufwendungen für Forschung und Entwicklung steuerlich geltend gemacht werden. Es gibt keine auf Unternehmen spezialisierten Fördereinrichtungen. Eine direkte Förderung von Firmen ist durch das „Small Business Innovation Research Program" (SBIR) möglich. Durch dieses Programm fördern öffentlichen Einrichtungen technologische Innovationen in kleinen Unternehmen.
Einzelne Bundesstaaten werden teilweise selbst fördernd tätig bzw. haben eigene Fördereinrichtungen, so z.B. das California Institute for Regenerative Medicine (CIRM), die seit 2004 Projekte in der Stammzellenforschung und regenerativen Medizin fördern.
Den mit Abstand höchsten Gesamtetat für Forschung und Entwicklung (FuE) hatte im Fiskaljahr das Verteidigungsministerium, gefolgt vom Gesundheitsministerium, dem Energieministerium sowie der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Das gesamte Budget der US-amerikanischen Bundesregierung für FuE belief sich im Fiskaljahr 2021 auf 181,4 Milliarden USD. Der National Science Board (NSB) veröffentlicht für das Fiskaljahr 2021 eine Aufstellung zur Aufteilung des Gesamtbudgets auf Ministerien und Behörden mit Anteilen eigener Durchführung und Förderung Externer (Quelle: NSB/NSF 2022: Science and Engineering Indicators 2022, RD-16 Federal obligations for R&D and R&D plant, by agency and performer: FY 2020, Table RD-15). In der folgenden Tabelle wurden die ersten acht Ministerien und Behörden ausgewählt, auf die ein großer Teil der Gesamtausgaben entfielen. Zusätzlich wurden Zahlen zum Ministerium für Heimatschutz, zur Environmental Protection Agency (EPA) sowie zur Agency for International Development (USAID) mit einbezogen.
Weitere Informationen
Links/Institutionen
- USA: DOE - Energieministerium
- USA: DOC - Handelsministerium
- USA: DoD - Verteidigungsministerium
- USA: NIH - National Institutes of Health
- USA: NIST - National Institute of Standards and Technology
- USA: NOAA - National Oceanic and Atmospheric Administration
- USA: Manufacturing USA - Innovationsinstitute für industrielle Fertigung
- USA: NSF - National Science Foundation
- USA: NEH - National Endowment for the Humanities
- USA: USAID – United States Agency for International Development
- USA: NASA - National Aeronautics and Space Administration
Nachrichten
Ministerien und Agenturen |
Gesamtetat für FuE [Mio. USD] |
Anteil Durchführung von FuE in eigenen Einrichtungen [Prozent] |
Anteil Förderung von FuE in externen Einrichtungen [Prozent] |
---|---|---|---|
Gesamtbudget der Bundesregierung |
173.552 |
40,1 |
59,9 |
U.S. Verteidigungsministerium |
67,006 |
37,0 |
63,6 |
U.S. Gesundheitsministerium |
61,774 |
35,2 |
64,8 |
U.S. Energieministerium |
15,778 |
65,6 |
34,4 |
National Aeronautics and Space Administration (NASA) |
10,573 |
45,7 |
54,3 |
National Science Foundation (NSF) |
6,792 |
4,2 |
95,8 |
U.S. Agrarministerium |
3,433 |
72,2 |
27,8 |
U.S. Handelsministerium |
1,980 |
79,6 |
20,4 |
U.S. Transportministerium |
1,224 |
24,3 |
75,7 |
U.S. Ministerium für Heimatschutz |
507,5 |
44,2 |
55,8 |
Environmental Protection Agency (EPA) |
493 |
49,9 |
50,1 |
United States Agency for International Development (USAID) |
194,3 |
10,2 |
89,9 |
Quelle: National Science Board (NSB) und National Science Foundation (NSF): Science & Engineering Indicators 2020, Tabelle 4.15
|
FuE im öffentlichen und privaten Sektor
Wie in anderen Industrieländern ist in den USA die Verteilung der Forschungs- und Entwicklungsressourcen regional sehr unterschiedlich. Die Rangliste der Bundesstaaten mit den höchsten Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) wird von Kalifornien angeführt: Hier wurde 2020 mit 217 Milliarden USD mehr als ein Viertel der gesamten FuE-Ausgaben der USA investiert, 193 Milliarden davon entfielen auf FuE in Unternehmen. Der Abstand zum zweitplatzierten US-Bundesstaat Washington (46 Milliarden, davon 41 Milliarden für FuE in Unternehmen) ist beachtlich. Es folgen dahinter die Bundesstaaten Massachusetts, New York, Texas, Michigan, New Jersey und Maryland (Quelle: National Science Foundation (NSF). National Center for Science and Engineering Statistics (NCSES): U.S. R&D expenditures, by state, performing sector, and source of funds: 2020). Weitere Indikatoren zu einzelnen Bundesstaaten können auf dem Portal Science & Engineering State Indicators abgerufen werden. Das Portal Kooperation International bietet zu der Hightech-Region Silicon Valley ein Porträt an.
Die Hochschulen spielen im US-amerikanischen Forschungs- und Innovationsystem auch aufgrund ihrer exzellenten internationalen Reputation eine noch wichtigere Rolle als außeruniversitären öffentlichen Einrichtungen. Die Shanghai-Rangliste für forschungsexzellente Hochschulen wird von Universitäten aus den USA dominiert, die 8 der ersten 10 Ränge (bzw. 10 der ersten 12 Ränge belegen. Ähnliches gilt für das Times Higher Education (THE) World University Ranking, „Research Quality". Im Folgenden werden die besten 10 US-amerikansichen Hochschulen unter dem Shanghai-Ranking angegeben (in Klammern Platzierung Shanghai Ranking 2024):
- Harvard University (1)
- Stanford University (2)
- Massachusetts Institute of Technology (MIT) (3)
- University of California, Berkeley (5)
- Princeton University (7)
- California Institute of Technology (8)
- Columbia University (9)
- University of Chicago (10)
- Yale University (11)
- Cornell University (12).
Die führenden US-amerikanischen Forschungsuniversitäten, die sich für die Förderung der akademischen Forschung und Lehre in Nordamerika einsetzen, haben sich zur Association of American Universities (AAU) zusammen geschlossen. Derzeit sind 60 US-amerikanische und zwei kanadische Universitäten Mitglieder.
Die außeruniversitäre Forschung wird durch die Nationalen Forschungszentren des Energieministeriums und der National Institutes of Health (NIH) dominiert (siehe unter Forschungs- und Förderorganisationen).
Eine Aufschlüsselung der Ausgaben für FuE in Unternehmen nach Sektoren und Branchen zeigt: Der Schwerpunkt liegt mit 58 Prozent im Sektor Industrielle Produktion. Die aktivste Produktionsbranche in den USA ist ähnlich wie in China Computer, Elektronik und Optik mit Ausgaben von 114 Mrd. USD, gefolgt von Arzneimitteln mit 97 Mrd. so wie Fahrzeugbau mit 24 Mrd. Die aktivste Dienstleistungsbranche in den USA ist Datenverarbeitung/Hosting mit 49 Mrd. (Zahlen für 2020, Quelle: NSB/NSF 2020: Business Enterprise Research and Development, Table 5). Im Vergleich zu Deutschland, China, Japan und Südkorea weist die USA höhere Anteile im Dienstleistungssektor und geringere Anteile im Produktionssektor auf. Auch setzen Deutschland und Japan in der Produktion mit Fahrzeugbau einen anderen FuE-Schwerpunkt als die USA (Quelle: OECD Research and Development Expenditure in Industry 2020, ANBERD).
