Im Zentrum der Hightech Agenda stehen zunächst sechs Schlüsseltechnologien, die als besonders relevant für den technologischen Fortschritt eingestuft werden:
- Künstliche Intelligenz
- Quantentechnologien
- Mikroelektronik
- Biotechnologie
- Fusion und klimaneutrale Energieerzeugung
- Technologien für die klimaneutrale Mobilität
In jedem dieser Bereiche definiert die Hightech Agenda Ziele und unterlegt sie mit konkreten Flaggschiff-Initiativen. Die Agenda beschreibt zudem technologiegetriebene Vorhaben in den strategischen Forschungsfeldern Luft- und Raumfahrt, Gesundheitsforschung, Sicherheits- und Verteidigungsforschung, Meeres-, Klima- und Nachhaltigkeitsforschung sowie Geistes- und Sozialwissenschaften.
Schubkraft für Investitionen in die sechs Schlüsseltechnologien soll zudem eine große Vielfalt an strukturellen Maßnahmen bringen. Die Rede ist dabei von neun Hebeln (Übersicht Hebel 1-9), unter denen die Hebel No. 4, 5 und 6 eine besondere Relevanz für die internationale Mobilität und Kooperation aufweisen:
- Hebel 4: Resilienz im Wissenschaftssystem stärken, Forschungssicherheit, Wissenschaftskommunikation und Partizipation als Querschnittsaufgaben ausbauen: Benötigt werden Leitlinien, die den Umgang in sensiblen Kontexten erleichtern und eine breite Sensibilisierung für sicherheitsrelevante Fragen und Risikominimierung zu Wissens- und Technologieabflüssen schaffen. Die Förderung unabhängiger Chinawissenschaften spielt eine wichtige Rolle bei der Schaffung informierter China-Kompetenz für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
- Hebel 5: Fachkräfte und Talente gewinnen, unterstützen und halten: Der deutsche Technologie- und Industriestandort soll aus einem möglichst großen Talentpool schöpfen. Geplant sind Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften (beispielsweise die Schaffung einer digitalen Agentur für Fachkräfteeinwanderung, „Work-and-stay-Agentur“) und internationalen Talenten, die in Deutschland Unternehmen gründen wollen. Dazu kommt von Seiten der Wissenschaft die gerade gestartete Initiative 1.000-Köpfe-plus, um internationalen Stars und Talenten im deutschen Forschungssystem eine Perspektive zu bieten.
- Hebel 6: Die europäische und internationale Zusammenarbeit in Forschung und Innovation ausbauen und stärker auf die Prioritäten der Hightech Agenda Deutschland ausrichten: Dazu gehören die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit im Europäischen Forschungsraum (EFR) und die Unterstützung beim Auf- und Ausbau von Datenräumen. Mittelfristig soll die Umsetzung der Hightech Agenda Deutschland eng mit dem nächsten EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (derzeit in Vorbereitung, Laufzeit ab 2028) verzahnt werden. Geplant ist auch eine Intensivierung und Diversifizierung der bi- und multilateralen Kooperation mit strategisch relevanten Partnerländern und Fokusregionen. Dies soll deutsche Hightech-Akteurinnen und -Akteure gezielt dabei unterstützen, Zugang zu weltweiten Wissensströmen zu erhalten, neue Märkte zu erschließen und Abhängigkeiten zu reduzieren.
Die Publikation der Agenda markiert den Auftakt für einen agilen und ergebnisorientierten Umsetzungsprozess. Hierbei werden einzelne Roadmapping-Prozesse für jede Schlüsseltechnologie angelegt, die ab Herbst 2025 starten. Umsetzungspartner des Bundes aus Wissenschaft, Wirtschaft und (Zivil-)Gesellschaft sowie in den Ländern und der EU sind eingeladen, die Roadmaps mit zu gestalten und umzusetzen. Der Erfolg der Hightech Agenda Deutschland soll an konkreten Ergebnissen gemessen werden. Zu diesem Zweck wird ein 360°-Monitoring etabliert.
Zum Nachlesen
- BMFTR (30.07.2025): Dorothee Bär: Mit der Hightech Agenda Deutschland zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität durch Forschung und Technologie
- Die Bundesregierung (30.07.2025): Im Kabinett beschlossen: Hightech Agenda Deutschland
- Fraunhofer Pressemitteilung (31.07.2025): Fraunhofer begrüßt Hightech Agenda Deutschland