Unter den weltweit 50 größten FuE-Investoren finden sich 22 Unternehmen, die ihren Hauptsitz in den USA haben (zum Vergleich: 8 in Deutschland). Unter den TOP 10 sind die Internetdienstleister Alphabet (Google) und Meta (ehemals Facebook), der Softwareproduzent/ Softwaredienstleister Microsoft, die Hardwareproduzenten Intel und Apple sowie das Pharmazie-/Konsumgüterunternehmen Johnson & Johnson platziert. Zu den Top 20 weltweit gehören die Pharmakonzerne Merck und Pfizer sowie Bristol Myers Squibb, General Motors und Oracle. Weltweit liegt die USA im Jahr 2023 mit 681 Unternehmen, die unter den Top 2.000 FuE-Investoren platziert sind, noch deutlich an erster Stelle. An zweiter Stelle platziert sich China mit 524 Unternehmen, gefolgt von Japan mit 185 und Deutschland mit 106 Unternehmen (Quelle: 2024 EU Industrial R&D Investment Scoreboard, Anm.: FuE-Ausgaben je Unternehmen im IRI umfassen Ausgaben für Aktivitäten im Hauptsitzland, aber auch allen anderen Ländern).
In Bezug auf staatliche Förderung von FuE in Unternehmen platziert sich die USA nicht an der Spitze der OECD-Länder. Der Anteil an den Gesamtausgaben (BERD), den der Staat direkt finanziert, ist seit Jahren rückläufig und entspricht etwa dem OECD-Durchschnitt. Der Anteil an BERD, der zusätzlich durch Steuererleichterungen gefördert wird, ist mit 5 Prozent deutlich kleiner als in Frankreich oder Kanada, wo zweistellige Anteile erreicht werden (Quelle: OECD.Stat).
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3.3 Fachliche Stärken des Forschungssystems
Übersicht
Die USA sind ein starker Forschungs- und Entwicklungsstandort. Forschung auf Spitzenniveau wird im gesamten Fächerspekturm durchgeführt, exzellente Forschungsinfrastruktur und Kooperationspartner findet man in den USA zu jedem Themenfeld.
Der Spezialisierungsindex dient dazu, das wissenschaftliche Profil eines Landes darzustellen. Er zeigt an, in welchen Bereichen ein Land im Vergleich zum gesamten weltweiten Publikationsaufkommen stark oder schwach vertreten ist. Ein negatives Vorzeichen stellt eine unterdurchschnittliche Spezialisierung dar. Der Indikator ist auf einen Wertebereich von -100 (stark negative Spezialisierung) bis +100 (stark positive Spezialisierung) normalisiert. Er geht zurück auf frühere Indikatoren für die Handelsspezialisierung und baut auf dem Konzept des komparativen Vorteils auf.
Die USA weisen gegenüber dem weltweiten Publikationsaufkommen eine besonders starke Spezialisierung (+25 und mehr) in den Fachgebieten Sozialwissenschaften (ohne Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften), Medizintechnik und Medizin auf (Quelle: Monitoring des Asiatisch-Pazifischen Forschungsraums (APRA) - 2. Bericht (2020), S. 185, 222, Datenquelle: Scopus Elsevier 2016-18).
Präsident Trump benennt für seine zweite Amtszeit (2025-29) die folgenden fachlichen Prioritäten (Fact Sheet January 23, 2025: President Donald J. Trump Launches PCAST to Restore American Leadership in Science and Technology):
- Lancierung nationaler Initiativen zur Förderung von Innovationen in kritischen Technologien, darunter die amerikanische Initiative für Künstliche Intelligenz (KI) und die Nationale Quanten-Initiative, die der Forschung, strategischen Investitionen und der Qualifizierung von Arbeitskräften in transformativen Bereichen Priorität einräumt.
- Förderung aufkommender Technologien durch die Ausarbeitung regulatorischer und nicht-regulatorischer Rahmenbedingungen für Bereiche wie autonome Fahrsysteme, unbemannte Flugsysteme und Biotechnologie, die einen ausgewogenen Ansatz für Innovation und Sicherheit gewährleisten.
- Beschleunigung bahnbrechender Forschung und Zusammenarbeit durch Initiativen wie die „National AI Research Resource“, Frequenzversteigerungen, um wertvolle Frequenzen für 5G und Innovationen freizugeben, und Investitionen in weltweit führende Supercomputersysteme.
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Digitaler Wandel
Unter den weltweit 10 größten Investoren in Forschung und Entwicklung (FuE) finden sich fünf Unternehmen mit Hauptsitz in den USA, die gleichzeitig ihre Hauptaktivität im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) haben. Es sind dies die Internetdienstleister Alphabet (Google) (weltweit Rang 1 mit 39,8 Milliarden EUR) und Meta (ehemals Facebook) (Rang 2 mit 33,2 Milliarden), der Softwareproduzent/ Softwaredienstleister Microsoft (Rang 4 mit 26,8 Milliarden) sowie die Hardwareproduzenten Apple (Rang 3 mit 27,2 Milliarden) und Intel (Rang 8 mit 14,6 Milliarden). Allein diese fünf Unternehmen investierten im Jahr 2023 zusammengenommen über 141 Milliarden EUR in Forschung und Entwicklung (FuE). Bei den Gesamtinvestitionen der Unternehmen in die FuE zu IKT- Hardware belegten die USA mit 124 Milliarden EUR entsprechend einem Anteil von 43,3 Prozent weltweit den Spitzenrang. Noch größer ist der Abstand zu anderen Ländern bei IKT-Software: Hier haben Unternehmen in den USA mit FuE-Investitionen von 181 Milliarden EUR einen Anteil von 70 Prozent an den weltweiten Gesamtinvestitionen (Quelle: 2024 EU Industrial R&D Investment Scoreoboard, S. 25 und 66 ff. Anm.: FuE-Ausgaben je Unternehmen im IRI umfassen Ausgaben für Aktivitäten im Hauptsitzland, aber auch allen anderen Ländern). Als regionaler Schwerpunkt in den USA gilt Kalifornien (siehe Porträt Hightech-Region Silicon Valley).
Weltweite Aufmerksamkeit hat in den letzten Jahren die Halbleiterindustrie erregt, insbesondere durch eine Knappheit an Chips, die im Zuge der Covid-19-Pandemie auftrat. Dies lenkte die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass zwar FuE zu Halbleitern in den USA konzentriert ist, die Produktion der Chips jedoch überwiegend in den asiatischen Ländern Südkorea und Taiwan stattfindet. Unter dem 2022 verabschiedeten „Chips and Science Act“ wird der Neuaufbau von Entwicklungs- und Produktionskapazitäten für Chips in den USA mit milliardenschweren Subventionen und Steuererleichterungen unterstützt. Federführend ist das National Institute of Standards and Technology (NIST), das dem Handelsministerium untersteht. (Überblick Initiativen unter „CHIPS for America"). Am 7. Oktober 2022 traten Regelungen in Kraft, nach denen US-amerikanische Unternehmen mit bestimmten chinesischen Chipherstellern zu Halbleitertechnologien nicht mehr kooperieren dürfen. Zur Unterstützung von FuE-Aktivitäten sind 11 Milliarden USD vorgesehen. Ein neues nationales Halbleitertechnologie-Zentrum, das National Semiconductor Technology Center (NSTC), soll ein FuE-Programm entwerfen und die Umsetzung koordinieren. Als öffentlich-private Partnerschaft wird das NSTC Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung und Politik entlang der gesamten Halbleiter-Wertschöpfungskette zusammenbringen.
Der Schwerpunkt der digitalen FuE-Investitionen in den USA liegt traditionell bei privaten Unternehmen. Unter der Präsidentschaft Bidens hatte die US-amerikanische Regierung auch die öffentlichen FuE-Investitionen deutlich ausgebaut. Die Investitionen der US-amerikanischen Bundesregierung in die Entwicklung digitaler Technologien werden unter dem „Networking and Information Technology Research and Development (NITRD) Program" koordiniert. Etwa 23 Förderorganisationen stellen dafür jährlich etwa 11,1 Milliarden USD zur Verfügung. Digitale Förderschwerpunkte in den USA waren unter anderem industrielle Fertigung, die Quanteninformationswissenschaften sowie Künstliche Intelligenz (KI). Eine Zwischenbilanz wurde 2022 in einem Bericht zu Zukunftstechnologien („OSTP Report on the Industries of the Future Act“) gezogen.
Bereits unter Präsident Obama wurde zwischen 2012 und 2016 ein Netzwerk von Innovationsinstituten zur industriellen Fertigung (Manufacturing USA) zu Themen wie Smart Manufacturing, Robotik, 3D-Druck etc. gegründet. Hinter den Instituten stehen große öffentlich-private Partnerschaften von bis zu mehreren hundert Teilnehmern, die typischerweise Unternehmen, Hochschulen und gemeinnützige Einrichtungen verbinden. Die Konsortien, die in den staatlichen Ausschreibungen für die Institutsträgerschaft erfolgreich sind, erhalten einen großzügigen staatlichen Zuschuss, je nach Institut durch das Verteidigungsministerium (U.S. Department of Defense) oder das Energieministerium (U.S. Department of Energy).
Die jährlichen Investitionen der Regierung in die Quanteninformationswissenschaften und -technologien (QIST) haben sich zwischen 2019 und 2022 unter der National Quantum Initiative (NQI) fast verdoppelt (von 449 auf 877 Mio. USD). 17 Hochschulen, 10 Unternehmen sowie 5 Nationale Laboratorien führen unter dem sogenannten „Quantum Leap Challenges Institutes (QLCI) program“ große multidisziplinäre Projekte zur Entwicklung und Anwendung von QIST durch. Bei der Integration von QIST in die Forschungsarbeiten der Nationalen Laboratorien des Energieministeriums (DoE) unterstüzen neue National QIS Research Centers. Die sogenannte „Q-12 Education Partnership” soll bereits in der Schule das Interesse an dem Fachgebiet zu wecken und Talente zu fördern. International hat die Biden Administration eine Vielzahl von Abkommen mit gleichgesinnten Ländern abgeschlossen, vor allem in Europa (u.a. den skandinavischen Ländern), aber auch in Asien (Südkorea, siehe unter Regierungs- und Ressortabkommen mit internationalen Partnern).
Das Unternehmen OpenAI erregte Aufsehen, als es im November 2022 unter dem Namen ChatGPT einen Chatbot zur Verfügung stellte, der Künstliche Intelligenz (KI) für das Generieren von Texten einsetzt. Seitdem überschlagen sich die Ankündigungen von Unternehmen aus den USA, neue KI-Anwendungen auf den Markt zu bringen. Zuvor hatte die US-amerikanische Regierung die jährlichen Fördermittel für nicht sicherheitsbezogenen FuE für KI zwischen 2019 und 2022 um fast 50 Prozent erhöht (von 1,115 auf 1,670 Milliarden USD). Bereits 2016 hatte die Regierung eine Nationale KI-Strategie angenommen, die seit der Überarbeitung 2019 einen Schwerpunkt auf öffentlich-private Partnerschaften legt. Zwischen 2020 und 2022 wurden unter der National AI Initiative achtzehn National AI Research Institutes gegründet, alle davon mit Industriepartnern. Im Mai 2023 kündigte die Regierung an, sieben weitere Institute zu finanzieren (Übersichtskarte Institute). Zusätzlich wurde die Nationale KI-Strategie 2023 erneut aktualisiert und dabei ein Fokus auf internationale Kooperation mit gleichgesinnten Ländern gelegt. Seit Januar 2024 wird in einem zweijährigen Pilotverfahren der Aufbau der Infrastruktur „National Artificial Intelligence Research Resource“ (NAIRR) vorbereitet. Ziel ist es, US-Forschenden Rechenkapazitäten, Daten, Software und Training zur Verfügung zu stellen, um diese zur Teilnahme an KI-Forschung und Entwicklung zu befähigen.
Unter der Präsidentschaft Bidens (2021-2025) wurde zudem ein Schwerpunkt auf die Sicherheit von KI gelegt, indem Sicherheitstests für bestimmte Anwendungen zwingend vorgeschrieben waren. Die USA beteiligte sich auch an internationalen Beschlüssen zu diesem Thema, gemeinsam mit vielen westlichen Industrieländern.
Unter der Präsidentschaft Trumps (2025-2029) deuten sich folgende Änderungen an: KI wird weiterhin als herausragende Schlüsseltechnologie anerkannt. Um die amerikanische Führungsrolle in diesem Bereich abzusichern, wird ein AI Action Plan entwickelt. Jedoch entfällt der Fokus auf Sicherheit, der als innovationseinschränkend angesehen wird. Bisher vorgeschriebene Sicherheitstests sind nicht mehr länger erforderlich (siehe Fact Sheet, January 23, 2025: President Donald J. Trump Takes Action to Enhance America’s AI Leadership). Vor dem Hintergrund der großen Haushaltsdefizite setzt die USA unter Trump besonders stark auf Initiativen aus der Privatwirtschaft. Dazu passt, dass der Präsident kurz nach seiner Amtsübernahme das Projekt „Stargate“ vorstellte: Drei Unternehmen (darunter das für Chat GPT verantwortliche Unternehmen OpenAI) haben sich dazu bekannt, in den kommenden vier Jahren milliardenschweren Investitionen in die Entwicklung und Optimierung von KI zu tätigen.
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3.4 Ministerien und Gremien
Für Bildung und Forschung zuständige Ministerien
In den USA werden Wissenschaftspolitik, Forschung und Entwicklung sowie deren öffentliche Förderung von einem breiten Spektrum von Behörden, Fachministerien, Agenturen und Gremien getragen (siehe unter Forschungs- und Förderorganisationen). Im Gegensatz zu Deutschland gibt es kein zentrales Ministerium, das für Wissenschaft und Forschung zuständig ist. Die vielfältigen Aktivitäten der verschiedenen Fachministerien und anderen staatlichen Einrichtungen werden formal im Weißen Haus durch das Office of Science and Technology Policy (OSTP), das Office of Management and Budget (OMB) und den National Science and Technology Council (NSTC) koordiniert.
Eine wichtige Rolle nimmt der „Assistant to the President for Science and Technology” (APST), auch kurz als Wissenschaftsberater-/in bezeichnet. Es hängt von dem Wunsch des jeweiligen Präsidenten ab, ob der APST auch das OSTP leitet. Unter Präsident Bidens Regierung erhielt der APST erstmals den Rang eines Kabinettmitglieds. Wissenschaftsberaterin von Präsident Biden und Leiterin des OSTP war die Elektroingenieurin und promovierte Physikerin Dr. Arati Prabhakar, die von Oktober 2022 bis zum 20. Januar 2025 das Amt ausübte Am 22. Januar nominierte der neue US-Präsident Trump Michael Kratsios als Wissenschaftsberater und künftigen Leiter des OSTP. Kratsios war bereits in der ersten Amtszeit von Donald Trump als „Chief Technology Officer of the United States” im OSTP tätig gewesen. Von 2021 bis 2024 arbeitete Kratsios als Geschäftsführer eines Infrastrukturunternehmens für Künstliche Intelligenz. Die Nominierung durch Trump wurde am 25. März 2025 durch den Senat bestätigt.
Auf der Ebene der Bundesstaaten sind Ministerien mit Zuständigkeit für Bildung etabliert. Der Bildungsbereich wird auf bundesstaatlicher Ebene von dem 1980 gegründeten Bildungsministerium (U.S. Department of Education, ED). vertreten. Da die Zuständigkeit für den Bildungsbereich in den USA aber dezentral organisiert ist und im Wesentlichen bei den Bundesstaaten und Schulbezirken liegt, hat das Bildungsministerium nur einen sehr eingeschränkten Verantwortungsbereich. Das bisherige Mandat bezog sich vor allem auf die Gestaltung des übergeordneten juristisch-administrativen Rahmens, die Erhebung und Auswertung bildungsrelevanter Daten sowie die Verwaltung von bundesstaatlichen Stipendienprogrammen. Eine wichtiger Verantwortungsbereich ist die Administration der Studienkredite, die sich in den USA auf insgesamt 1,8 Billionen Dollar belaufen. Präsident Trump nominierte Linda MacMahon als Bildungsministerin und der Senat bestätigte dies am 03. März 2025. Schon am 20. März erhielt die neue Bildungsministerin durch ein Dekret des Präsidenten den Auftrag, alle ihr möglichen Schritte zur Auflösung des Bildungsministeriums in die Wege zu leiten. Ziel ist eine Verbesserung der Bildungsergebnisse (Fact Sheet: President Donald J. Trump Empowers Parents, States, and Communities to Improve Education Outcomes, siehe unter Bildungspolitische Zielsetzungen und Programme).
Das Außenministerium (U.S. Department of State, DoS) hat kein eigenes, signifikantes FuE-Budget und auch keinen direkten Zugriff auf die (Forschungs-)Aktivitäten anderer Ressorts oder von Wissenschaftseinrichtungen. Es spielt aber in der internationalen Kooperation auf dem Gebiet der Wissenschaftsaußenpolitik eine wichtige Rolle und ist für die Aktivitäten in Bezug auf die Abkommen zur der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit (WTZ) zuständig (siehe unter Auswahl an Regierungs- und Ressortabkommen).
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Beratungsgremien für Forschungs- und Bildungspolitik
Das White House Office of Science and Technology (OSTP) wurde 1976 gegründet mit dem Auftrag, den Präsidenten in allen wissenschaftsrelevanten Angelegenheiten zu beraten. Zudem gibt es den President's Council of Advisors on Science and Technology (PCAST). Der Rat berät den Präsidenten und wird durch das OSTP administriert. Der PCAST setzt sich aus herausragenden Persönlichkeiten aus Industrie, Hochschulen und anderen (Nicht-)regierungsorganisationen zusammen, die durch den Präsidenten berufen werden (siehe Archiv Biden White House PCAST). Unter Präsident Trump sollen die Mitglieder mit wenigen Ausnahmen kein Amt in der Bundesregierung innehaben und verschiedene Perspektiven zu Bildung, Forschung und Innovation einbringen.
Die private, nicht profitorientierte National Academy of Sciences (NAS) hat ebenfalls seit ihrer Gründung unter der Präsidentschaft Lincolns im Jahr 1863 die Aufgabe, die Regierung in Schlüsselfragen der Wissenschaftspolitik mit einer unabhängigen und objektiven Expertise zu beraten. Die Mitglieder wählen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die neu in die Akademie aufgenommen werden. Die NAS arbeitet häufig mit anderen Akademien wie der National Academy of Engineering (NAE) und der National Academy of Medicine (NAM, früher das Institute of Medicine IOM), sowie dem National Research Council (NRC) zusammen. Als National Academies beraten sie die Politik und veröffentlichen regelmäßig Publikationen zu relevanten Themen.
Das National Science Board (NSB) wurde 1950 vom Kongress als Politkberatungsorgan und als Steuerungsgremium für die National Science Foundation (NSF) installiert. Das NSB besteht aus 24 Mitgliedern, die vom US-Präsidenten ernannt und vom US-Senat bestätigt werden. Der Direktor der NSF ist von Amts wegen Mitglied. Die auf sechs Jahre ernannten Mitglieder kommen aus Industrie und Universitäten und repräsentieren die Breite der Wissenschaftsdisziplinen. Das NSB bestätigt die neuen Programme der NSF und führt Evaluationen durch. Es initiiert Studien und Berichte zu einem breiten politischen Themenspektrum. Hierzu gehört die zweijährliche Veröffentlichung der Science and Engineering Indicators (Ausgabe 2024).
Eine besondere Bedeutung kommt der American Association for the Advancement of Science (AAAS) zu, die als weltweit größte und sämtliche Disziplinen abdeckende Wissenschaftsorganisation übergreifende Interessen der Science Community gegenüber Regierung und Kongress vertritt und auch auf internationaler Ebene als Stimme der Wissenschaft der USA wirkt. Auch wissenschaftliche Fachgesellschaften und Vereinigungen wie die American Physical Society (APS), die American Chemical Society (ACS), die Society for Neuroscience (SfN) sowie im Hochschulbereich z. B. die Association of American Universities (AAU) oder der Council of Graduate Schools (CGS) sind einflussreiche Akteure im komplexen wissenschaftspolitischen Entscheidungsprozess.
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3.5 Politische Zielsetzungen und Programme
Bildungspolitische Zielsetzungen und Programme
Das Bildungsministerium (U.S. Department of Education) hat nur eine sehr eingeschränkte bundesstaatliche Zuständigkeit, da die Verantwortung für den Bildungssektor bei den Bundesstaaten und Schulbezirken liegt. Es stehen deshalb nur übergeordneten Zielen im Fokus wie die Sicherstellung gleicher Bildungschancen für alle, die Verbesserung der Qualität der Bildung, die Verbesserung der Bildung durch evaluierende Maßnahmen und Bereitstellung von vergleichendem Datenmaterial. Dazu kommt die Administration der Studienkredite und Stipendien.
US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am 20. März 2025 ein Dekret, das die erst am 03. März im Amt bestätigte US-Bildungsministerin Linda McMahon anweist, alle ihr möglichen Schritte zur Auflösung des Bildungsministeriums in die Wege zu leiten (Fact Sheet: President Donald J. Trump Empowers Parents, States, and Communities to Improve Education Outcomes). Bis dahin sollen die vom Ministerium erbrachten Leistungen auf ein Minimum der gesetzlichen Vorgaben zurückgefahren werden. Ein Großteil der bisher beim ED liegenden Kompetenzen soll auf die Bundesstaaten übergehen. Leistungen wie die Vergabe von Stipendien und die Administration der Studienkredite sollen künftig von anderen Bundesbehörden übernommen werden. Ziel der Auflösung des Ministeriums ist nach Angaben der Trump-Administration die Verbesserung der Bildungsergebnisse in den USA. Für die endgültige Auflösung des Ministeriums ist allerdings ein Kongressbeschluss erforderlich.
Trotz der angekündigten Auflösung übernimmt das Bildungsministerium (ED) unter der Trump Administration teilweise zusammen mit Fachministerien eine aktive Rolle bei der Untersuchung und Sanktionierung von privaten Hochschulen. Die US-amerikanische Bundesregierung verfügt gegenüber den privaten Hochschulen grundsätzlich nur über eingeschränkte Mittel zur Durchsetzung ihrer Ziele und hat keinen direkten Zugriff. Der wichtigste Hebel ist zweifellos das Auszahlen beziehungsweise Zurückhalten von Bundesmitteln gegenüber privaten Hochschulen, welche auch Forschung und Innovation zugute kommen. Die nachfolgend dargestellten Schwerpunkte der Trump Administration, die zentral die Hochschulen betreffen, bergen besonderes Konfliktpotenzial.
Die Regierung Präsident Trump strebt eine generelle Neuorientierung aller öffentlichen und privaten Organisationen am Leistungsprinzip an, während gleichzeitig Strategien und Programme, die Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion (Diversity, Equity and Inklusion, DEI) dienen, weitestgehend außer Kraft gesetzt werden (Fact Sheet January 22, 2025: President Donald J. Trump Protects Civil Rights and Merit-Based Opportunity by Ending Illegal DEI). Ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Trump Administration ist dabei ein hochschulbezogenes Urteil des Obersten Gerichtshofs von 2023 (Students for Fair Admissions v. Harvard). Der Gerichtshof war zu dem Schluss gekommen, dass die von Harvard University über viele Jahre praktizierte Zulassungspraxis von Studierenden im grundständigen Studium diskriminierend und verfassungswidrig war. Grundlage für das Urteil war die Darstellung der Kläger, nach denen sie als US-Amerikanerinnen und Amerikaner asiatischer Herkunft, die häufig überdurchschnittliche gute akademische Leistungen aufwiesen, bei der Zulassung zu Harvard systematisch benachteiligt wurden, indem sie häufig in Bezug auf bestimmte Charaktereigenschaften (u.a. „kindness“, „courage“ und „likeability“) eine vergleichsweise niedrige Bewertung erhielten. Diese Praxis bevorteilte im Ergebnis andere Bewerbergruppen, die im Durchschnitt akademisch schlechtere Leistungen zeigten. In Bezug auf die Umsetzung des Urteils durch die Hochschulen ergeben sich jedoch offene Fragen. Kurz nach dem Amtsantritt Trumps erhielten das Bildungs- und Innenministerium den Auftrag, ein Dekret zu veröffentlichen, das den Hochschulen Leitlinien zur Umsetzung des Urteils an die Hand gibt.
Ein zweiter Schwerpunkt der Trump Administration betrifft die Bekämpfung von Antisemitismus in den USA, insbesondere auf den Campussen der Hochschulen (Fact Sheet Januay 30, 2025: President Donald J. Trump Takes Forceful and Unprecedented Steps to Combat Anti-Semitism). Die Anzahl an Vorfällen war nach den Massakern vom 7. Oktober 2023 stark angestiegen. Eine Anhörung des Kongresses im Jahr 2024 führte zu dem Rücktritt von zwei Hochschulpräsidentinnen. Durch ein präsidentielles Dekret stellt die Trump Administration eine harte Bekämpfung von Antisemitismus in Aussicht. Vorfälle und Klagen werden zukünftig zentral registriert und alle Bundesregierungsbehörden sind aufgerufen, Maßnahmen zur Bekämpfung zu identifizieren. Ausländische Studierende und ausländisches Lehrpersonal, die an Aktivitäten teilnehmen oder teilgenommen haben, die als antisemitisch eingestuft werden, sollen zukünftig unter bestimmten Voraussetzungen aus den USA ausgewiesen werden. Erste Maßnahmen gegen einzelne Studierende bzw. Graduierte wurden inzwischen eingeleitet (Stand April 2025).
Ein dritter Schwerpunkt ist das von der Trump-Administration verhängte Verbot, transsexuelle bei der Geburt als männlich registrierte Personen zu sportlichen Wettkämpfen von Mädchen und Frauen zuzulassen (Fact Sheet February, 5, 2025: President Donald J. Trump Protects Safety, Fairness, and Dignity in Women’s Sports). Der größte Sportverband der US-amerikanischen Hochschulen, die National Collegiate Athletic Association (NCAA), passte einen Tag nach der Veröffentlichung des Dekrets ihre Statuten entsprechend an: Die Zulassung zu gemeinsamen Wettbewerben wird verboten, das gemeinsame Training bleibt jedoch erlaubt (Pressemitteilung NCAA).
Bereits kurz nach der Amtseinführung hat die Trump Administration das gezielte Einfrieren von Bundesmitteln gegenüber privaten Hochschulen zur Durchsetzung verschiedener präsidentieller Dekrete eingesetzt. Betroffen war das Zulassungsverbot Transsexueller im Frauensport (z.B. Agrarministerium - University of Maine System (UMaine), Gesundheitsministerium - Penn University). Im Rahmen einer Untersuchung zur Bekämpfung von Antisemitismus informierte die Trump Administration die Columbia University, dass sie die Auszahlung von mehr als 400 Millionen US-Dollar an Bundesmitteln einfriert. Weiterhin eröffnete die Administration Ende März 2025 eine Untersuchung der Harvard University. Diese basiert ebenfalls auf dem Vorwurf der mangelhaften Bekämpfung von Antisemitismus auf dem Hochschulcampus. Im Fokus steht auch die Zulassung von Studierenden (bzw. die Einstellung von Personal), die nach dem Willen der Trump Administration zukünftig allein auf Leistungskriterien basieren soll.
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Forschungs- und Innovationspolitische Ziele und Programme
Die Biden Administration (2021-25) hatte die US-amerikanische Forschungs- Technologie- und Innovationspolitik auf folgende übergreifende Ziele ausgerichtet: Erhalt der globalen Technologieführerschaft der USA, der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit des Landes und der damit verbundenen Kapazität, globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen. Zwei Gesetzespakete, die beide im August 2022 in Kraft traten, enthalten wichtige Weichenstellungen: der „Inflation Reduction Act“ und der „CHIPS and Science Act“. Zur Sicherung der globalen Technologieführerschaft wurden unter der Biden Administration Maßnahmen zur Verbesserung der Forschungssicherheit getroffen. Diese Ausrichtung hatte sich bereits zum Ende der ersten Amtsperiode von Präsident Trump abgezeichnet (siehe unter Internationale Kooperation). Forschung und Innovation soll so vor Wissensabflüssen geschützt werden, die die nationale und wirtschaftliche Sicherheit schädigen. Zur Sicherung der globalen Technologieführerschaft der USA erhöhte die Regierung außerdem die FuE-Budgets der Bundesforschungseinrichtungen stark. Bei den meisten dieser Erhöhungen handelt es sich allerdings zunächst um grundsätzliche Ermächtigungen, die entsprechenden Beträge auszugeben - nicht um bereits bewilligte Haushaltsmittel.
Unter der neuen zweiten Präsidentschaft Trumps (2025-2029) zeichnen sich folgende Zielsetzungen ab: Es sollen weiterhin Maßnahmen getroffen werden, um die globale Technologieführerschaft der USA zu erhalten (Fact Sheet January 23, 2025: President Donald J. Trump Launches PCAST to Restore American Leadership in Science and Technology). Zu den fachlichen Prioritäten werden Informationen im Abschnitt Fachliche Stärken gegeben. Eine herausragende Rolle spielt die Förderung der Künstlichen Intelligenz.
Eine weitere Aufstockung der öffentlichen FuE-Budgets ist allerdings auch vor dem Hintergrund der US-Haushaltskrise fraglich. Stattdessen wird auf Initiativen aus der Privatwirtschaft wie beispielsweise „Stargate“ (s. unter Digitaler Wandel) gesetzt. Im öffentlichen Sektor gilt das Gebot der Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung. Dazu wurde eine neue Organisation gegründet, die U.S. Department of Government Efficiency (DOGE) Service Temporary Organization (inoffiziell und teilweise irreführend benannt als Department of Government Efficiency, die Organisaton hat jedoch keinen Status als Ministerium mit Kabinettsrang („cabinet-level department“)). Die Organisation DOGE soll bis 2026 weitreichende Sparvorschläge vorlegen, um milliardenschwere Einsparungen zu ermöglichen. Bereits kurz nach der Amtsübernahme von Präsident Trump erfolgten Überprüfungen (Audits) von Regierungsbehörden. Hunderte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Bundeseinrichtungen wie beispielsweise der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), den National Institutes of Health (NIH) sowie der National Science Foundation (NSF) sind von Entlassungen betroffen, die allerdings teilweise durch Gerichtsentscheidungen wieder rückgängig gemacht werden. Damit verbunden sind Streichungen von Programmen und Projekten, beispielsweise im Zusammenhang mit der Förderung von „Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion“ (DEI). Durch das Memorandum „Radical Transparency About Wasteful Spending" verpflichtet der Präsident Regierungsbehörden, soweit es gesetzlich zulässig ist, sämtliche Details zu beendeten Programmen, gestrichenen Förderungen (grants) und gekündigten Verträgen zu veröffentlichen (Fact Sheet February 18, 2025: President Donald J. Trump Requires Transparency for the American People About Wasteful Spending). Durch die Veröffentlichung dieser Details könnte zukünftig auch deutlich werden, inwieweit Forschung und Innovation betroffen sind.
Ein thematischer Schwerpunkt der Biden Administration war die Bekämpfung des Klimawandels. Dazu stellten die Gesetzespakete umfangreiche Finanzmittel für FuE in Aussicht. Insgesamt stehen unter dem „Inflation Reduction Act“ (2022) über 370 Milliarden US-Dollar (USD) zur Umsetzung von Maßnahmen gegen die Erderwärmung bis 2032 bereit. Der Großteil der hierfür zugesicherten Mittel fließt in Form von Darlehen, öffentlicher Beschaffung und Steuererleichterungen in den Ausbau der Produktion und die Anwendung sauberer Technologien. Das Magazin MIT Technology Review beziffert die im Gesetz für FuE-Vorhaben veranschlagten Mittel auf 27 Milliarden USD. Hinzu kommen weitere Mittel für die direkte Förderung von Forschung an nationalen Laboratorien („National Laboratories“).
In diesem Bereich führte die Trump Administration wie angekündigt eine komplette Kehrtwende durch. Die USA tritt wie schon in der ersten Amtsperiode Trumps erneut aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aus. Die Regierung verfolgt nicht länger das Ziel, die Emissionen von Treibhausgasen zu minimieren, sondern setzt stattdessen auf den vermehrten Einsatz fossiler Energieträger. Es bleibt abzuwarten, inwiefern der Präsident Investitionen in FuE reduzieren oder streichen kann, die im Rahmen von Gesetzen bereits zuvor beschlossen wurden.
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Ergebnisse von Evaluierungen
Der „Research and Development, Competition, and Innovation Act“ sieht vor, dass zur Vorbereitung aller künftigen nationalen Wissenschafts- und Technologiestrategien mit vierjähriger Laufzeit („National Science and Technology Strategy“) jeweils sogenannte Vierjahres-Bestandsaufnahmen durchgeführt werden („Quadrennial Science and Technology Review“, Sec. 10613, erstmals 2023). Die federführende Verantwortung wird beim Office of Science and Technology Policy (OSTP) im Weißen Haus liegen. Dem Direktor obliegt es, auch Vorschläge für Reformen und fachliche Prioritäten zu machen.
In den letzten Jahren wurden einige Berichte veröffentlicht, die eine kritische Bewertung des US-amerikanischen Innovationssystems lieferten und Reformen forderten. Der Bericht „Understanding the U.S. National Innovation System“ (2020) kommt zu dem Schluss, dass die Regierungen der USA nach dem Ende des Kalten Krieges ihr Engagement für Forschung und Innovation zu stark zurückgefahren und sich auf das Engagement der Wirtschaft verlassen haben. Um die weltweite US-Führungsposition zu erhalten, seien dringend umfangreiche Investitionen der öffentlichen Hand notwendig.
Vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis über ausländische Einmischung und unerwünschte Wissensabflüsse gab die National Science Foundation (NSF) bereits 2019 den sogenannten „JASON Report” zur Forschungssicherheit der Grundlagenforschung in Auftrag. Weiterhin erhielt das United States Government Accountability Office (GAO) einen Untersuchungsauftrag zu Forschungsfördereinrichtungen (Ministerien sowie die NSF) und Hochschulen. Der GAO-Bericht von 2021 „Federal Agencies Need to Enhance Policies To Address Foreign Influence” stellt Reformbedarfe zur Vermeidung von Interessenskonflikten mit Auslandsbezug („foreign conflict of interests“) fest, insbesondere im Hinblick auf nicht-finanzielle Konflikte wie multiple grenzüberschreitende Verpflichtungen von Forschenden („conflicts of commitment“).
Ein Bericht der Nationalen Akademien von 2022 („Protecting U.S. Technological Advantage”) unterstreicht, dass Technologien heute anders als früher entwickelt werden, insbesondere über geteilte Plattformen. Traditionelle Regulierungsansätze könnten den Abfluss technologischen Wissens kaum verhindern, eine Vielzahl unkoordinierter Bestimmungen erhöhe den Verwaltungsaufwand und gefährde gleichzeitig die Anziehungskraft der USA für internationale Forschungstalente. Vorrangiges Ziel solle es sein, die Fähigkeit der USA zu sichern, technologische Innovationen hervorzubringen.
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4Internationale Kooperationen des Landes in Bildung, Forschung und Innovation
4.1 Internationale Programmatik
Strategien und Programme
Für internationale Bildungs- und Forschungszusammenarbeit ist in den USA grundsätzlich das Außenministerium (U.S. Department of State) zuständig. Das Ministerium fördert die USA als attraktives Zielland für internationale Studierende seit langem durch eine Reihe von Maßnahmen, wie zum Beispiel durch das Fulbright-Programm und EducationUSA, ein Netzwerk von Beratungszentren für internationale Studierende (siehe nächster Abschnitt).
Das Institute of International Education (IIE) ist eine der weltgrößten internationalen Austauschorganisationen und führt derzeit mehr als 200 internationale Programme durch, darunter auch das Fulbright-Programm, das im Auftrag des US-amerikanischen Außenministeriums umgesetzt wird. Unter dem „Core Fulbright Visiting Scholar Program" erhalten jedes Jahr weltweit etwa 800 Forschende und Lehrende Förderung für einen Aufenthalt in den USA.
Die National Science Foundation (NSF) unterstützt internationale Kooperation und Mobilität in begrenztem Umfang, darunter seit 2005 durch das Programm „Partnerships in International Research and Education“ (PIRE), das US-amerikanische Universitäten in der Grundlagenforschung international vernetzt.
Staatliche Forschungsfördereinrichtungen vergeben Fördermittel üblicherweise nur an Hochschulen und Einrichtungen, die im Land ansässig sind. Die USA stellen hier eine bemerkenswerte Ausnahme dar: Eine Reihe von Förderorganisationen, insbesondere die National Institutes of Health (NIH, Bedingungen), vergeben traditionell auch Mittel für Projekte an ausländische Einrichtungen und Hochschulen, sofern dies den Interessen der USA dient (RIO Country Report United States 2015, 5.6).
Für die Förderung von Forschung in und mit Entwicklungsländern ist die 1961 gegründete United States Agency for International Development (USAID) zuständig. Unter der Trump Administration wird jedoch mit Änderungen in Bezug auf das Mandat oder sogar mit einer Auflöstung gerechnet (Stand Februar 2025). Der Bereich Medizin wird vom Fogarty International Center der National Institutes of Health (NIH) koordiniert und durchgeführt. Dies umfasst sowohl die Forschungszusammenarbeit als auch Ausbildungsprogramme.
Die Ausrichtung der internationalen Forschungs- und Innovationskooperation unter der Präsidentschaft Bidens (2021-2025) folgte drei Grundsätzen:
- Zum einen wurde ein deutlich stärkerer Fokus auf die Verhinderung unerwünschter Wissensabflüsse durch mehr Forschungssicherheit gelegt. Damit wurde ein Konzept übernommen und fortgeschrieben, das die Trump Administration in der Endphase ihrer ersten Amtsperiode entwickelt hatte (siehe National Security Presidential Memorandum NSPM-33 vom 14. Januar 2021).
- Gleichzeitig blieb es ein wichtiges Ziel der Biden Administration, die Offenheit des US-amerikanischen Forschungssystems und die Anziehungskraft für internationale Forschungstalente zu bewahren (siehe Guidance for U.S. Scientific Research Security That Preserves International Collaboration, 4. Januar 2022).
- Ein gezielter Ausbau internationaler FuE-Kooperation erfolgte unter dem Präsidenten Biden vor allem mit sogenannten gleichgesinnten Ländern („like-minded countries“, siehe unter Auswahl an Regierungs- und Ressortabkommen mit Partnerländern).
Es ist derzeit noch unklar (Stand Anfang Februar 2025), inwieweit die Ansätze der Biden Administration für mehr Forschungssicherheit in der zweiten Amtszeit von Präsident Trump (2025-29) fortgeführt werden. Im Folgenden werden einige Maßnahmen skizziert, die unter dem Präsidenten Biden unternommen wurden.
Unter dem 2022 beschlossenen „CHIPS and Science Act“ wird Forschungssicherheit systematisch gefördert. Der NSF kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, sowohl im Hinblick auf Schulungen als auch die Durchsetzung von Offenlegungspflichten (siehe NSF Research Security). Unterstützung erhält die NSF durch eine neue „Research Security and Integrity Information Sharing Analysis Organization” (RSI-ISAO, SEC. 10338) in unabhängiger Trägerschaft. Besonders stark durch Bundesmittel geförderte Hochschulen sind verpflichtet, Forschende mit Hilfe der NSF zum Thema Forschungssicherheit zu schulen (SEC. 10331). Durch den Bund geförderte Hochschulen müssen zudem offen legen, ob und welche Finanzmittel sie von bestimmten designierten „Countries of Concern“ wie China, Iran, Nordkorea und Russland erhalten („Foreign Financial Report“, SEC. 10339B, SEC. 10612). Die Teilnahme von Forschenden an ausländischen Nachwuchsförderprogrammen dieser Länder ist nicht vereinbar mit einer Förderung durch die US-Bundesregierung (SEC. 10631, 10632, 10638).
Das neue Paradigma von mehr Forschungssicherheit betrifft auch die internationale Technologiepolitik: Unter dem „Chips and Science Act“ erließ die Biden Administration Verbote zum Schutz der US-amerikanischen Halbleiterindustrie: Am 7. Oktober 2022 traten Regelungen in Kraft, unter denen US-amerikanische Unternehmen mit chinesischen Chipherstellern zu Halbleitertechnologien nicht mehr kooperieren dürfen. Falls Staatsangehörige der USA die Entwicklung und Produktion von bestimmten chinesischen Chipherstellern weiterhin unterstützen, droht ihnen sogar der Verlust ihrer US-Staatsbürgerschaft (Pressemitteilung). In der Folge sollen zahlreiche US-amerikanische technische Fachkräfte China in Richtung USA verlassen haben. Auch der „Inflation Reduction Act“ enthält Weichenstellungen für die internationale Technologiepolitik: Die darunter beschlossenen Subventionen und Steuererleichterungen in Höhe von 369 Milliarden US-Dollar benachteiligen häufig Produktionsketten, die das Ausland miteinbeziehen, einschließlich der Europäischen Union.
Ein weiterer Schwerpunkt der Präsidentschaft Bidens war die internationale Kooperation zur Entwicklung einer sicheren und vertrauenswürdigen Künstlichen Intelligenz (KI) (siehe unter Teilnahme an multilateralen Programmen und Initiativen).
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Internationale Präsenz
Ein erfolgreicher Internationalisierungsansatz wurde mit EducationUSA umgesetzt. Das Netzwerk wird vom Außenministerium (U.S. Department of State) finanziert und repräsentiert die US-amerikanische Hochschullandschaft in der ganzen Welt. Rund 400 Studienberatungszentren in mehr als 170 Ländern beraten Interessierte umfassend über die Möglichkeiten, ein Studium in den USA aufzunehmen oder fortzuführen. Daneben berät die Einrichtung auch die US-amerikanischen Hochschulen bei ihren Bemühungen, den Hochschulcampus zu internationalisieren.
In etwa 50 der Länder, die sich an dem Fulbright-Programm beteiligen, wurden binationale Kommissionen oder sogar binationale Stiftungen eingerichtet, so zum Beispiel die United States-India Educational Foundation (USIEF).
Ab 2018 nutzt die National Science Foundation (NSF) einen neuen strategischen Ansatz, um internationale Kooperation vorzubereiten. Die Auslandsbüros in Peking, Tokio und Brüssel werden geschlossen. Stattdessen entsendet die NSF Expertengruppen in Zielregionen, um Möglichkeiten für die Zusammenarbeit in ausgewählten Fachgebieten zu erkunden (Multiplier-Missionen).
Die bilaterale Wissenschafts- und Technologiekooperation der USA wird in einigen Fällen durch binationale Fördereinrichtungen unterstützt, die ihren Sitz im Ausland haben: Dazu gehört zum Beispiel die U.S.-Israel Binational Science Foundation (BSF) mit Sitz in Jerusalem, die Israel-U.S. Binational Industrial Research and Development Foundation (BIRD) mit Hauptsitz in Tel Aviv sowie das Indo-U.S. Science and Technology Forum (IUSSTF) mit Sitz in Neu-Delhi.
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4.2 Bi- und multilaterale Kooperationen
Auswahl an Regierungs- und Ressortabkommen mit Partnerländern
Für die bilateralen und multilateralen Wissenschafts- und Technologieabkommen zwischen den USA und Partnern im Ausland ist das Office of Science and Technology Cooperation unter dem Bureau of Oceans and International Environmental and Scientific Affairs (OES) im Außenministerium (U.S. Department of State, DoS) zuständig. Dort werden derzeit die Aktivitäten zu mehr als 50 Rahmenvereinbarungen verwaltet, 38 davon mit Staaten außerhalb der Europäischen Union. Mit Großbritannien waren die wissenschaftlichen Beziehungen lange Zeit weniger formalisiert. 2017 wurde jedoch ein Rahmenabkommen abgeschlossen, unter dem auch eine enge Zusammenarbeit im Bereich großer Forschungsinfrastrukturen vereinbart wurde.
Es ist derzeit noch unklar (Stand Anfang Februar 2025), inwieweit die Ansätze der Biden Administration zum Ausbau internationaler Kooperation in der zweiten Amtszeit von Präsident Trump (2025-29) fortgeführt werden. Im Folgenden werden einige Aktivitäten und Maßnahmen skizziert, die unter dem Präsidenten Biden durchgeführt wurden.
Anfang Januar 2023 gab das Außenministerium bekannt, das Büro eines Sonderbeauftragten für kritische und neu entstehende Technologien („Office of the Special Envoy for Critical and Emerging Technology”, S/TECH) neu einzurichten. Ziel ist es, technologiepolitisches Fachwissen und diplomatische Führungsqualitäten zentral zusammenzuführen, um das Thema strategisch in der US-Außenpolitik zu verankern. Verbündete Länder sollen auch in Bezug auf kritische Technologien für eine Zusammenarbeit mit den USA gewonnen werden.
Ein Ausbau der Kooperation erfolgte vor allem mit sogenannten gleichgesinnten („like-minded“) Ländern. Multilateral kooperierte die USA in der neuen Quad-Gruppe mit Australien, Indien und Japan (siehe unter Mitgliedschaften in Internationalen Regierungsorganisationen und Foren). Mit der Europäischen Union suchte die USA eine Abstimmung im transatlantischen Handels- und Technologierat (EU-US Trade and Technology Council, TTC), der 2021 neu geschaffen wurde. Die Kooperation erstreckte sich auf die Entwicklung gemeinsamer technologischer Standards sowie von Grundsätzen für eine vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz (einschließlich eines Fahrplans für Bewertungs- und Messinstrumente).
Bilateral hat die USA unter der Präsidentschaft Bidens eine Reihe von Abkommen mit westlichen Industrieländern zur Kooperation in den Quanteninformationswissenschaften und -technologien geschlossen, darunter mit den skandinavischen Ländern Dänemark, Finnland und Schweden sowie Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und Südkorea.
Die Kooperation mit Indien als größter Demokratie der Welt wurde in einer Reihe von Forschungsfeldern gezielt verstärkt und ausgebaut. Im Mai 2022 kündigten US-Präsident Biden und der indische Premierminister Modi die amerikanisch-indische Initiative für kritische und neu entstehende Technologien an, um die strategische Technologiepartnerschaft und die industrielle Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich zwischen den Regierungen, Unternehmen und akademischen Einrichtungen beider Länder zu verbessern und auszubauen.
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Teilnahme an europäischen Programmen und Initiativen
Seit 1998 besteht ein Abkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen den USA und der Europäischen Union. Aktuelle Informationen können auf der Webseite der EU zur Kooperation mit den USA im Bereich Forschung und Innovation abgerufen werden. Wenige Tage vor dem Amtsantritt von Präsident Trump im Januar 2025 wurde eine Erklärung von EU und USA zum Ausbau der Kooperation veröffentlicht. Es ist allerdings fraglich, ob die Trump Administration diese Erklärung zukünftig auch umsetzen wird. Insbesondere die geplante Schwerpunktsetzung auf Klimaschutz erscheint angesichts der veränderten politischen Prioritäten unter der Präsidentschaft Trumps praktisch ausgeschlossen.
Einrichtungen aus den USA können sich an dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa (2021-27) beteiligen und in Ausnahmefällen auch eine europäische Förderung erhalten. Für die Gesundheitsforschung werden beispielsweise regelmäßig europäische Fördergelder gewährt. Dasselbe galt bereits für das Vorgängerprogramm Horizont 2020 (2014-20). Zu der erfolgreichen Beteiligung der USA an Horizont 2020 liegen jetzt vorläufige finale Zahlen vor. Bis Dezember 2021 warb die USA beträchtliche europäische Fördergelder in Höhe von 172,19 Millionen Euro ein. Unter den insgesamt 1.515 Projekten, an denen sich die USA beteiligte, wiesen mit 567 Projekten mehr als ein Drittel auch eine deutsche Teilnahme auf (Quelle: H2020-ECORDA-Vertragsdatenbank).
Andere Varianten europäisch-US-amerikanischer Kooperation setzen nicht auf eine Beteiligung an Projekten unter dem Rahmenprogramm der EU, sondern auf die Verbindung verschiedener nationaler Fördertöpfe, um gemeinsame Projekte zu finanzieren. Zu diesen Maßnahmen gehören u.a. ERA-Netze und „Joint Programming Initiatives". Sofern sich US-amerikanische Fördereinrichtungen an solchen multinationalen Public-Public Partnerships (P2Ps) beteiligen, können sie US-amerikanische Partner fördern. Die USA sind hier jedoch deutlich zurückhaltender als das Nachbarland Kanada: Derzeit beteiligt sich das Land lediglich an 4 P2Ps, während Kanada in über 20 aktiv ist (Übersicht ERA-LEARN Plattform, Stand Februar 2025). Themen sind Agrarwissenschaft und Gesundheit.
Um die Kooperation in Forschung und Innovation zwischen den USA und Europa zu stärken, hat die EU unter dem Projekt BILAT USA 4.0 bis zum März 2019 gemeinsame Konferenzen, Workshops und Studien sowie die Koordinierung von Förderprogrammen gefördert. Unter dem Rahmenprogramm Horizont 2020 treibt die Initiative NearUS von April 2017 bis September 2020 den Aufbau eines European Network of Research and Innovation Centres and Hubs (ENRICH) voran. ENRICH soll als erste Anlaufstelle in den USA dienen und Dienstleistungen mit dem Ziel anbieten, den Zugang zum US-Markt zu beschleunigen und Erfolgschancen zu maximieren. Projektpartner in den USA sind die International Business Innovation Association (InBIA), der European American Enterprise Council (EAEC) und der National Council of University Research Administrators (NCURA).
Das im Jahr 2013 unterzeichnete „Galway Statement on Atlantic Ocean Cooperation” ist eine trilaterale Übereinkunft zwischen Kanada, der EU und den USA. Durch die „Atlantic Ocean Research Alliance" soll die Kooperation in Meeres- und Polarforschung gestärkt werden. Bei der Umsetzung spielen Förderbekanntmachungen unter dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa eine entscheidende Rolle.
Die USA hat Beobachterstatus in der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) und beteiligt sich an dem Hadron-Collider-Projekt. An dem Aufbau des Internationalen Thermonuklearen Reaktors (ITER) in Frankreich ist die USA ebenfalls beteiligt.
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Mitgliedschaften in internationalen Regierungsorganisationen und -foren
Die USA ist Mitglied der G7 und der G20. Während die G7 ein informeller Zusammenschluss der klassischen Industrieländer ist, gehören zu den G20 auch die BRICS-Länder sowie Argentinien, Australien, Saudi-Arabien und die Türkei. Durch die Mitgliedschaft ist die USA an den jährlichen Beschlüssen der Staats- und Regierungschefs beteiligt, die auch Bildung und Forschung betreffen können. Zusätzlich finden Treffen der Bildungs- und Wissenschaftsminister im G7-Kreis beziehungsweise G20-Kreis statt.
Die USA gehörte 2007 mit Australien, Indien und Japan zu den Gründungsmitgliedern der sogenannten Quad-Gruppe. Dabei handelt es sich um eine Kooperation großer Demokratien im asiatisch-pazifischen Raum, die zunächst ausschließlich auf Sicherheitspolitik fokussiert war. Seit 2022 treiben die Mitglieder auch die Kooperation in Wissenschaft und Technologie voran, so beispielsweise mit einem neuen Stipendienprogramm. Es ist derzeit noch unklar (Stand Anfang Februar 2025), inwieweit die Kooperation der USA mit der Gruppe in der zweiten Amtszeit von Präsident Trump (2025-29) fortgeführt wird.
Die USA sind Gründungsmitglied der Vereinten Nationen (UN), die ihren Sitz in New York haben. In der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) haben die USA ihre Mitgliedschaft 2017 gekündigt; sie streben nun einen Status als Beobachter an. Washington hat bereits seit Jahren keine Beiträge mehr an die UNESCO gezahlt und hatte in der Generalkonferenz kein Stimmrecht mehr.
Die USA sind Gründungsmitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und haben damit in den allgemeinen Bildungs- und Wissenschaftsgremien der OECD vollen Delegiertenstatus.
Weiterhin beteiligt sich die USA auch an den folgenden Regierungsorganisationen, die Schwerpunkte in den Bereichen Forschung und Innovation haben:
- Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC);
- Weltbiodiversitätsrat (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES);
- Internationale Energieagentur (International Energy Agency, IEA);
- Internationale Organisation für Erneuerbare Energien (International Renewable Energy Agency, IRENA).
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Links/Institutionen
- UNESCO - Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur
- OECD: Themenseite Bildung
- OECD: Themenseiten Wissenschaft, Technologie und Innovation
- IPCC - Weltklimarat
- IPBES - Weltbiodiversitätsrat
- IEA - Internationale Energieagentur
- IRENA - Internationale Organisation für Erneuerbare Energien
Teilnahme an multilateralen Programmen und Initiativen
Die USA beteiligen sich seit dem Jahr 2000 regelmäßig an dem OECD-Programm zur Kompetenzmessung von Schülern (PISA). Die USA nahmen auch an dem OECD-Programm zur Kompetenzmessung der erwachsenen erwerbstätigen Bevölkerung (PIAAC) teil.
Am 20. und 21. November 2024 kamen die Sicherheitsinstitute für Künstliche Intelligenz (KI) aus Australien, Kanada, der Europäischen Kommission, Frankreich, Japan, Kenia, der Republik Korea, Singapur, dem Vereinigten Königreich und der USA in San Francisco zusammen und gründeten offiziell das International Network of AI Safety Institutes.
Die USA ist weiterhin in folgenden multilateralen Programmen und Initiativen vertreten:
- Die National Science Foundation (NSF) richtet in Kooperation mit Förderorganisationen in Australien, Großbritannien und Kanada Globale Zentren ein, in denen nutzer-inspirierte Forschung zu sauberen und klimafreundlichen Technologien betrieben wird. Voraussetzung ist mindestens eine bilaterale grenzüberschreitende Kooperation (Global Centers Program).
- der weltweit größten Nichtregierungsorganisation im Bereich Wissenschaft, dem Internationalen Wissenschaftsrat (Internationalen Science Council, ISC) und der dazugehörigen Plattform für Nachhaltigkeitsforschung „Future Earth“;
- der Global Biodiversity Information Facility (GBIF);
- dem Belmont Forum.
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Sitzland für Einrichtungen internationaler Organisationen
Die Vereinten Nationen haben ihren Sitz in New York. Die United Nations University unterhält dort auch ein Büro. Die OECD wird weltweit durch vier Zentren vertreten. Eines dieser regionalen Zentren ist in Washington angesiedelt und stellt die Kontaktstelle der OECD für die USA und Kanada dar.
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5Weitere Informationen
Nähere Informationen zu den USA erteilt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) der DLR Projektträger.
Fachliche Ansprechpartnerin für die USA ist:
Ilka Wendt
DLR Projektträger
Europäische und Internationale Zusammenarbeit
Tel: +49 228 3821-2286
E-Mail: ilka.wendt(at)dlr.de
Impressum
Erscheinungsweise online unter
Eine Initiative vom:
Gemeinsame Betreiber des Portals Kooperation International und Herausgeber der Länderberichte sind:
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)
DLR Projektträger
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
VDI Technologiezentrum GmbH
Abteilung Innovationspolitik
VDI-Platz 1
40468 Düsseldorf
Zentrale E-Mail: info(at)kooperation-international.de